Sehr geehrter Leser,
dieser Beitrag, ist mir seit Jahren ein Anliegen.
Was ist Minimalismus eigentlich???
Zuerst einmal kein Muss, vor allem weil es ein Ismus(s) ist, drauf folgt natürlich, das es eine Definition-Sache schlechthin ist.
Ich habe vor einigen Jahren festgestellt, das es eine "neue" alte Bewegung wurde, sich als "Minimalist" zu bezeichnen und auf diese Art zu leben.
Zum Glück, war ich schon immer ein Mensch, der zwar gerne Dinge um sich herum hat, aber eben in möglichst überschaubarer Zahl. Vor allem der Nutzen, der Dinge um mich herum, steht dabei im Vordergrund. Aber auch, ihre Schönheit, obgleich ich mich in dieser Hinsicht mit wenigen, dafür meist gemalten Bildern zufrieden gebe.
Mein Gehirn, ist von Natur aus auf Ordnung getrimmt. Auch in meiner Kindheit konnte ich schon feststellen, das ich es liebte, wenn alle Dinge die ich habe oder wollte, gleichzeitig in meinen Kopf passen. Dort, ist nicht sehr viel Platz, muss man wissen. Zumindest nicht auf normale "Art".
Mir war es immer ein kleines Wunder, als ich noch nicht wusste, das andere Menschen meistens nicht so denken wie ich, deren Wohnungen und Werkstätten zu betrachten und fest zu stellen, das sich sehr viele Menschen, mit sehr vielen Gegenständen umgeben möchten.
Für mich, war das immer ein Chaos, selbst bei der größten scheinbaren Ordnung. Ein Chaos, sich alles merken zu können, was man so hat und braucht, wenn man es braucht. Natürlich, ist die Gewohnheit als eine zu definierende Komponente, in dem Geheimnis, sich "zurecht zu finden" in seiner kleinen oder manchmal auch großen Welt.
Ich wusste, das die Gewohnheit den Schleier der Langeweile mit sich brachte und hatte daher immer ein bisschen das Bedürfnis, "leicht Reisen" zu können um der Langeweile keine Chance zu geben.
Ein bisschen, kann man das falsch verstehen jetzt. Denn ich mein mit Reisen, nicht den Ort selbst wechseln zu müssen, sondern sich an dem Ort, welchen man Zuhause oder Arbeitsplatz nennt, immer zurecht zu finden.
Die Ordnung, welche andere mit gerade hingestellten Dingen implizieren könnten, ist dabei nicht diese, welche ich zu umschreiben versuche. Meine Ordnung, ist das überschaubare Chaos.
Das bedeutet in etwa, wenn ich mein Zuhause aufräume, habe ich danach ein paar Wochen das Problem, das zu finden, was ich brauche. Ich kann die Dinge nicht "ordentlich" an einen Platz machen, aber ich kann sie mir bei kleiner Anzahl sehr gut merken. Also wo sie liegen. Eine Art Ortungssystem. Dabei, kommt es nicht darauf an, wo es liegt, wie klein es ist oder welchen Zweck es erfüllt.
Ich habe solche "Raster" nämlich nicht und bin darauf angewiesen, den "gleichen" Wert in den Dingen zu sehen. Um es mal zu verdeutlichen: Ein Schnipsel Papier, kann mich verrückt machen. Ich habe schon oft mit einem Schnipsel Papier "gekämpft" in meinem Kopf. Gekämpft, das ich ihn mir entledige.
Das mag jetzt vielleicht witzig klingen, ist es aber nicht, wenn man das nur schwer "steuern" kann. Vielleicht bekommt man damit auch einen kleinen Einblick in den Verstand eines Messies, welcher quasi diesen Kampf in sich, ständig verliert.
Ich finde, das es grausam ist, diese Menschen zu verarschen oder zu beschimpfen. Sie sind noch nicht einmal Krank, nach meiner Auffassung. Sie sind einfach nur in einer Welt, die Dinge so sehr produziert und wegwirft, das sie sich darin verloren fühlen müssen.
Und hier, sieht man auch, das es vor allem junge Menschen gibt, die sich dieser "Verschwendung" von Lebenszeit, Energie und Freude AN die Dinge, welche oft "Sinnlos" sind, bewusst werden.
Sie fangen an, ihr Leben "Auszumisten" habe ich gelesen und gesehen. Manche davon, sogar so sehr, das ihr Leben und die Dinge die sie umgeben in eine oder zwei große Taschen passt. Der Landstreicher auf der Straße, hat sogar mehr, habe ich mir öfter gedacht.
Das ist die für mich extremste Form von Minimalismus. 100 Dinge im Leben zu haben. Ich halte diese Art, für zeitweise vielleicht sehr interessant, aber auch schon wieder als Krankhaft zu leben. Als wäre man bei dem Thema in einem innerem Wettbewerb mit anderen.
Ich finde das ist nicht Gut, denn man macht sich ein bisschen zwanghaft daran im Leben alles auf ein Minimum zu drücken. Klar hat das Allgemeine Vorteile, vor allem, wenn man sich drüber bewusst wird, aber die Falle des großen viel zu lange unbewussten Nachteils, schlägt auch leichter zu.
Deswegen, habe ich sicher einige hundert Dinge, in meinem Leben. Aber im Ganzen gesehen, weis ich alles was ich habe auswendig. Das kann ich behaupten, weil ich schon mal eine Liste gemacht habe, als diese von mir gefordert wurde. Ich muss dafür nicht mal nachsehen gehen. Auch heute noch nicht. Dafür reicht ja mein Kopf, wie anfangs beschrieben aus.
Und genau hier, bin ich ein Freund davon, das zu achten was ich habe und brauche. Aber auch nicht so stark, das etwas "unentbehrlich" wird. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als wenn man Loslassen muss im Leben, und nicht darin geübt ist.
Ich wünschte mir, die Menschen würden sich ein wenig mehr weniger mit Dingen umgeben wollen. Ich meine, klar ich zeige auch gerne mal was ich habe, oder gemacht habe, aber es ist nicht alles. Mein wirklich wahrer Schatz, den habe ich immer dabei, selbst wenn man mir alles nehmen würde und mich in einen leeren Raum stecken täte.
Mein Gehirn. :-D
Danke für das Lesen und Schreiben, denn ihr füttert es damit unaufhörlich, damit ich noch Reicher sein kann. Ohne euch Menschen auf der Welt, wäre ich Arm.
Salve
Sascha/Alucian