Oh, beiden geht es wahrscheinlich sehr gut. Ich kenne zwar nicht die Zipperlein der beiden, aber ich bin sicher, das Leben hat es gut mit ihnen gemeint.
Worin es ihnen nicht mehr gut geht, ist etwas anderes.
Sie wissen eigentlich, dass sie ihre Geschichte zu Ende erzählt haben, aber sie wollen nicht aufhören.
Früher waren sie die Chronisten der Gegenöffentlichkeit, die Aufmerksamen, die man selbst sehr gut als Frühwarnsystem nutzen konnte. Diejenigen, die schneller sahen, was schiefläuft und dies auch analysierten.
Bei Danisch war es der akademische Verfall und der Feminismus. Bei Fefe war es die technokratische Heuchelei, der Sicherheitswahn, das politische Versagen in Echtzeit. Sie waren früh. Sie waren laut. Sie waren unbequem.
Heute sind sie nur noch laut.
Nicht falsch, nicht irrelevant, aber beide stecken in einer Wiederholungsschleife.
Was beide eint, ist ihr Beharren auf einer Form des Schreibens, die aus einer anderen Zeit stammt; eine Zeit, in der Blogs Text waren, nichts als Text. In der man schrieb, wie man es damals gelernt hatte, ohne Dialog mit dem Publikum, ohne spielerische Gestaltung, ohne Bilder oder visuelle Auflockerung, ohne Rücksicht auf neue Lesegewohnheiten. Sie schreiben so, wie sie es immer getan haben, konsequent, kompromisslos. Doch was früher eine Stärke war, wirkt heute wie eine selbstgewählte Isolation, ein Rückzug in die eigene Sprache, der nicht aus Arroganz, sondern vielleicht aus Müdigkeit geboren ist. Aus der Kraftlosigkeit, sich noch einmal neu zu erfinden. Rückzug aufs Altenteil.
Wenn man alles gesagt hat, was man sagen wollte, wenn man es zehnmal gesagt hat, in allen Variationen, bleibt nur noch Lautstärke. Denn leiser werden hieße innehalten. Und das würde bedeuten einzugestehen, dass es nichts mehr zu sagen gibt.
Die Themen sind nicht falsch. Die Wut ist nicht gespielt. Aber sie ist ritualisiert. Und sie ist nicht mehr anschlussfähig.
Fefe kommentiert wie ein Automat. Danisch eskaliert wie ein Stammtisch, der nie schließt. Und beide sprechen zu Menschen, die sie längst überzeugt haben. Und niemandem sonst.
Das ist kein Vorwurf. Es ist einfach nur der Punkt, an dem ein Kapitel endet. Was bleibt, ist ein Verdienst. Und die Erkenntnis, dass auch das beste Blog irgendwann alt wird. Die Geschichte, die man einmal schreiben wollte, wurde längst vollendet.
Jetzt wäre es Zeit für eine neue Geschichte.
Vielleicht will ich mal lesen, wie der Danisch Hand in Hand mit seiner japanischen Freundin über die nächste Expo spaziert? Oder vielleicht will ich das gar nicht lesen?
Danke fürs Lesen