Hallo zusammen,
ich beschäftige mich seit einigen Wochen (wieder) intensiver mit Aktien.
Ich musste feststellen, das ich bisher ein paar Fehler gemacht habe. Ich möchte euch an meinen neuen Wissenserrungeschaften teilhaben lassen:
Pennystocks
Wer in Aktien oder auch Coins investiert, neigt dazu zu schauen, wie die Kurse sich entwickeln, ohne dabei tiefer in die Wert-Analyse einzusteigen.
Es ist oft verlockend auf einen vermeintlichen Aufschwung zu setzen.
Gerade bei kleinen, billigen Aktien, auch Pennystocks genannt, ist es gefährlich, dort sein Geld reinzustecken.
Warum ist das so?
Weil wenig Kapital vorhanden ist, um selbst bei hohen Preisen alle Anbieter auszuzahlen.
Hier mal ein einfaches Beispiel:
Ich drucke eine Millionen "Achimsshitcoins". Dann kaufe ich einen davon für einen Dollar. Der Preis schnellt in die Höhe. Von Null auf eins ist quasi ein unendlich hoher Sprung. Das fällt dann in der Börsenansicht auf. Auf Platz 1 steht dann Achimsshitcoin. Andere kaufen nach und der Preis steigt.
Ich verkaufe meine Coins wieder (und nehme Geld aus dem System). Der Preis fällt, aber nicht auf das Niveau von vorher, da andere ja auch gekauft haben. Der Preis bleibt auch solange oben, bis der letzte, der bereit ist dafür zu kaufen, weg ist. Ab dann nähert sich der Coin wieder seinem wahren Wert, nämlich Null.
Nur wenn der Coin oder die Aktie auch etwas liefert, was andere haben wollen, entsteht ein tatsächlicher Wert. Und nur wenn dann auch sehr viele mitspielen, dann nähert sich der Preis des Coins dem eigentlichen Wert.
Pareto Prinzip
Bisher glaubte ich, das wenn man Aktien kauft, die Wahrscheinlichkeit bei 50% liegt, dass diese fällt oder steigt. Dem ist aber nicht so. Grob 80% der Aktien sind (abgesehen von den Dividenden) langfristig Verlierer. Das liegt daran, dass nur wenige Marktteilnehmer wirklich gut sind und damit andere deutlich überragen. Diese ziehen dann das Geld an.
Das hat schon Vilfredo Pareto vor über 100 Jahren erkannt.
Aktien sind multidimensional
Wir sehen an den Börsen eine zweidimensionale Ansicht. Auf der X-Achse ist die Zeit und auf der Y-Achse der Wert. Daraus schließt sich, dass man entweder Aktien kauft oder verkauft, aber das Geld irgendwie insgesamt im Topf bleibt.
Aber das stimmt nicht. Es wird auch zwischen den Töpfen hin und her geschoben.
Es gibt nicht nur den Aktienmarkt, sondern auch die Kryptowelt, Ressourcen (wie Gold), Staatsanleihen, ...
Vor allem gibt es auch unterschiedliche Handelsregionen wie USA, Europa, Asien,...
Preis ist nicht gleich Wert
Den Preis kann man am Preisschild ablesen. Ich dacht bisher immer, naja, dann sind sie das ja wohl auch wert, weil wenn nicht, wird der Preis angepasst. Aber dann ist es ja doch ein Unterschied.
Den Wert einer Aktie liest man nicht in der Börse ab. Den muss man hart recherchieren.
Es kann z.B. folgendes (natürlich völlig aus der Luft gegriffene ;-)) Szenario entstehen:
Die US-Aktien werden von institutionellen Anlegern gemieden, weil das Vertrauen in die USA schwindet. Das große Geld wandert aber z.B. schleichend nach Asien. Gleichzeitig glauben aber viele Amerikaner an ihr Land (aufgepuscht durch die Medien) und kaufen die Aktien nach. Der Preis bleibt damit ungefähr gleich. Wenn dann aber die Ernüchterung eintritt, dass andere doch besser dastehen (z.B. wegen Zöllen), platzt die Blase.
Kleinanleger sind im Nachteil
Ganz einfach deswegen, weil wir nicht die Mittel haben, die Werte zu erkennen:
- Wir sehen die Kapitalströme nicht.
- Wir haben keine Börsentools, die in Millisekunden handeln können.
- Wir sind Anfänger, die anderen Profis mit langjähriger Erfahrung.
- Wir können keine Märkte bewegen. Andere brauchen blos "Doge" zu posten, dann steigt der Preis.
- Wir haben keine Thinktanks.
- Wir haben kein Big Data.
- Wir haben keine speziell für das Handeln zugeschnittene KI.
- Wir sind auch oftmals nicht so kaltblütig und strategisch hintertrieben wie manche großen Player
Fazit
Wir können quasi nur verlieren, wenn wir mit Aktien oder Kryptos handeln.
Was wir können ist Trittbrettfahren - also bei Großinvestoren mitmachen. Doch Vorsicht, auch hier sind ganz viele Falschspieler unterwegs.
Oder wir investieren in ETFs und das langfristig (min. 5 Jahre).
Oder wir machen uns wirklich die Mühe und vergleichen die einzelnen Positionen, lesen täglich viele Nachrichten, beobachten EZB, FED, und wissen um deren Einfluss, behalten alle Player im Auge,...
Puh!
Ich persönlich fahre gerade Trittbrett, bin da bei einer Gruppe unterwegs, die ich noch nicht ganz einschätzen kann. Bisher kam ich aber ganz gut weg und habe viel gelernt. Sobald ich weiß ob man denen vertrauen kann oder nicht, lass ich es euch wissen.
Gruß, Achim