Hallo liebe Leser,
das hier wird ein kleiner Bericht, über mein Verhalten hier und auch sonst im Leben. Die Strategie "Wie du mir, so ich dir", bietet viele Möglichkeiten, eine Beziehung zwischen zwei Individuen auf einer gleichen Ebene zu führen. Für mich wurde erst von etwas weniger als einem Jahrzehnt klar, wie man das nennt, was ich als natürlich und gerecht empfinde. Es gibt einige Nachteile, dieser Strategie. Man muss gut einstecken können und die Fähigkeit Fehler zu verzeihen, sollte auch ausgebaut sein. Wenn mir jemand im "Bösen" begegnet, finde ich meist einen Weg, die Situation zumindest aufzulösen. Für mich soll ein Gewinn nur dann gelten, wenn beide Parteien davon partizipieren können.
Es scheint mir möglich als Mensch, entgegen meines Instinktes zu handeln und die Zukunft als ein positives Konstrukt zu sehen. Darum gebe ich auch oft eine Chance, das sich mein Gegenüber bewähren kann, um die meist schon bestehende Beziehung weiter zu führen. Denn für mich ist es Energieverschwendung, wenn ich mit jemandem ein Netz aufbaue und dann durch so gut wie garantiere Fehler, meinerseits oder meines Gegenübers alles "hinschmeiße" und damit aufgebe, wohin diese Beziehung noch führen könnte, würde man sie pflegen. In den ersten Jahren hatte ich enorme Probleme, meinem Gegenüber in den unterschiedlichen Situationen klar zu machen, das ich sein Verhalten als mir schädigend empfinde und daher einen negativen Zug als Ausgleich ausführe.
Die Kommunikation und das gegenseitige Verständnis über die jeweiligen Ansichten und Meinungen, sind sehr wichtig, bei der "Wie du mir, so ich dir" Strategie. Wenn ich jemanden Falsch in seiner Meinung und seinem Verhalten einschätze, dann werde ich auch "Falsch" und zum "Nachteil" unser beider reagieren. Für mich war es nicht sehr leicht herauszufinden, wie ich anders agieren könnte. Da die meisten wohl dieses Spiel nicht spielen und ich mich in anderen Strategien nicht wiederfinden konnte.
Dadurch habe ich gelernt, das meine Art eine Situation Grundsätzlich freundlich gestimmt anzugehen den Nachteil hat, das ich durch falsche und fehlerhafte Entscheidungen, die Beteiligten in ein Dilemma ziehe. Einen Teufelskreis. Durch die einmalige Falschentscheidung, bin ich damit in einem Netz aus lauter weiteren Falschen Entscheidungen meinerseits gefangen gewesen. Das hat mich sehr oft zur Aufgabe und zum verlassen der Situation bewogen und Teils auch gezwungen. Immer mit der offenen Frage, wie sich diese so hochschaukeln konnte, um zu so einem suspekten Ende zu gelangen. Erst das erkennen meiner Schwäche, nämlich der bereits angesprochenen Fähigkeit mein Gegenüber besser einzuschätzen hat mir dabei geholfen, dieses Hochschaukeln zumindest zu verkleinern und früh genug zu erkennen.
Der Vorteil ist, das ich meine Beziehungen immer länger führen konnte. Der Nachteil war, das sie oft auch größer belastend, in den Situationen des "freiwilligen" Verlierens für mich waren. Das habe ich getan, weil ich durch die Erfahrungen zumindest öfter wusste, das ich mich in meiner Einschätzung geirrt haben musste. Mir ist aufgefallen, das ich mein Gegenüber zumeist ein kleines bisschen zu Positiv einschätze. Die grundsätzliche Gutmütigkeit also weiter übertrieben, nach außen hin gebe. Dadurch war ich ein gefundenes Fressen für mein Gegenüber. Denn derjenige wusste, das ich mit "offenen" Karten spiele und immer wieder vergeben würde. So lange bis es an die eigene Substanz geht. Ab dort wäre ich schon so lange im Spiel gewesen, das mein Gegenüber rein rechnerisch auf kurze Frist, immer einen Gewinn aus mir ziehen würde.
Das allerdings halte ich für eine fatale Fehleinschätzung, vieler meiner Bekanntschaften im Leben. Diese hatten meine Gunst genossen und konnten sie ausnutzen. Soweit richtig, das man davon mehr hat, als gibt. Ich glaube aber, das die Dinge größer sind und viel komplexer zusammen hängen, als sie offen ersichtlich wären. Dadurch ist mir oft aufgefallen, das ich durch das alleinige verlassen des Spieles, einen enormen Schaden hinterlassen habe. Vielmals war er nicht sofort sichtbar und ab und an um so mehr.
Diese Erkenntnis, hat mich auch weiter in meinem Verhalten bestärkt und den glauben an dessen Wahrhaftigkeit gefördert. Trotz der "negativen" Belastungen, ist es mir gelungen, all das zu erkennen und mit den letzten Jahren auf einen Nenner mit mir selbst zu bringen. Mein Vorrang für die Zukunft ist und bleibt auch, das ich von dem Spiel genug haben muss, um die Fehler meinerseits und die Fehler meines Gegenübers so weit ausgleichen zu können, das ich genug "negative" Züge einstecken kann, ohne mich zu verausgaben. Mir ist heute mehr den je klar, was ich mache und vor allem hier, mit euch das Gamifikation Spiel zu spielen. Für mich ist das etwas besonderes, hier zu sein.
Es bereitet mir durch die Art der zeitlichen Freiheit und der direkten Messbarkeit durch die Statistiken, einiges an Freude und Zuversicht, mich weiter zu entwickeln. Dank der Distanz, die wir hier zwangsweise wahren, kann ich rechtzeitig entscheiden und agieren, um größer Missverständnisse und daraus resultierende, meist unnötige Streitigkeiten zu vermeiden. Ich habe Zeit, über eure Züge nachzudenken. Ihr zeigt mir sogar, wenn meine Züge euch gefallen haben(Votes,Comments). Das ist sehr erfreulich und auch einfacher für mich.
Gleichzeitig kommt man nicht nahe genug an mich heran, um mir wirklich zu schaden. Auch dieses Wissen alleine reicht mir, um auch mal etwas intimere Gedanken wie diese hier, zu teilen. Vielleicht spielt ihr auch ein Spiel und wisst es nur nicht. ;-)
Ich bedanke mich für die wertvolle Zeit, die ihr hier mit mir verbringt
und wünsche euch einen guten Zug. :-)
Salve und lange Tage angenehme Nächte
(SulTaN)
Euer
Alucian