Heute hörte ich, wie mich die Erdenmutter GAIA rief, ich solle den schönen Samstagnachmittag nutzen um den Garten „winterklar“ zu machen.
Das bedeutet für mich, Gummistiefel an und erst mal das abgefallene Laub zusammennehmen. Das meiste kommt in den Kompost und der Rest auf einen Haufen. Diesen Platz habe ich mit kleineren Ästen und jetzt noch mit dem Laub zusammen, als Winterunterstand für Kleintiere wie den Igel, vorbereitet. Aufräumen im Garten ist ja gut und recht aber es sollte immer auch noch Platz für GAIAS Kinder haben!
Dieser sonnige Nachmittag wurde aber nicht nur von mir ausgenutzt. Plötzlich durchdrang ein lauter Knall die Ruhe und es hörte sich an als wenn kleine Kieselsteine auf unser Hausdach geworfen wurden. Als ich erschrocken von meiner emsigen Gartenarbeit hoch blickte, sah ich einige Jäger die sich in meiner Nähe aufhielten.
„Jetzt wusste ich, woher diese sonderbaren Geräusche von unserem Dach kamen, es waren keine Kieselsteine sondern Schrotkugeln!“
Bei uns ist im Herbst/Winter, mit dem Beginn am ersten Wochenende im September bis Ende März, Jagd Saison. Überall sind rot/weisse Hinweistafeln angebracht wo genau aufgezeigt wird welche Stelle bejagt werden darf und wo nicht. Eigentlich dürften diese Weidmänner und Frauen nicht näher als 200 Meter ans Haus was leider nicht immer eingehalten wird!
„Nach dem ersten Schock kam mir sogleich der Beitrag VORSICHT JÄGER! von @muelli in den Sinn!“
Auch bei mir ging dann diese Geschichte noch lange und kompliziert weiter. Einige Tage später gab schon am Morgen mein Telefonanschluss kein einziges Summen mehr von sich und auch das Internet war tot! Ich versuchte krampfhaft mit einigem Umstöpseln, kontrollieren der Anschlüsse usw. das Ganze wieder in Gang zu bringen. Nichts!
Am Nachmittag sah ich dann ein Servicewagen am Haus vorbeifahren. Ich überzeugte meinen Hund, dass es nun an der Zeit war „Gassi zu gehen“ - So ging ich also nachschauen und vor allem wollte ich wissen, was denn wieder mit den Leitungen los war. Vorherige Infos gab es nämlich nicht, dies ist hier in Frankreich, anscheinend nicht üblich. Bei der Reparaturmannschaft erfuhr ich dann, dass wieder einmal Jäger die Drähte runter geschossen haben.
Bei uns auf dem Land sind die Telefon- und die Stromleitungen nicht im Boden sondern noch oberirdisch verlegt. So entsteht immer wieder mal dieses „Jagt- Problem“. Es wurde also kurzer Hand, wie auch in diesem Fall, einfach wieder ein Stück neues Kabel montiert – FERTIG!
Noch am gleichen Abend hatte ich wieder ein funktionierendes Telefon und so konnte ich die neusten Steemit-Beiträge wieder lesen!
Meine Freude war aber leider von kurzer Dauer. Die nachfolgenden Tage war das Wetter unbeständig, mal schien die Sonne und dann kam wieder der Regen. Jedes mal wenn es draussen nass war, funktionierte bei meinem Telefon und Internet wieder gar nichts mehr. War es trocken, dann lief alles wieder normal. Was war denn das? Hatte sich da ne Wetterhexe eingenistet?
Nach einer Woche hin und her wurde es mir zu bunt und ich meldete mich beim staatlichen Telefonanbieter (Orange). Endlich, nach einer Ewigkeit in der Warteschleife und diversen Eingaben meinerseits, hatte ich eine Person am anderen Ende meiner Mobilleitung. Nun konnte ich mein Problem vortragen, leider brauchte ich einige Überzeugungskraft bis die Dame mir glaubte. Das „Telefonfräulein“ versprach mir, dass sie in den nächsten Tagen jemanden vorbei schicken werde.
Jetzt hoffte ich, dass es dann am besagten Tag auch regnen würde damit man mir auch Glauben schenkte. Leider verlief es nicht ganz so wie erhofft, aber ich hatte einen Zeugen der bestätigte, dass es am Vormittag als es noch regnete wieder nicht funktioniert hatte.
Zwei Mann und ein Service Fahrzeug kamen am Nachmittag bei meiner Adresse an. Ein Arbeiter fuhr mit dem Auto die besagte Strecke ab, die zu meinem Haus führte. Der andere Spezialist untersuchte währenddessen im Haus die Installation inkl. Lifebox. Da es genau zu der Zeit trocken war, lief wieder alles normal!?!
Nach zwei Stunden und erfolgloser Suche verabschiedeten sich die Servicemänner. Ich bekam aber eine Telefonnummer mit der Garantiebestätigung, dass wenn innerhalb von 15 Tagen, das gleiche Problem nochmals eintreten werde, solle ich da anrufen.
Nun war es am Wettergott!
In den folgenden Tagen war es zu meinem Bedauern immer trockenes und schönes Wetter und das hiess:„Es funktionierte alles.“ Ich zweifelte schon an mir, ob das alles nur ein Spuck gewesen war.
Dann aber am 15. Tag, strömender Regen ... was für ein Glück!
- wieder Warteschleife
- die ganzen Erklärungen hin und her
- endlich die Zusage, dass nochmals eine Equipe vorbei schauen würde
Leicht genervt fuhren, die mir schon bekannten zwei Männer, wieder vor.
- nochmals abfahren und absuchen der gleichen Strecke
- kontrollieren im und um das Haus
- und nun wollten die Beiden mir einreden, dass der Fehler bei mir und meinem Anschluss sei.
Ich bemerkte, dass ich nun vom „Opfer“ zum „Täter“ gemacht werden sollte.
Der Grund war schnell klar, wenn der Fehler bei mir im Haus lag musste ich für die Kosten aufkommen, ansonsten nicht.
Leicht genervt erklärte ich das zum x-ten Mal den Jungs das der Fehler ja immer auftrete, wenn es regne und es bei mir im Zimmer ja trocken sei! Also MUSSTE das Problem draussen sein.
Da ich nun etwas resoluter aufgetreten war, motivierte ich wohl die Beiden damit sie nochmals die ganze Strecke abfuhren. Kurze Zeit später kamen sie mit einem leicht verlegenen Lächeln zurück. Sie teilten mir mit, dass sie etwa 100 Meter von unserem Hausanschluss, endlich den Fehler gefunden hätten.
Die Jäger hatten wohl nochmals ein Kabel erwischt, dass aber nicht ganz durchgeschossen war, sondern nur die Isolation beschädigt worden wäre. So löste das bei Feuchtigkeit immer ein Kurzschluss aus.
Es dauerte nicht lange und einige Meter neues Kabel waren wieder montiert und in allen Gesichtern konnte man deutlich die Erleichterung lesen.
So sagte ich denn Beiden: „Hoffentlich, auf ein NICHT baldiges Wiedersehen, in der Hoffnung, dass nicht so schnell wieder ein solcher Jagdunfall mit Folgen passiert, unser aller Zeit und Nerven strapazieren werde!“
Wer schlussendlich das Ganze bezahlt und ob ich wirklich die versprochene Rückerstattung vom Telefonbetreiber für meinen kostenintensiven Aufwand via Mobiltelefon bekomme liegt noch in den Sternen!
Das ganze Durcheinander, ausgelöst durch einen uns nicht mal bekannten Jäger, dauerte schlussendlich über drei Wochen!
Eine Frage meinerseits sei hier erlaubt: „Ist das der Sinn und Zweck der Jagt, Menschen zu gefährden und Sachbeschädigung in Kauf zu nehmen?“
Bis bald
Kizumo
Im nächster Beitrag: Surprise, Surprise!
(Alle Fotos selbst gemacht, oder aus eigenem Archiv)
