
Gruppendenken halte ich für gefährlich. Aber jedem das Seine.
Ich setze einen Kontrapunkt und behaupte, dass jemand, der ständig Bestätigung von der Gruppe benötigt, schwach ist. Wir alle bekommen hin und wieder gefragt oder ungefragt Bestätigung von irgendwem. Die Personen, die mehr ungefragt Bestätigung bekommen, sind wohl wahre Anführer bzw. Kompetenzmeister. Nutzen sie diese Anerkennung der Gruppe aus und verschaffen sich in ihr eine Machtposition mit latenten Abhängigkeitsverhältnissen, sind sie nicht nur Meister in irgendwas, sondern auch noch machtgeil und werden diese Macht auf kurze Sicht, wahrscheinlich für etwas ausnutzen.
Ich bin der Überzeugung, dass man seiner Sippe/Gruppe dienen kann, ohne sie für seine eigenen Zwecke zu benutzen. Irgendwer sagte einst: Der starke Mensch braucht Feindschaft. Oder: Neid muss man sich verdienen. Jeder, der sich körperlich mit jemandem messen möchte, ist herzlich eingeladen, in den Ring zu steigen und seine Kräfte und taktische Intelligenz (!) mit jemand anderen im fairen Wettbewerb unter Beweis zu stellen. Jemand, der in der Gruppe seine Kampfesgelüste stillen möchte (weil er z.B. seine Gruppe oder seinen Gott für die/den beste/n hält) , ist für mich ein Schwächling.
Die meisten Menschen sind keine Einzelgänger. Einzelgänger hatten ein hartes Leben, meistens kamen sie nicht weit, weil ihnen oftmals auf einigen Gebieten Kompetenz fehlte, die sie nur unzulänglich kompensieren konnten. Das arbeitsteilige Leben hat die Menschheit vorangebracht, nicht das Einzelgängertum. Das stimme ich zu. Jedoch ist dieses Leben an keine besondere Gruppe gebunden. Wir bekommen immer Hilfe von anderen Gruppen. Die Verbundenheit zu einer besonderen hindert uns nicht daran, Hilfe woanders zu holen.
Westlicher Individualismus und "Besonders-sein" ist auch schon wieder irgendwie Massendenken, dabei ist die westliche kapitalistische Produktion auf Massenprodukte aufgebaut, weil die Prosukte nur so zu erschwinglichen Preisen absetzbar sind. Das merkt nur keiner, ist aber ökonomisch Fakt!
Wir sind Einzelgänger und auch Gruppe. Es ist heute leichter als Einzelgänger zu überleben als noch vor 20000 Jahren. Wir haben alles was wir zum Leben benötigen, dank der Arbeit von Menschen, die sich zu einem bestimmten Zweck konglomerieren und dann wieder trennen, wenn dieser Zweck erreicht wurde.
Konservative Menschen zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie die "Gesellschaft" bewahren und verteidigen wollen, Linke wollen sie umbauen und "Utopien" errichten. Beides halte ich für unnötig, da das Leben erstens ständig im Wandel ist und zweitens Kopfgeburten von Luftschlössern, die auf Sand gebaut sind, nichts mit dem Leben zu tun haben und tödlich enden können.
Jeder darf gern sein Leben so gestalten wie es ihm beliebt, ohne andere Menschen zu belästigen.
Leben und leben lassen! - Mein Motto!
Sich ständig hinter einer Gruppe zu verstecken, halte ich für fragwürdig und dient, wie ich oben bereits schrieb, nur Schwächlingen für perfide Pläne.
Ursprungsbeitrag: https://steemit.com/deutsch/@younggerman/becoming-a-barbarian-rezension-des-buches-von-jack-donovan