Was für eine schreckliche Erfahrung
Ok, viele werden diese Erfahrung früher oder später mal machen. Für mich war es das erste Mal und ich hoffe, es wiederholt sich nicht so schnell.
Jetzt denkt ihr vielleicht "oh, der Arme hat einen nahe-stehenden Verwandten verloren - wie schrecklich für ihn".
Ich kann euch beruhigen - es war jemand, den ich nicht wirklich kannte.
Ein Onkel den ich vielleicht 3x in meinem Leben gesehen habe und das letzte mal war vor ca. 45 Jahren.
Die Bürokratie hat zugeschlagen
Wenn man es nicht selbst erlebt hat, glaubt man es wohl nicht.
Man bekommt ein Schreiben vom Amtsgericht, dass ein Onkel vor 4 Monaten verstorben ist und weil bis jetzt niemand das Erbe antreten wollte (wegen Überschuldung), ist man jetzt selbst an der Reihe.
Die haben also schon 4 Monate verzweifelt jemanden gesucht, der die Schulden übernehmen / erben will und geben nicht auf.
Sie drohen in dem Schreiben sogar damit, dass falls ich Kinder habe, diese als nächstes dran sein werden.
Naja, da haben meine ungeborenen Kinder mal wieder Glück gehabt!
Ich weiß schon, warum ich keine habe - dies ist noch der geringfügigste Grund.
Bild von Daniel Bone auf Pixabay
Erbe ausschlagen - kann ja nicht so schwer sein
Weit gefehlt!!!
Man sollte meinen, dass man als mündiger Bürger durch einen Brief - mit von mir aus eidesstattlicher Versicherung - solch ein Erbe schriftlich ausschlagen kann.
Aber:
Um wirksam auszuschlagen, müssen Sie auf jeden Fall eine Anschlagungserklärung abgeben.
Die Erklärung können Sie nur
a) zur Niederschrift bei einem Nachlassgericht oder
b) zu Protokoll bei dem für Ihren Wohnort/gewöhnlichen Aufenthalt zuständigen Amtsgericht oder
c) vor einer Notarin/einem Notar abgeben.
Die Ausschlagung kann nicht per Brief, Fax, E-Mail oder telefonisch erklärt werden.
Alles viel zu kompliziert und vor allem mit Kosten verbunden
Mein erster Gedanke war dann auch: was, wenn @dog-marley mir den Brief nicht gebracht hätte, sondern in 1000 Einzelteile zerlegt hätte?
Der Brief ist nicht als Einschreiben, sondern als gewöhnlicher Brief zugestellt.
Hätte ja auch sein können, dass er mich niemals erreicht hat.
Also einfach ignorieren und nichts tun. Steht ja sogar drin, dass man 6 Wochen Zeit hat nachdem man von dem Versterben erfahren hat. Wenn ich den Brief - aus welchen Gründen auch immer - nicht erhalten habe, dann habe ich auch nichts vom Versterben meines Onkels erfahren und somit auch keine 6 Wochen Frist.
Ein Gefühl sagte mir, dass es so einfach nicht sein kann
Wenn man mit Deutschen Behörden zu tun hat, ist es nie einfach.
Etwas googeln zeigte mir sehr schnell, dass Deutsche Behörden einen verschickten Brief nach 3 Arbeitstagen als zugestellt ansehen und ich nach der Frist von 6 Wochen Erbe von einem Haufen Schulden wäre, falls ich nichts dagegen unternehme.
Call to action
Was also tun? Ich wurde gezwungen zu handeln. Aber was und wie?
Ich stand vor einer mir völlig unbekannten Situation.
Wenn ich noch in der Nähe des zuständigen Amtsgerichts gewohnt hätte, wäre ich einfach hingegangen und hätte alles vor Ort geklärt. Aber ich wohne hunderte Kilometer von diesem Ort entfernt und zudem im Ausland.
Also musste ich mir was einfallen lassen.
- Erster Gedanke: Notar - der regelt alles für Dich.
- Zweiter Gedanke: Notar = Gelddruckmaschine für etwas, das man ablehnen will.
- Dritter Gedanke: Ruhe bewahren, zum Gericht in Den Haag gehen und alles selbst regeln.
Um beim Gericht in Den Haag jemanden bewegen zu können, zu schreiben, was ich selbst schreiben wollte - nämlich, dass ich das Erbe ausschlagen möchte - musste ich erstmal eine Vollmacht ausfüllen, dass die Person im Gericht schreiben darf, was ich schreiben möchte.
Merkt ihr was?
Ich muss jemanden bevollmächtigen, um festzuhalten, was ich selbst will.
Wenn ich es schreibe, ist es wertlos. Aber wenn ich jemandem die Vollmacht gebe zu schreiben was ich schreiben will, ist er wertvoll/anerkannt.
Apropos wertvoll
Der ganze Spaß hat mich 127 Euro gekostet und dazu kommen noch die Kosten die Papiere nach Deutschland zu senden.
Ich werde das wohl mit Einschreiben machen, da ich keine Behörde bin, die einfach bestimmen kann, dass ein Brief nach 3 Tagen als zugestellt gilt.
127 Euro für etwas, was ich nie wollte. Aber wenigstens ist bei mir jetzt Schluss. Keine Kinder um weiter zu bohren um jemanden zu finden, der in diese Schulden-falle tritt.
Jetzt mal hoffen, dass mein offizielles, aber Niederländisches Schreiben vom Amtsgericht in Deutschland anerkannt wird.
Mir fällt grad auf, dass dies wohl mein erster Post in Deutscher Sprache ist nach fast 2 Jahren auf der Steem Blockchain.
In diesem Sinne:
STEEM ON!!!
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