Berlin Brandenburg Gate 1936 (postmark from February 28, 1936)
Deutsch:
english below ⬇️
Berlin Brandenburger Tor 1936 (Poststempel vom 28.02.1936)
Heute habe ich mal wieder ein altes Album meiner Tante hervor gekramt. In diesem Album hat sie verschiedene Fotos und Postkarten gesammelt, die sie vor allem von ihren Geschwistern erhalten hatte. Das war damals eine große Familie, mein Opa, meine Oma und 12 Kinder. Ein Sohn starb recht früh im Alter von 10 Jahren. Als die Kinder größer wurden, zogen sie weg von Zuhause und damals gab es kein Internet, kein Whatsapp. Telefon gab es zwar, aber das hatten nur wenige Familien. Also schrieb man Briefe oder Postkarten. Und die hat meine Tante (Josl, Josefine) in diesem Album gesammelt.
Meine Patentante (Kläre / Clara) war zu der Zeit in Berlin als Hausangestellte tätig. Naja, sie hat immer von Berlin erzählt. Aber eigentlich war sie in Eberswalde angestellt und durfte gelegentlich mal nach Berlin rein fahren. 😉 Meine Tanten und Onkel sind ja in einem kleinen Dorf in Süddeutschland geboren und aufgewachsen (so wie ich auch). Und da war Eberswalde eher unbekannt und uninteressant. Dass sie damals eigentlich in Eberswalde wohnte und arbeitet habe ich erst vor ein paar Jahren eben durch dieses Album herausgefunden.
Aber Berlin, die Groß- und Hauptstadt, das war schon was andres. Dort hat sie übrigens ihren späteren Mann kennen gelernt. Sie sind sich anscheinend auf der Treppe eines Bahnhofs (wahrscheinlich Friedrichstrasse) begegnet. Da hat es wohl gleich bei Beiden gefunkt. Per Zufall sind sie sich dann ein paar Tage oder Wochen später wieder dort über den Weg gelaufen und da hat er sie auch angesprochen. Mein Onkel war auch kein Berliner, er kam aus Stuttgart. Echte Berliner gab es auch schon zu der Zeit kaum welche. Berlin war auch schon damals ein Magnet und Anziehungspunkt für viele.
Stadtschloss Berlin 1936
Berlin war ja zu der Zeit ein Hotspot, sowohl was Wirtschaft oder Kultur anbelangt. Leider aber eben auch politisch. Die Nazis verwandelten Deutschland radikal, führten es in den 2. Weltkrieg und das Ganze endete dann eben in der totalen Zerstörung Berlins und großer Teile Deutschlands. Irgendwie eine spannende Zeit aber eben auch eine der traurgisten Zeiten Deutschlands. Als ich dann vor nun knapp 14 Jahren auch eher per Zufall hier gelandet bin, war es natürlich sehr spannend durch die Stadt zu gehen und mir vorzustellen, wo sich meine Tante und Onkel damals wohl so aufgehalten haben. 1936 fanden die olympischen Spiele in Berlin statt und das war ganz bestimmt eine tolle und spannende Zeit.
Wie die politische Einstellung meiner Tanten und Onkel damals war, kann ich nicht sagen. Aber mein Opa war zu der Zeit Bürgermeister in dem kleinen Ort in Süddeutschland. Und natürlich wurde vom Bürgermeister erwartet, dass er seine Söhne in die Hitlerjugend schickt. Das wollte er aber nicht und hat sich geweigert. Daraufhin ist er einmal für ein paar Tage eingesperrt worden, um ihn auf Linie zu bringen. Hat aber nicht wirklich funktioniert.
Meine Patentante
Die Fotos konnten damals gleich als Postkarte verwendet werden.
Das Album wurde ordentlich mit Packpapier eingewickel, damit es geschützt war.
Die Fotos habe ich mit dem Handy abfotografiert, daher ist die Qualität bescheiden. Aber ich finde gerade bei so alten Fotos und Alben hat das ja auch seinen Charm. Ich werde die nächste Zeit noch ein paar Fotos aus dem Album hier einstellen. Jetzt fahre ich dann aber erstmal nach Berlin rein, mal schauen, was heute so los ist in der großen Stadt. Sonntags gibts ja einige Flohmärkte und vielleicht entdecke ich noch ein paar interessante Sachen aus alten Zeiten.
english:
Berlin Brandenburg Gate 1936 (postmark from February 28, 1936)
Today I dug out another old album belonging to my aunt. In this album, she collected various photos and postcards that she had received, mainly from her siblings. It was a large family back then: my grandpa, my grandma, and 12 children. One son died quite early at the age of 10. As the children grew older, they moved away from home, and back then, there was no internet or WhatsApp. There were telephones, but only a few families had them. So, people wrote letters or postcards. And my aunt (Josl, Josefine) collected them in this album.
My godmother (Kläre/Clara) was working as a domestic servant in Berlin at the time. Well, she always talked about Berlin. But she was actually employed in Eberswalde and was occasionally allowed to visit Berlin. 😉 My aunts and uncles were born and raised in a small village in southern Germany (like me). And Eberswalde was relatively unknown and uninteresting back then. I only found out a few years ago, through this album, that she actually lived and worked in Eberswalde at the time.
But Berlin, the capital, was something else entirely. Incidentally, that's where she met her future husband. They apparently met on the steps of a train station (probably Friedrichstrasse). It seems that sparks immediately struck up between them. They ran into each other again by chance a few days or weeks later, and that's where he apparently spoke to her. My uncle wasn't a Berliner either; he came from Stuttgart. Even then, there were hardly any real Berliners. Berlin was a magnet and attraction for many.
Berlin City Palace 1936
Berlin was a hotspot at the time, both economically and culturally. Unfortunately, it was also politically. The Nazis radically transformed Germany, led it into World War II, and the whole thing culminated in the total destruction of Berlin and large parts of Germany. It was an exciting time, but also one of the saddest times in Germany. When I ended up here almost 14 years ago, more or less by chance, it was naturally very exciting to walk through the city and imagine where my aunt and uncle might have been back then. The Olympic Games took place in Berlin in 1936 and it was certainly a great and exciting time.
I can't say what my aunts and uncles' political views were back then. But my grandfather was mayor of a small town in southern Germany at the time. And of course, the mayor was expected to send his sons to the Hitler Youth. But he didn't want to do that and refused. As a result, he was once locked up for a few days to bring him into line. But it didn't really work.
My godmother
The photos could be used as postcards back then.
The album was neatly wrapped in wrapping paper to protect it.
I took the photos with my phone, so the quality is modest. But I think that, especially with such old photos and albums, has its charm. I'll post a few more photos from the album here in the near future. But first, I'm off to Berlin to see what's going on in the big city. There are a few flea markets on Sundays, and maybe I'll discover some interesting things from the past.
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