Die Gleitschirmpiloten gehören zu den glücklichsten und unbeschwertesten Menschen, die ich kenne. Man unterteilt sie in zwei Kategorien: Erstens die "faulen" Seilbahnflieger, zweitens die "Hike-and-Fly" Enthusiasten. Die Bezeichnung bedeutet, dass mit dem Schirm als Gepäck (15 kg) auf einen Gipfel zu Fuss aufgestiegen und erst dann geflogen wird. Lisa, Vera und Adriano aus Sizilien gehören zu der letzteren Sorte. Mit ihnen war ich am 26.08.2017 auf dem Goldeck. Wir wählten einen sehr wenig begangenen Weg vom "Sattelegger Hof" in der Gemeinde Stockenboi über die Gusenalm.
Start um 10 Uhr
Man sieht die riesigen, schweren Rücksäcke, von mir verharmlosend "Beutel" genannt, und trotzdem die Fröhlichkeit der ganzen Gruppe:
Gusenscharte und Gusenhütte mit Kaffeepause
An so einem sonnigen, warmen Tag waren wir auf Genuss programmiert, so dass wir uns nach Erreichen der Gusenscharte auf halber Wegstrecke erst einmal eine Kaffeepause auf der nahe gelegenen Gusenhütte gönnten:
Herrliche Landschaft
Hier sind zwei Eindrücke der alpinen Landschaft. Die felsige Nordwand des Staff, 2218 m bildet einen deutlichen Kontrast zu der ursprünglichen Vegation mit prächtigen Bäumen und heideartigem Bodenbewuchs:
Neben den modernen gelben Wegweisern findet man auch noch die "uralten" Tafeln des OeAV:
Auf zum Gipfel
Eine gute Stunde später gehen wir die letzten Meter zum Gipfel, der im Gegensatz zur bisherigen Wegstrecke ziemlich verbaut , aber glücklicherweise trotz Seilbahn nicht überlaufen ist. So kann man die Pause dort oben durchaus genießen:
Vorbereitungen für den Flug
Die Piloten haben einiges zu tun, bevor sie starten können: Startplatz auswählen, Wind einschätzen (man muss mit leichtem Gegenwind starten!), Schirm auslegen, Flugequipment (Helm, Geschirr, Kleidung, Variometer, ...) anlegen, Sicherheitscheck durchführen. So sieht das dann aus:
Die Kammern des Schirms füllen sich beim Flug mit Luft und sorgen so für den nötigen Auftrieb:
Start der Piloten
Gleich geht es los:
Und weg:
Der Gleitschirmsport hat sich hinsichtlich Material und Erfahrung in den cirka 30 Jahren seit seiner Entstehung beachtlich weiterentwickelt. Es gibt zahlreiche Komponenten zur Erhöhung der Sicherheit. Wer diese aber bis zum letzten ausreizt, geht trotzdem hohe Risiken ein. Um diesen Sport sicher und verantwortungsvoll zu beherrschen, ist sehr viel Übung, Erfahrung und Besonnenheit nötig. Meine drei Begleiter bringen diese Voraussetzungen mit.
Abstieg (nur ich)
Die Piloten sind weg und ich bin plötzlich allein. Ich genieße den Abstieg zum Auto und sammle dabei nochmals schöne Eindrücke von der Landschaft:
Im Tal treffen wir uns wieder. Alles ist gut. Ein schöner Tag liegt hinter uns.