16. März 2018
Gestern Donnerstag hatte ich die Gelegenheit, eine der grössten, jährlich stattfindenden Automobilmessen besuchen. Den Autosalon oder Salon d'Automobile in Genf, Genève [1]. Ähnlich grosse Ausstellungen sind die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt, der Autosalon in Paris, die Tokyo Motor Show und die Detroit Auto Show. Neben den Pressetagen, an denen sich jeweils Presse und Grössen der Automobil-Industrie, des Automobil-Handels und automobilen Sports treffen, ist die Messe an 10 Tagen für das gewöhnliche Publikum zugänglich, traditionell vom ersten Donnerstag im März bis zum zweiten Sonntag. Im Durchschnitt zieht die Messe zwischen 650'000 und 700'000 Besucher an, das heisst pro Tag treiben sich durchschnittlich etwa 70'000 Besucher auf den gut 100'000 m2 Ausstellungsfläche herum.
2018 war ich nach einigen Jahren Unterbruch erstmals wieder vor Ort und musste zuerst einmal verkraften, dass sowohl General Motors und der noch nicht lange zum französischen PSA-Konzern gehörende deutsche Hersteller Opel nicht mehr präsent sind. GM war früher meist mit Cadillac, Chevrolet, Saab und Opel präsent. Sitzproben in teuren Fahrzeugen wie dem Cadillac CTS-V, dem Roadster XLR oder der Chevrolet Corvette gehörten stets zu den Messehighlights für mich, wenn sie denn zugänglich waren.
Abgesehen davon, dass diese Hersteller nicht mehr vor Ort sind, war es gestern ein gelungener Tag, von dem ich hier ein wenig mit Bildern und Text berichten möchte. Da ich nur mein Mobiltelephon dabei hatte, sind die Bilder sicher nicht alle hervorragend gelungen. An einigen Ständen von Herstellern war das Aufnehmen von Bildern wegen der Lichtverhältnisse nicht einfach und ich habe ganz auf Aufnahmen verzichtet.
Es ist auch so, dass man an einem gewöhnlichen Besuchertag die frei zugänglichen Fahrzeuge nur selten ganz alleine ohne Menschen zu sehen bekommt. Es ist also ganz normal, dass man beim Schiessen von Bildern ohne böse Absichten gestört wird. Erkennbare Gesichter von möglicherweise unerwünscht zu sehenden Menschen habe ich weitgehend zu vermeiden versucht. Wer schöne Bilder von verschiedensten Autos sucht, dem sei z.B. die Webseite SeriousWheels.com empfohlen. In jüngster Zeit wurde sie zwar nicht mehr so akribisch betreut wie noch vor einigen Jahren, aber trotzdem nutze ich sie auch heute gerne. Bei einigen Modellen verlinke ich auch im Bilduntertitel direkt auf diese Webseite. Weitere Bilder des Automobilsalons findet man einerseits auf der offiziellen Webseite des Autosalons [2], andererseits auch auf einschlägigen Automobilseiten wie Auto, Motor und Sport [3], Sport Auto [4] oder der Auto Zeitung [5]. Stände wie der von Ferrari waren erstens von einer grossen Menschenmenge umgeben und zweitens befanden sich darin auch noch soviele Menschen, dass nicht an ein vernünftiges Photographieren gedacht werden konnte.
Keine Bilder zu sehen gibt es von mir bei Sitzproben in Fahrzeugen, von denen ich aber ein Paar beschreibe. Für einen nicht ganz kurz gewachsenen Menschen wie mich - 190 cm - mit langen Beinen, Becken oben bei ca. 116 cm, ist nicht jedes Fahrzeug unproblematisch, obwohl es viele noch wesentlich länger gewachsene Menschen gibt, als mich. Am mühsamsten finde ich es, wenn Hersteller es nicht erlauben, das Lenkrad einigermassen weit herausziehbar zu machen. Würden sie das tun, gäbe es weder das Problem, dass ich teilweise mit fast gestreckten Armen lenken muss, noch würden sich Lenkrad und Knie je ins Gehege kommen.
Meine Highlights

Zunächst einmal der Autor dieses Blogs aus erhöhter Position. Es ist immer schön, wenn man Einladungskarten eines Herstellers bekommt und in nicht allgemein zugänglichen Bereichen etwas entspannen kann.
Sitzprobe im Mercedes Benz S560 Cabriolet. Meinem Begleiter hat das ebenso gut gefallen wie mir. Man sinkt perfekt in die Position des Fahrers, kann die Position des Lenkrades so einstellen, wie man es möchte, hat perfekten, ergonomischen Griff und fühlt sich äusserst wohl. Natürlich ist das kein Sportwagen, aber um höchst komfortabel weite Distanzen hinter sich zu bringen, kann man sich wohl kaum etwas Besseres vorstellen. Natürlich ist ein gut austgestatteter Geldbeutel unabdingbar. Bilder des 2016er Modells bei seriouswheels.
Den aktuellen Ford Mustang GT fand ich erstaunlich überzeugend. Hier sind die Bilder vom Motorraum und des einmaligen Sondermodells zum 50 Jahre Jubiläum des Filmes Bullit. Auch das Originalmodell war zu sehen, das gibt es dann im zweiten Teil unter Legenden zu sehen. Überzeugend beim Mustang fand ich die Platzverhältnisse und die Ergonomie, ich fühlte direkt sehr wohl. Dieser Wagen ist mit einem Neupreis von um € 55'000 für den 5,0 L V8 mit 421 PS ein ziemlich erschwinglicher. Für Leistungsfanatiker gibt es darüber hinaus die Shelby Modelle GT 350 und GT 500.
Der nach wie vor beste Porsche für die Hatz über kurvenreiche Strassen und Rennstrecken, der GT3 RS, dessen 4L Saugmotor, welch ein Vergnügen, dass dieser Anachronismus noch gelebt wird, nun bei einer Leistung von 520 PS angelangt ist.
Der Nissan GT-R existiert noch immer, obwohl an ihm der Zahn der Zeit zu nagen beginnt. Die Masse von über 1'800 kg ist hoch und der 3,8 L V6 Biturbo mit 575 PS Leistung ist bis heute durstig geblieben und das Doppelkupplungsgetriebe darf alles, nur nicht kaputtgehen. Es zu ersetzen kostet mehr als € 20'000.
Der Honda NSX mit Hybridantrieb aus 3,5 L V6 Biturbo Benzinmotor und Elektroantrieb und 575 PS Systemleistung.
Die bereits bekannten Lamborghini Modelle Huracán und Aventador S. Den neuen SUV Urus sieht man im dritten Bild.
Leider ohne Bild geblieben sind meine Eindrücke bei AMG. Ich konnte sowohl im GT R mit Schalensitzen, als auch im GT 4-Türer Platz nehmen, letzterer war als Weltpremierenmodell in Genf zu sehen. Auch beim GT R passt alles wie angegossen, dass das Aussteigen aus Schalensitzen wegen der hohen Seitenwände bei der Sitzfläche nicht ganz leicht geschehen kann, muss wohl nicht weiter erklärt werden.
Konzeptfahrzeuge
Die wohl schon ziemlich definitiv ausgestaltete Konzeptversion des BMW Z4 hat mir sehr gut gefallen. Die Designsprache ähnelt der des neuen 8er Modells, welches bislang erst als M8 GTE Rennwagen existiert. Am Autosalon war es als 4-türiges Gran Coupe zu sehen, allerdings bei für mich nicht photographierbaren Lichtverhältnissen.
VW zeigte als Highlights selbstfahrende Konzeptfahrzeuge. Unter anderem den hier zu sehenden, gelben VW Bus und das rote Coupé. Ehrlich gesagt, fände ich den VW Bus auch als normales Fahrzeug interessant. Beim Audi Q7 könnte man passende Motoren finden.
Auch bei Mazda gab es zwei schöne Konzepte zu sehen. Zunächst einmal das wohl weit fortgeschrittene Konzept für den Nachfolger des aktuellen Mazda 3. Dazu das Vision Coupé, welches wohl eher nicht in Serie gehen dürfte, aber sehr ansehnlich daherkam.
Im zweiten und dritten Teil werden weitere Bilder zu sehen sein.
Von Exoten, Legenden und von Rennwagen.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Genfer_Auto-Salon
https://fr.wikipedia.org/wiki/Salon_international_de_l%27automobile_de_Gen%C3%A8ve
https://www.gims.swiss/de/
[2] https://www.gims.swiss/de/premieres/
[3] https://www.auto-motor-und-sport.de
[4] https://www.sportauto.de
[5] https://www.autozeitung.de/
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