Die Parteistrategie der SPD muss man wohl nicht verstehen. Die GroKo-Neuauflage wird die SPD weiter in Richtung 10-Prozent ziehen und nun hat man mit Sigmar Gabriel den einzigen Spitzenpolitiker der Partei komplett abgesägt, der mehrheitlich positive Umfragewerte hatte.
(Screenshot YouTube)
Politik für Deutschland?
Die Parteien versprechen uns alle vier Jahre aufs Neue, dass sie eine Politik im Sinne Deutschlands umsetzen wollen. Wenn es dann aber darum geht fette Ministergehälter zu verteilen, wird offensichtlich, dass es bei allem nur um persönliche Bereicherung geht.
Mit den potentiellen Diäten im Hinterkopf wird aus einem klaren Nein zur GroKo ein Ja, aus einem Schulz als Oppositionsführer ein Außenminister und aus einer notwendigen SPD-Erneuerung ein simples Weiter So!
Die Grabenkämpfe innerhalb der sozialdemokratischen Partei haben nun ihren Teil zum desaströsen Gesamteindruck beigetragen, den die selbst erklärte Arbeiter- und Volkspartei seit mindestens einem Jahr abgibt. Sigmar Gabriel wird auch ohne Schulz als Außenminister nicht in der neuen Regierung dabei sein:
Die Liste der SPD-Minister in der neuen Bundesregierung soll morgen offiziell verkündet werden. Sicher ist aber schon, dass Außenminister Gabriel dem künftigen Kabinett nicht mehr angehören wird. (Quelle)
Vor allem Nahles und Scholz stecken wohl hinter dem Coup:
Ein Verbleib Gabriels im Auswärtigen Amt galt bereits zuvor als weitgehend ausgeschlossen. Ihm wird ein zerrüttetes Verhältnis zu Scholz und Nahles nachgesagt. (Quelle)
Gabriel selbst meldete sich dazu auf Twitter (Quelle):
Nahles und Scholz stehen jetzt in der Verantwortung
Glaubt irgendjemand – außer den beiden selbst natürlich -, dass Andrea Nahles und Olaf Scholz die SPD wieder über 30 Prozent und vielleicht sogar zur stärksten Kraft in Deutschland machen können?
Olaf Scholz Ziel scheint 2021 das Kanzleramt zu sein – siehe hier: Artikel hinter Paywall
Andrea Nahles fühlt sich sicher auch zu mehr berufen.
Doch beide werden letztlich den Absturz der SPD nur noch beschleunigen. Zwar will ich an dieser Stelle nicht Sigmar Gabriel preisen – auch er war nur ein Berufspolitiker, der sich an Steuergeldern bereichert und diesem Land massiv geschadet hat -, jedoch war Gabriel intelligent genug, um nicht auf den Schulzzug aufzuspringen.
Gabriel hat das SPD-Debakel der Bundestagswahl 2017 nicht zu verantworten. Dass er nun gehen muss, ist ein weiterer Beleg dafür, dass es in der SPD nicht um Politik oder Deutschland geht, sondern nur um persönliche Karrieren. Spätestens 2021 werden Nahles und Scholz genau so vom Hof gejagt werden, wie heute Gabriel!