Liebe Hivianer,
Stephan hat mir heute auf einen Kommentar unter einem seiner Beiträge wie folgt geantwortet. Das wollte ich so nicht stehen lassen.
https://peakd.com/hive-121566/@stehaller/geniesst-den-niedergang#@stehaller/rj2j1y
An einen nuklearen Ernstfall glaube ich auch nicht, und wenn der kommt braucht man auch keine Vorräte mehr.
Ich habe auch keine Berge von Lebensmittel, weil ich alles zu schnell wegesse/trinke.
Aber ich denke mir halt immer, billiger wird es nicht mehr, schließlich haben die Quellen, von denen ich beziehe die Preise kaum erhöht bzw. gar nicht.
Gibt ja auch keinen Grund. Das Gras welches die Kühe von meinen Kuhbeteiligungen fressen, wächst ohne Gas und Öl.
Das gilt auch für die echte Biolandwirtschaft.
Ich habe mein Verhalten auch kaum geändert.
Nur, dass mich Geld beim Lebensmitteleinkauf noch weniger interessiert als vorher.
So lange die Qualität stimmt. Und die Qualität ist eben oft beim Selbstanbau am besten.
Egal wieviel Vorräte man anlegt oder nicht, eine exklusive Flasche Wein oder Champagner sollte man doch für das Undenkbare aufheben.
Ich halte mich da ganz an Ernst Jünger:
Vom Dache des ‚Raphael‘ sah ich zweimal in Richtung von Saint-Germain gewaltige Sprengwolken aufsteigen, während Geschwader in grosser Höhe davonflogen. Ihr Angriffsziel waren die Flussbrücken. Art und Aufeinanderfolge der gegen den Nachschub gerichteten Massnahmen deuten auf einen feinen Kopf. Beim zweiten Mal, bei Sonnenuntergang, hielt ich ein Glas Burgunder, in dem Erdbeeren schwammen, in der Hand. Die Stadt mit ihren roten Türmen und Kuppeln lag in gewaltiger Schönheit, glich einem Kelche, der zu tödlicher Befruchtung überflogen wird. Alles war Schauspiel, war reine, von Schmerz bejahte und erhöhte Macht.“
Wie der Schwanzvergleich zwischen dem Westen und dem Osten/Süden ausgeht, weiß ich auch nicht.
Mein Gerechtigkeitsgefühl sagt mir, es ist an der Zeit, dass der Westen auf die Fresse kriegt.
Ob man jetzt plötzlich Lust auf Weltkrieg hat, oder ob man wieder einmal aus Dummheit hineinstolpert, weiß ich auch nicht. Ich glaube es trifft beides zu.
Die TikTok-und PlayStationgeneration ist auf jeden Fall nicht Herr der Lage.
Mit Leuten wie Schmidt, Kohl und Genscher, die selbst den Krieg noch erlebt haben, hätte ich weniger Bedenken.
Düstere Worte.
Aus meiner beruflichen Praxis weiß ich, wie die Landwirte momentan nach mehr Geld schreien. Das ist so ein Mix aus Gier und gestiegenen Kosten für Diesel, Maschinen und Düngemittel. Von daher werden die Preise für Lebensmittel sehr wahrscheinlich nochmal 20-30% steigen, denke ich. Vielleicht in den nächsten 3 - 6 Monaten.
Das Schauspiel das zu erleben wir Zaungäste sein dürfen, beunruhigt mich nicht. Die Welt wird nicht untergehen. Mich beruhigt eher, dass in Rußland tausende Männer fliehen. Sie wollen nicht. Auch ein Kollege von mir sagte, dass er nicht gehen würde (auf komische Gedanken kommen die), wenn es zu Krieg in unseren Sphären kommt. Ich deute es so, dass auch im sog. "Westen" nicht genügend Leute existieren, die bereit sind, für "Die da oben" ihr Leben zu riskieren.
Er fragte mich gleich im Anschluss an seine Aussage, ob ich gehen kämpfe, wenn z.B. Kämpfe in Berlin toben würden. Anstatt "Nein" zu sagen, antwortete ich: "Ich habe eine Schwester und eine Nichte in Berlin." Hab mich selbst erschrocken über diesen "Grund" zu kämpfen, den Demagogen nur all zu leicht auszunutzen wissen.
Aber sicherer für alle wäre es wohl den Teil meiner Familie nach Schleswig-Holstein zu holen und SH als Teil der BRD abzuspalten und die Neutralität zu erklären. Sagt mein anarchistisches Herz. Ob das reichen würde, weiß ich nicht. Das weiß niemand.
Und über die TikTok-Generation müssen wir uns nun wirklich keine Gedanken machen. Die können keine Waffen halten, sondern nur Joysticks und Controller. Und das in Rußland, wie auch im "Westen". Meine Kinder würden niemals eine Waffe anrühren und grundlos jemanden niederschießen.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich mit Waffen umgehen kann. Ich habe "gedient", war ein paar Jahre Reservist und Schütze im Verein. Seit fast sechs Jahren hatte ich nunmehr keine Waffe mehr in der Hand. Das Wissen dürfte aber schnell aufzufrischen sein. D.h. ich mache mir eher Sorgen um Leute die sowas können, als um die jungen Menschen die das noch nie gemacht haben.
Im Krieg werden immer die Kleinen verheizt und die Bosse lachen sich schlapp und fabulieren von Größe und Stärke. Je weniger Menschen in den Krieg ziehen, desto kleiner fällt er aus. Vielleicht fällt er sogar ganz aus, wenn alle mitmachen. Ich rühre jedenfalls keinen Finger für die Regierung. Egal welche Farbe sie trägt und welche "guten" Argumente sie vorträgt.
Das passende Bild dazu:
Denn Soldaten sind schon seit jeher für eine gute Sache gestorben, nur nicht für die eigene.
Und wenn alle guten Menschen zu Hause bleiben und weiter den Dingen nachgehen, die sie am besten können, werden wir auch weiterhin ein gutes Leben führen dürfen.
Am Ende wird alles gut!
In diesem Sinne