Die Deutsche Post sammelte Daten ihrer Kunden und bot sie im Bundestagswahlkampf 2017 zum Verkauf an. Betroffen sind 34 Millionen deutsche Haushalte.
Nach dem Datenskandal bei Facebook gibt es einem Medienbericht zufolge ähnliche Vorwürfe gegen die Deutsche Post. Wie die "Bild am Sonntag" berichtete, verkauft der ehemalige Staatskonzern über seine Tochter Deutsche Post Direkt GmbH seit 2005 Daten an Parteien zu Wahlkampfzwecken. Im Bundestagswahlkampf 2017 hätten CDU und FDP jeweils einen fünfstelligen Betrag für straßengenaue Analysen gezahlt.
Beide Parteien bestätigten auf Anfrage der "BamS" entsprechende Verträge, die Post wollte sich nicht dazu äußern. Wie die Zeitung unter Berufung auf vertrauliche Papiere schreibt, werden bei den Geschäften zwar persönliche Daten anonymisiert. Durch die Vielzahl von Einzelinformationen und deren Kombinationen seien aber Aussagen zur "Parteiaffinität" für einzelne Gebäude mit mindestens sechs Haushalten möglich.
https://www.n-tv.de/politik/Post-verkaufte-Kundendaten-an-CDU-und-FDP-article20363561.html
SPD Politiker Christopher Lauer hatte kürzlich noch die Verstaatlichung von Facebook gefordert. Dieser Fall zeigt aber, dass auch staatsnahe Unternehme Datenhehlerei betreiben. Die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau hält fast 25% der Aktien.