Ich bin ja ein Fan der Blind-Date-Konzerte in der Elbphilharmonie. Das Prinzip ist relativ einfach: ein paarmal im Jahr bietet die Elphi Karten für den kleinen Saal an, bei denen das Programm geheim bleibt. Man kauft also zu moderatem Preis eine Karte und lässt sich dann überraschen, was gespielt wird. Möglich ist dabei fast alles. Ich habe auf diese Weise schon öfter in einem Programm gesessen, für das ich niemals aus eigenem Antrieb Karten erworben hätte.
Meistens erkennt man beim Betreten des Saals schon, wieviele Stühle dort stehen oder ob ein Flügel aufgebaut ist. Es gibt in der Regel Indizien, mit denen sich Ratespiele über das bevorstehende Programm anstellen lassen.
Diesmal allerdings war die Bühne leer.
(Fotografiert mit dem Nokia 2)
Hinten an der Wand standen ein paar Scheinwerfer und in die Ecke gedrängt gab es ein paar Notenständer. Uns blieb also nur abzuwarten, was passiert.
Nachdem die Lichter erloschen waren, kamen dann acht Posaunisten auf die Bühne, die sich als Trombone Unit Hannover vorstellten. Zur Begrüßung spielten sie die olympische Fanfare von John Williams. Danach folgten noch Stücke aus verschiedenen Jahrhunderten; Hildegard von Bingen war vertreten, Anton Bruckner und es gab auch zeitgenössische Stücke. Die Zugabe war von Brahms.
Am Ende der Blind Dates ist es immer so, dass man am Ausgang das Programm des Abends und einen Gutschein für ein Freigetränk ausgehändigt bekommt. Die Musiker stehen dann auch in der Lobby, verkaufen CDs und unterhalten sich mit dem Publikum. Bei einem Hannoveraner Posaunen-Oktett ist die Sprachbarriere zum Glück nicht so hoch, da ist eine Unterhaltung sehr gut möglich.
Aus dem Programm-Flyer erfuhr ich dann auch, dass es sich bei den Komponisten, die ich nicht kannte, um Tylman Susato, Daniel Schnyder und Derek Bourgeois handelte. Mir haben die Stücke gefallen.
Insgesamt war es wieder einmal ein gelungenes Konzert. Ich freue mich schon auf das nächste, aber das dauert noch.
Vom Hamburger Auftritt gibt es kein Video, also verlinke ich euch einfach irgendwas anderes. Der Posaunenklang ist schon irgendwie interessant.