Ich hatte nie Angst vor Waffen. Wenn ich eine Waffe bzw. deren Zustand oder Bedienung nicht kenne, dann setze ich mich damit auseinander, denn letztlich ist nicht die Waffe das Problem, sondern die (Fehl-)Bedienung oder der unsachgemäße Umgang mit ihr. Also der Mensch dahinter.
Die einzigen Situationen, wo ich schaue, das ich nicht in die Schusslinie komme, ist, wenn ich mit anderen Menschen auf dem Schießplatz bin. Ausser, ich kann der Person und ihren Kompetenzen blind vertrauen. Wenn ich persönlich (ich wohne alleine) in meinem Haus nicht alle Sicherheitsregeln beachte, dann ist das MEIN Problem.
Wenn ich selbst im Haus bin, habe ich keine Probleme damit, MEINE Waffen im Haus liegen zu haben. Ja, alle durchgeladen und einsatzbereit. Ist halt mein Stil... Es gibt jedoch Ausnahmen, beispielsweise wenn ich Videos drehe.

Ich kenne den Zustand all meiner Waffen genau. Immer. Alles andere ist Sorglosigkeit. Vor allem dann, wenn man eine Waffe nicht nur sportlich nutzt, sondern auch für den Verteidigungsfall bereit hat.
Heute Morgen dann, bin ich gegen eine Wand gelaufen. Eine imaginäre Wand; nicht sichtbar, aber hart stoppend. Diese Wand war vor meiner Waffe, welche ich am Abend zuvor auf dem Tisch gelassen hatte. Ich war in vollem Gange und hatte die Waffe weder im Sinn, noch bewusst im Augenwinkel. Fakt ist aber: ich konnte nicht vor ihrer Laufmündung vorbeilaufen.
Ja, jetzt werden manche Leser sagen: es verstößt eh gegen die erste Grundregel bezüglich Sicherheit von Schusswaffen: "Handhabe jede Waffe so, als wäre sie geladen und feuerbereit, auch wenn du zu 100 Prozent weisst, dass sie es nicht ist." Ja, ich verstoße dagegen! Wenn ICH das jedoch MIT MIR mache, dann ist es meine Verantwortung. Und auch führt diese "scheinbare Sorglosigkeit" nicht dazu, das ich mich in Gegenwart anderer fehl verhalten würde und diese Regeln brechen würde. Das ist mir sehr wichtig! Beispielsweise lasse ich niemanden bei mir im Garten schiessen (dort ist mein Schießplatz), wenn er die 4 Grundregeln zum Waffengebrauch nicht peinlichst befolgt. Im Gegenteil: ich habe sogar schon jemanden vom Platz runtergeworfen, weil ich so einen Quatsch einfach nicht mitmache. Da bin ich peinlichst genau.
Wie dem auch sei: diese imaginäre Wand ist mir sofort aufgefallen. Schließlich bin ich hart von ihr gestoppt worden. Und seitdem kann ich keinen Lauf mehr kreuzen. Geht einfach nicht! Nicht nur "mache ich nicht", sondern "kann ich nicht". Ich kann wirklich nicht! Es müssten mich wahrscheinlich die Pferde ziehen!
Wie ich damit umgehe?
Ja was glaubst du denn? Die Wohnung umräumen! Kann ja nicht sein, das ich Limbo, kombiniert mit Slalom, in meiner eigenen Wohnung tanzen muss...