Systematik
- Ordnung: Equisetales
- Familie: Schachtelhalmgewächse (Equisetaceae) (einzig existierende Familie innerhalb dieser Ordnung)
- Gattung: Equisetum (einzig überlebende Gattung in der Familie)
- Arten: etwa 20
Schachtelhalme (Equisetum) sind die einzig rezente Gattung in der Klasse der Equisetopsida innerhalb der Farne.
Volkstümliche Namen
- Fegekraut
- Handwerkskraut
- Heermos
- Hippuris
- Hakenschwanz
- Katzenwedel
- Kuhtod
- Katzenhelm
- Kannenkraut
- Kandelwisch
- Löffelkraut
- Nierkraut
- Pferdeschwanz
- Pfannebutzer
- Scheuerkraut
- Reibwisch
- Rosswedel
- Zinnkraut
Namensherkunft
Der Name Schachelhalm kommt daher, dass die Halme wie verschachtelt ineinander sind.
Geschichte
Angeblich sind die Ackerschachtelhalm ein lebendiges Fossil. Diese Pflanze war vor einigen Jahren ein 30 Meter hoher Baum. Gemeinsam mit Riesenfarnen bildeten sie die ersten Wälder auf der nördlichen Erdhalbkugel. Aus ihren Überresten entstand die Steinkohle, die noch heute im Ruhrgebiert tief in der Erde lagert. Schachtelhalme vermehren sich ungeschlechtlich, also nicht über Blüten und Früchte, sondern über Sporen. Diese besondere Art der Vermehrung bewahrte sie vor der Ausrottung.
Früher war auch mehr CO² in der Luft, welches die Pflanzen zum Wachstum brauchen. Pflanzen haben sogar extra Rillenöffnungen um das CO² aufzunehmen.
Und da gibt's Leute, wie der Klaus Schwab, die uns das CO² aus der Luft saugen..
Außerdem symbolisiert die Pflanze des Ackerschachtelhalms den Saturn.
Was auch immer das bedeuten mag..
Inhaltsstoffe
- Alkaloide
- Ätherisches Öl (0,01%)
- Carotinoide
- Flavonoide
- Glykoside
- Kalzium
- Kaliumsalze
- Kieselsäure
- Magnesium
- Mangan
- organische Säure
- Phenolsäure
- Phytosterole
- Silizium
- Triterpensäure
- Vitamin B1
Inhaltsstoffe | Wirkungen | Anwendungsgebiete |
---|---|---|
Fisteln | ||
Transpiration | ||
Knochenfraß | ||
Ekzeme | ||
Nierenprobleme: Nierengrieß, Nierensteine, Nierenstörungen (sind verantwortlich für Depressionen, Wahnvorstellungen und Tobsuchtsanfällen) | ||
Gedächtnisschwund | ||
Polypen im Gaumen und Hals | ||
Leber- und Gallenanfälle | ||
krampfartige Magenbeschwerden | ||
- | energetisierend | hebt starre Strukturen des Denkens auf |
entschlackend | Entgiftungen | |
antibakteriell | Schweißfüße | |
abwehrstärkend, immunstärkend | Allgemeinschwäche | |
nervenstärkend | Arterienverkalkung | |
muskelstärkend | ||
wundstillend | Entzündungen | |
krebshemmend | bösartige Geschwüre (Tumore) | |
gewebestärkend (Knorpel) | Gelenkbeschwerden, Gelenkkrankheiten | |
stoffwechselanregend | ||
hormonregulierend | Frauenleiden, Weißfluss der Frau, Sehstörungen bei der Mutter nach schwerer Geburt | |
blutdruckregulierend, blutdrucksenkend | Herzprobleme | |
Flavonoide (=Antioxidantien) | beruhigend | |
antimikrobiell | ||
herzstärkend | Herzprobleme | |
entzündungshemmend | ||
schmerzstillend | juckende Hautausschläge | |
nervenstärkend | ||
6-12% Kieselsäure | bindegewebestraffend | |
gefäßstärkend | Gefäßkrankheiten | |
hautschützend | ||
knochenstärkend | Knochenbeschwerden, Osteoporose, Verstauchungen | |
nägelstärkend | brüchige, spröde Nägel | |
zahnkräftigend | Mund- und Zahnfäulnis, Zahnfleischblutungen und -entzündungen, Zahnfleischrückgang | |
haarkräftigend | Kopfschuppen, brüchige, spröde Haare | |
Glykoside | cholesterinsenkend | Schilddrüsenprobleme |
entzündungshemmend | eitrige Nagelbettentzündungen, Zahnfleischentzündungen und -blutungen, Mandelentzündung, Schleimhautentzündung, Mundschleimhautentzündung, Hautentzündungen, Nierenbeckenentzündungen und -eiterungen | |
harntreibend | Harnwegserkrankungen, Blasenerkältungen, Blasensteine, Blasenschwäche, Wasseransammlungen bei Herzbeutel und Rippenfell | |
hormonstimulierend | ||
schleimlösend | Erkältungen, chronische Bronchitis |
- blutstillend (Nachtrag)
Ich hoffe euch gefällt die übersichtliche Tabelle :)
Frauenheilkunde
Frauen erleiden häufiger an Blasenentzündungen aufgrund ihrer kleineren Harnröhre und da kann der Ackerschachtelhalm sehr gut helfen. Außerdem ist es ja gefäßstärkend, weshalb es eine positive Wirkung auf die Gebärmutter hat und sie sich bei folgenden Perioden besser durchblutet und reinigt.
Wechseljahresbeschwerden, wie Gefäßveränderungen, können mit dem Kraut gut behandelt werden.
Anwendungsgebiete
- Aufguss in Mundgurgeln
- Badezusatz: stärkt Nieren, (nach Maria Treben: 100g Zinnkraut werden über Nacht im kalten Wasser angesetzt, am nächsten Tag bis zum Kochen erhitzt und dem Badewasser beigegeben. 20 Minuten Badedauer. Nicht abtrocknen, feucht in den Bademantel, 1 Stunde im Bett nachdunsten. Das Badewasser muss bis über die Nieren reichen.
- Gemüse-Ersatz (nach 20 min Kochzeit ist es trotzdem sehr hart; Empfehlung: klein schneiden)
- Schäuermittelersatz für Metallisches (z.B. Outdoor Kochgeschirr)
- Tinktur
- Tee: Man kann sie trocknen und dann zu einem Tee verarbeiten. Angeblich schmeckt der Tee sanft und lieblich.
Nach der Geburt kann Zinnkraut-Tee bei Gebärmutterblutungen hilfreich sein. Je nach schwere der Blutung, sollten täglich 1-2 Tassen Tee getrunken werden.
Angeblich solle man den Ackerschachtelhalm 20-25min köcheln lassen, sodass sich das Silizium löst und besser aufnehmen lässt (doch bei Hitze gehen die Mineralien doch kaputt, oder nicht?) - Umschläge
verwendete Pflanzenteile
Die ganze Pflanze ausser die Wurzeln
Merkmale
- Wuchseigenschaften: Aussehen ähnelt einem Miniatur-Tannenbaum, mehrjährig
- Boden: verdichtet, trocken
- Höhe: 40 cm
- Triebe werden in 2 Arten unterschieden: Sporentragende und Unfertile, dabei sind unfertile Triebe die heilwirkenden
- Sporentragender Trieb: saftig, erhebend, unverzweigt, hellbraun oder rötlich; auf jeder Triebspitze befindet sich eine braune, stumpfe sporentragende Ähre mit Länge von 1,5 - 3 cm; März bis Mai bilden sich Ähren Sporen und Ähren sterben nach Reifung wieder ab
- Unfertile Triebe: grün, in Quirlen verzweigt, rau, gerippt, mit Blättern bedeckt; besitzen keine sporentragenden Ähren; Form ähnelt dicht verzweigten Tannenbäumen; entwickeln sich im späten Frühling, wenn sporentragende Triebe ausgetrocknet sind und bleiben bis Herbst an der Pflanze
Verwechslungsgefahr!
Der Gegenspieler, Sumpfschachtelhalm, hat ein roten Streifen, kürzere Zweige und einen dünneren Stiel und ist giftig! Wie der Name schon sagt, wächst er in Sumpfgebieten.
Sumpfschachtelhalm enthält das robuste Gift Palustrin, das auch im botanischen Namen enthalten ist. Auch enthalten sind die Gifte Thiaminase, welches das Vitamin B1 im Körper zerstören kann. Nicht nur bei Weidetieren wie Pferden und Kühen können sich beim Verzehr Vergiftungserscheinungen einstellen. Pferde fangen dann an zu taumeln und das nennt man die "Taumelkrankheit". Wenn Kühe im Heu Sumpfschachtelhalm frisst, dann kann es dazu führen, dass sie weniger Milch gibt und es kann zu Lähmungserscheinungen kommen. Seien Sie deshalb vorsichtig beim Pflücken.
Auch der Ackerschachtelhalm enthält das Palustrin, doch in so geringer Menge, dass bisher keine Nebenwirkungen an Menschen erkannt worden sind.
Vorkommen
- Europa
- Nordasien
Fundorte
- Ackern
- Feldern
- Wiesen
- Wegrändern
Sammelhinweise
- Blütezeit: August
Quellen:
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Quelle: "Gesundheit aus der Apotheke Gottes" von Maria Treben