Am Pfingstsonntag 2025 hatte ich mich mit meinem HIVE-Kollegen @stayoutoftherz im legendären Café Rüdigerhof in der Hamburgerstraße 20, 1050 Wien, verabredet. Um 11 Uhr wollten wir uns zum gemütlichen Kaffeehaus-Plausch treffen. Typisch für uns beide: Wir waren überpünktlich, schon 15 Minuten früher da – nur um festzustellen, dass das Café erst um 11 aufmacht. Und natürlich regnete es leicht. Da standen wir also, wie zwei nasse Hündchen, die sehnsüchtig darauf warten, endlich reingelassen zu werden.
Das Café Rüdigerhof gehört zu einem Jugendstil-Wohnhaus, das unter Denkmalschutz steht – ein echtes Wiener Schmuckstück im 5. Bezirk. Der Name kommt von der Rüdigerhof-Gasse, benannt nach Ernst Rüdiger von Starhemberg, dem Wiener Stadtkommandanten, der 1683 bei der 2. Türkenbelagerung die Stadt heldenhaft verteidigt hat. Ein bisschen Geschichte muss sein, oder?
Das Café selbst gibt’s schon seit April 1903 und war immer ein Hotspot für Künstler, Intellektuelle und Kaffeehaus-Junkies wie mich. Die Einrichtung? Ein herrlicher Mix aus 50er- und 60er-Jahre-Charme, kaum verändert – wie eine Zeitkapsel mit Holztischen und Retro-Flair. Normalerweise lädt der große Schanigarten mit Blick auf den Wienfluss zum Verweilen ein, auf drei Terrassen mit alten Ahornbäumen. Aber bei dem Nieselregen? Nix da, wir gingen rein und hatten als erste Gäste freie Platzwahl – Jackpot!
Ich bestellte eine Melange mit Schlagobers (weil: Wien ohne Schlagobers? Undenkbar!) und einen Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster. Mann, die Wartezeit auf den Schmarrn war’s wert – fluffig, warm, leicht karamellisiert, mit Puderzucker bestäubt und einem Zwetschkenkompott, das wie ein warmer Früchtekuss war. Mein Kollege entschied sich für einen Mohn-Himbeer-Kuchen und einen Kaffee – sah auch verdammt lecker aus, muss ich sagen.
Unser Gespräch? Oh, das ging ab! @stayoutoftherz kam mit seinem neuen physikalischen Post: „Endet das Universum in einer Vakuumzerfallsblase, weil das Higgs-Feld nicht 100 % stabil ist?“ Ich erinnerte mich vage an so was und konterte locker: „Klar, oder es ist einfach ein Bug in der Simulation unserer Welt, und die Schöpfer müssen noch ein paar Parameter nachjustieren!“ Wir lachten, philosophierten und plötzlich waren drei Stunden vorbei – Kaffeehäuser haben echt ihre eigene Zeitdilatation, ich schwör’s!
Was ich mega fand: Kein WLAN, nur Barzahlung. Oldschool, konsequent, herrlich! Keine Homepage, kein digitales Gedöns – das Café Rüdigerhof lebt die analoge Kommunikation, und ich liebe es. In einer Welt voller Smartphone-Zombies tut das richtig gut.
Auf dem Rückweg, immer noch bei leichtem Regen, ging ich über die Fillgraderstiege. Die Jugendstiltreppe, um 1905 gebaut, verbindet zwei Straßenebenen und ist aus Gusseisen und Stein, mit grünen Geländern und Jugendstil-Symbolen. Leider etwas mit Graffiti zugekleistert, aber trotzdem ein Hingucker.
Fazit: Das Café Rüdigerhof ist ein echtes Wiener Juwel – nicht touristisch, sondern authentisch, gemütlich und einfach ein Ort, wo die Zeit stillsteht. Ich komm definitiv wieder!
Bis demnächst und bleibt BeeSmart