Die These von diesem Artikel ist, dass jemand der Bitcoin kauft, hält und benutzt, das hier unterstützt:

Was für eine abscheuliche Verschwendung an Energie und Ressourcen... Jedoch besagt die These außerdem, dass jemand der hingegen US Dollar hält und benutzt, damit stattdessen das hier unterstützt:

Rechenpower oder Militärpower - Welche von beiden Möglichkeiten ist uns lieber? Was wären die USA und ihre Währung ohne ihre Militärmacht? Manch einer mag sogar die Ansicht vertreten, dass der US-Dollar im Endeffekt nur durch diese Militärmacht gedeckt ist. Das im Hinterkopf vergleichen wir doch mal erneut USD und BTC miteinander. In der Hinsicht, wie diese beiden Geldsystem gedeckt, gesichert und verteidigt werden.
Natürlich wird der USD(oder Währungen von anderen Ländern) nicht direkt über die Militärmacht gedeckt. Aber seine Funktion und sein Wert wird durch den Staat versprochen und dieser bedient sich in letzter Möglichkeit seines Militärs. Um den Sinn hinter diesem Vergleich von Mining-Power und Militär-Power zu verstehen, müssen wir bei beiden Systemen die Frage stellen: Wie werden Angriffe auf das jeweilige System abgewehrt oder verhindert?
Würde jemand die USA angreifen, so würde das durch das US Militär abgewehrt werden und so ist der USD ohne weiteres unumstößlich und als Währung nicht durch Angriffe von Außen zu zerstören.
Würde jemand den Bitcoin angreifen, so wird das durch die eingesetzte Rechenpower erschwert und letztendlich auch durch eine Reaktion der Miner abgewehrt werden können. Oder aber auch dadurch, dass dem Angreifer einfach die Ressourcen ausgehen oder es schlicht unmöglich ist, alle Rechenzentren und Nodes zu finden und zu zerstören, oder eine Leistung aufzubringen, so gigantisch um die Blockchain umzuschreiben. Alle dafür aufgewendeten Ressourcen wären zudem vollkommen verschwendet, da das danach übernommene System, also der Bitcoin, wertlos wäre.
Krieg und Militär kann meiner Auffassung nach mit echtem Geld gar nicht auf Dauer finanziert werden. Weil das Geld sofort aufgebraucht wäre. Um Krieg zu finanzieren, benötigt derjenige der das tut die Hoheit über das Geld, um das für die Armee benötigte Geld zu drucken oder auszuleihen. Gleichzeitig muss dieses Geldsystem und die Wirtschaft in der es Verwendung findet mithilfe dieser Militärmacht gesichert werden. Krass ausgedrückt, bedeutet dies:
Dieser umstrittene Sprecher, Jürgen Elsässer, geht hier sogar so weit, dass die USA auch versuchen den Dollar durch ihre Außenpolitik militärisch in der Welt zu stärken. In diesem Zusammenschnitt aus Videos habe ich vor mehreren Jahren jedenfalls zum ersten mal von diesem Zusammenhang zwischen USD-Stabilität und Militärmacht gehört. Ich kann aber noch jemand den wir kennen dazu zitieren:
Aber wir müssen uns hier gar nicht auf verschiedene Berichterstatter berufen, denn dass auch die Militärische Vormachtstellung wichtig für den Dollar ist, steht eh auch auf Wikipedia.
"Heutzutage ist der US-Dollar, wie die meisten Währungen dieser Welt, nicht mehr durch Bindung an einen bestimmten Standard gedeckt, sondern korreliert hauptsächlich mit der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und dem gesamten Volksvermögen des Landes, hängt aber auch von der jeweiligen politischen Stabilität und der militärischen Vormachtstellung des Staatssystems ab."
(de.wikipedia.org/wiki/US-Dollar)
Irgendwas scheint jedenfalls dran zu sein. Ansonsten ist es auch irgendwo von selbst einleuchtend, dass staatliche Vormachtstellung auch mit dem Militär zusammenhängt und beim Aufrechterhalten der Währung mitwirkt.

Das ist das im oberen Video angesprochene Verhältnis, und der Grund warum ich hier vorrangig die USA heranziehe und nicht Staaten und deren Armeen im allgemeinen.
Wodurch sind Bitcoin und US-Dollar gedeckt?
Da kann man sicher noch 10 Artikel zu schreiben. Ich versuche es jetzt etwas zu vereinfachen.
Beim Dollar decken folgende Komponenten den Wert ab:
- Verwendung des Dollars als Geld in der Volkswirtschaft
- Vertrauen in den Dollar
- US-Militär, Vormachtstellung der USA
Wobei Vertrauen und Verwendung an so etwas wie Gewohnheit zu scheinen liegt und weil es einfach so vorgegeben vorgelebt und so eingeführt wurde. Fast Niemand würde sagen "Ich verwende den Dollar, denn ich vertraue auf die US Militärmacht und die USA als mächtige Volkswirtschaft und Staat".
Beim Bitcoin sind es diese Punkte:
- Verwendung des BTC als ultrahartes Geld und Wertspeicher
- Vertrauen in den BTC
- gigantische Rechenpower
Hier kommt das Vertrauen natürlich von der Technologie sowie deren Verständnis und die Verwendendung von der Usability und der gebotenen Sicherheit her. Auch hier würde analog wohl eher niemand so denken "Ich vertraue in den BTC weil da so viel Rechenpower hinter steckt" wobei das hier schon eher der Fall sein könnte.
Staats- bzw. Militärmacht beim US-Dollar ist so eine art Äquivalent zur Rechenleistung beim Bitcoin. Es ist sozusagen das Rückrad. Wobei Vertrauen und Verwendung bei beiden Systemen jeweils mit zum Werterhalt beitragen und dabei mit dem Netzwerkeffekt und mit dem entgegenstehenden Waren und Dienstleistungen hochskalieren. Ansonsten sind ja beide Geldarten nicht durch etwas anderes gedeckt, wie es früher einmal beim Goldstandard der Fall war. Vielmehr muss beides selbst zum Objekt des Vertrauens, der allgemeinen Akzeptanz und Verwendung werden, damit es als Geld überhaupt funktioniert. Ja, auch BTC ist streng genommen Fiat-Geld. Es ist jedoch kein Schuldgeld. Nur im Hintergrund steht noch jeweils eine Macht zur Absicherung des Ganzen.
Wäre eine zentralisierte Währung mächtig, wenn der jeweilige Staat keine Macht hätte, die im Notfall militärisch durchgesetzt wird? Staaten sind souveräne Macht-Gebilde und sie stellen einen single Point of Failure dar, von dem auch die Staatswährung abhängt. Militärmacht stellt in letzter Konsequenz das Mittel der Wahl dar, wenn die Macht eines Staates bedroht ist. Geld und Macht sind bei Staaten ein Kreislauf. Eine selbst erhaltende Maschinerie. Es sind auf Gewaltmonopol und Autorität basierende Machtkonstrukte, die sich irgendwie versuchen so aufrecht zu erhalten dass sie möglichst lange bestehen bleiben. Natürlich ist auch der Bitcoin ein selbst erhaltendes Konstrukt, dass sich über die Marktzyklen hinweg durch Miner, Investoren und allem drum herum aufrecht erhält und so immer weiter fortschreitet und fortbesteht.
Der Staat ist auch derjenige, der dafür bürgt, dass Schulden einer solchen Staatswährung zurückgezahlt werden. In eigentlich jedem Währungssystem ist immer der Staat selbst der größte Schuldner und damit auch wieder größter Bürgender dafür, dass das Geld seine Funktion als Schuldschein erfolgreich erfüllt. Die Schulden und auch die darauf anfallenden Zinsen, sofern es diese noch gibt, werden durch die Steuergelder oder weitere Schulden zurückgezahlt. Hierbei wird natürlich auch in letzter Konsequenz Gewalt angewendet um diese Steuern einzutreiben. Auch wird im Notfall militärische Macht angewendet, um die Volkswirtschaft, die diese Steuern erwirtschaftet und innerhalb derer das Geld Anwendung und Vertrauen genießt, im Falle eines Angriffs von Außen zu verteidigen.
Der Bitcoin durchbricht diese eher krankhaft hirnverbrannt wirkende Natur und liefert ein ultrahartes, monetär nutzbares virtuelles gut, dessen Sicherheit nicht durch staatliche Macht sondern durch gigantische Rechenpower abgesichert ist. Es ist zwar eine staatenlose Währung, die aber dennoch durch eine gigantische Macht abgesichert ist, die für es bürgt, es absichert und verteidigt.
Die Miner sind das Militär des Bitcoin?
Warum überhaupt Militär mit Mining gleichsetzen? Es ergibt sich bei Militär nämlich ein ähnlicher Sachverhalt wie bei Mining: Es wäre wünschenswert, dass ein Gleichgewicht herrscht und keine Partei die Übermacht gewinnt. Was beim BTC die Gefahr einer 51% Attacke ist, wäre wie wenn in der Geopolitik eine Fraktion zu viel militärische übermacht erlangt.
Weiterhin ist mir folgender ähnlicher Sachverhalt eingefallen: Wenn auf der einen Seite die Miner aufrüsten, müssen auf der anderen Seite ebenfalls die Miner aufrüsten, um auf das gleiche Ertragslevel zu kommen. Ebenso ist das ein ähnlicher Effekt in der Militärstrategie: Wenn eine Nation militärisch aufrüstet, müssen die anderen mitrüsten, um ihre eigene Sicherheit und ihren Anteil an Macht auf dem selben Level aufrecht zu erhalten. Auch müssen Aufrüstungen stattfinden, wenn Fortschritte in der Waffentechnologie bzw. in der Mining Technologie stattfinden. Man stelle sich vor, alle Staaten würden exakt halb so viel Militärmacht besitzen. Das Gleichgewicht wäre das selbe und alle könnten den selben Anteil an an Bestimmrecht und Anspruch auf Ressourcen in der Welt für sich einräumen wie zuvor. Da aber die Technologien und Ressourcen vorhanden sind, um viel mehr Streitkräfte auszurüsten, wird dies auch gemacht. Beim Mining ist es einfach genau das gleiche: Theoretisch könnten 500 Nerds mit ihren Laptops auf der Welt eine gleichmäßig verteilte Rechenpower liefern. Aber da die Welt viel viel mehr an Energie hergibt, muss es auch darauf hinauslaufen, dass auch hier ein Wettrüsten erfolgt. Es ist bei beidem die relative Stärke im Vergleich zu den anderen Teilnehmern ausschlaggebend und nicht die absolute Stärke.

Staaten und Herrscher mit Militärmacht oder Mining-Unternehmen mit Rechenpower - Es sind beides selbsterhaltende Machtkonstrukte, die nach diesem Schema arbeiten. Nach welchem sie ihre Macht dazu einsetzen, Ressourcen zu akkumulieren und diese dann wiederum in den Erhalt der Macht investieren.
Dieser Vergleich soll dazu dienen, zu verstehen wie zentralisierte Währungssicherung und wie dezentrale Währungssicherung funktioniert und was Mining eigentlich ist und wozu es da ist. Wie kann man darüber denken? Ist es nur eine Form von Konsens oder ein Spamschutz? Und virtueller Rohstoff-Abbau? Und eine Subvention für günstige Energie? Klar. Und es ist eben außerdem eine Form des Ausübens von Macht. Macht, die dazu dient, sich einen Anteil an einer Wertvollen Ressource zu sichern, und diese dann wiederum zum aufrecht erhalten der Macht einzusetzen. Das ist beim Mining so und es war bei Staatskonstrukten schon immer so. Die Schlussfolgerung ist natürlich, dass Bitcoin für die ganze Welt die bessere Alternative ist als durch staatliche Macht abgesichertes und vorgegebenes Kreditgeld. Was denn auch sonst? Wir haben so auch den Anlass, den Energieverbrauch von Bitcoin mit dem Energieverbrauch von Staaten und deren Militär zu vergleichen. Und nicht nur mit Goldbergbau und dem Bankensystem. Das schließt damit eigentlich direkt an meinen letzten Artikel über Bitcoin an, in dem es um die ökologische Verträglichkeit des Bitcoin Minings ging. Dabei hatte ich auch diese Tabelle aufgeführt:
"Governments" steht dabei für alles, was die Staaten verursachen. Die Militärausgaben sind hierbei mit einberechnet. Mining und Militär sind beides Governance- und Sicherheits-Kosten. Und diese brauchen auf Dauer immer einen gewissen Teil von allem auf was auf der Welt überhaupt verfügbar ist. Egal ob es aus Vernunft-Sicht nötig ist oder nicht(man empfindet ja beides, Militär wie Mining, als Ressourcenverschwendung). Einfach ausgedrückt ist das so, weil sich verschiedene Partein um die Macht streiten und dafür die im Ökosystem verfügbaren Ressourcen benutzen.
Das, was das aus der Druckerpresse und den Bankcomputern stammende Militärbudget und weitere Staatsausgaben bei den USA sind, sind beim Bitcoin die Mining-Rewards. Beide Systeme haben eine Inflation, die dazu benutzt wird, um das Militär zu speisen. Auch der Bitcoin druckt neues Geld, um sein Militär zu unterhalten, könnte man sagen. Es ist so etwas wie ein Sicherheitsbudget, das die Miner so lange besoldet, bis das Netzwerk so weit etabliert und groß gewachsen ist, dass es sogar allein durch die Transaktionskosten aufrecht erhalten werden könnte. Irgendwann sind die Transaktionskosten einfach so hoch, dass ein weiteres Halving keinen nennenswerten Impact mehr haben würde - dann trägt das ganze System sich selbst vollkommen ohne Inflation. Das ist etwas, das staatliche Systeme niemals hinbekommen haben und wahrscheinlich auch niemals hinbekommen werden und können. Die Versuchung oder der Wille, die Macht über ein Geldsystem auch auszunutzen und zu missbrauchen, ist zu groß.
Schlussfolgerungen/Zusammenfassung, Ende
Keine Quellen diesmal - das waren mehr eigene Ideen. Oder aber ich kann nicht mehr genau ermitteln, welche Quellen genau zu diesen Ideen geführt haben.
Ausgangsfrage war: Wer/was beschützt die jeweiligen Geldsysteme bzw. macht sie unangreifbar, indem er/es sich durch diese selbst am Leben hält?
Über Steuern und Inflation halten sich Staaten am Leben und können so weiterhin Steuern erheben/erpressen. So halten sie auch die alten Währungssysteme mit einer zentralisierten Governance mit aufrecht.
Bitcoin hat eine dezentrale Governance mit einem Kreislauf aus Macht, Energie und Geld. Jeder kann daran teilnehmen - theoretisch auch Staaten. staatliches Mining gehört sogar mit zu einem ultrabullischen Szenario für BTC für die nächsten Jahrzehnte dazu.
Ich hoffe, diese Ausführungen ermöglichen abermals vielen von euch neue Sichtweisen auf Bitcoin, Geld und Mining, und ich sehe langfristig auch zu diesem Thema immer noch weiteren Artikeln entgegen. Wenn die Zeit dafür gekommen ist. Also bis zum nächsten mal.