Woran man merkt, dass im Kryptoland wieder merkwürdige Blüten sprießen und es sommerlich wird? Kollegen kommen an und fragen einen, ob man den auch in Kryptos investiert ist. Für einen breit aufgestellten Anleger gibt es darauf nur eine Antwort: Natürlich ja! Und sofort ist die Gegenseite brüskiert und sagt: „Mit Kryptos wird man nicht schnell reich!“ Und als Realist kann ich das auch nur bejahen und die Gegenseite damit verwundern.
Kaum ein Markt ist mit soviel Dummheit vertreten wie die Kryptos. Dies liegt nicht unbedingt daran, dass es eine dumme Art des Investierens ist, sondern das es eine sehr moderne Anlageklasse ist und entsprechend durchzogen ist von sozialen Medien. Und genau diese sind eben die Grundlage für sehr viele dumme Leute.
Wer soziale Medien verstehen will, sollte sich einfach mal einen Schwarm von Lachmöwen ansehen, wenn man einen Fisch hinschmeißt. Sofort geht das Gegacker und Gekeife los. Gelächter, Schreie, Gier … alles auf einmal und unkoordiniert durcheinander. Besonders perfide dabei, dass es bei Kryptos oft nicht um so etwas wie einen Fisch geht, sondern um sehr viel Geld und entsprechend das Ganze noch viel emotionaler ausgefochten wird.
Und überall wo es Geld zu holen gibt, sind auch die Glücksritter nicht weit entfernt, die hoffen nun noch schnell mit auf den fahrenden Zug einzusteigen um übermorgen reich zu sein. Klar ist dies ein Traum, den jeder von uns hat. Soviel zur Verfügung stehen haben, dass man morgen nicht mehr arbeiten muss. Nicht ohne Grund gibt es in diesem Land auch soviele Lottospieler, die jede Woche hinpilgern um eine verschwindend geringe Hoffnung auf Erfolg zu ergattern. Am Ende nur zusammengehalten von einem Traum.
Wer jetzt in Kryptos einsteigt um morgen reich zu sein ist ein solcher Glücksritter und damit vermutlich nicht sehr erfolgreich. Fragt doch mal rum, wer von 2017 momentan fette Gewinne auf seinem Konto hat? Die meisten sind nach dem jüngsten Anstiegen mehr als froh, wenn sie die damaligen Verluste haben ausgeglichen.
Die meisten Sieger sind nicht jene, die 2017 mitgemacht haben. Genauso wenig wie es nun die Gewinner sein werden, die jetzt an den Krypotmarkt kommen! Es sind jene, die bereits vor 2017 drin waren. Die haben auch noch bei einem Kursfall auf 3000 USD noch gefreut, weil sich ihr Vermögen vermehrt hat.
Und genauso freue ich mich momentan auch, da mir die jüngste Welle mal eben einen Buchwert von Faktor 10 einbringt. Wer sich also jetzt Kryptos kauft, sollte das ganze sehr unemotional sehen. Du kaufst nicht für die aktuelle Rally ein, sondern für die in ein paar Jahren. Dies macht alleine schon steuerlich Sinn, weil Du sonst bei einem Jahr ohnehin enorme Gelder an das Finanzamt zahlen musst (oder dich strafbar machst).
Was soll also der Stress? Bei nicht wenigen Kryptos sage ich ganz salopp, dass ich sie mindestens 10 Jahre halten werde. Ich habe also bei vielen noch mehr als 5 Jahre locker Zeit und kann mich ganz entspannt zurück lehnen. Was interessieren mich die Pips nach oben und unten und das ganze HODL-Drama in den sozialen Medien, dass manches mal eher wie ein tollwütiger Bienenschwarm klingt?
Viel wichtiger als sich gegenseitig im Hodl zu bestärken ist es die Juwelen zwischen den Shitcoints zu finden bei denen man überhaupt eine Hoffung haben kann, dass diese auch noch in Jahren irgend eine Rolle spielen könnten. Hilft ja nichts, wenn man Scams aufläuft, die dann in ein paar Jahren mit künftigen Gewinnen erst ausgeglichen werden müssen.
Nein, mein Kollege hat absolut recht, wenn er sagt, dass man mit Bitcoins und Co nicht reich wird. Zumindest nicht von heute auf morgen. Man muss auch bereit sein ein paar Schritte mehr zu gehen. Erst dann wird diese hochriskante Anlageklasse interessant und wer sich gar nicht daran beteiligt, macht meiner Meinung nach auch einen Fehler. Denn im Gegensatz zum Lotto stehen die Chancen nicht schlecht, dass man in den nächsten 10 Jahren einen netten Gewinn einfahren könnte.
TLDR; HODL, HODL, HODL, HTL, TTM!!!! ;)