Liebe Hivianer,
es ist wahrscheinlich an niemanden von uns vorbeigegangen: Die Strompreise in Deutschland spielen verrückt. Viele haben sehr wahrscheinlich schon Post bekommen, dass es zum 1. November kräftige Preissteigerungen bei der kWh Strom geben wird. Den Rest wird es wahrscheinich Anfang nächsten Jahres erwischen.
Für mich z.B. steigt der Strompreis von 31,5 auf 49,5 ct / kWh, macht 57%! Da ich pro Monat nur 80 kWh verbrauche, sind das für mich "nur" Mehrkosten von knapp € 14,50 pro Monat. Das verkrafte ich gut. Das Problem liegt später beim Bezug von Wärmeenergie. Hier wird´s rappeln. Aber das nur am Rande.
Zurück zum Strom.
Folgende Grafik zeigt den Anstieg des Strompreises an der Strombörse EEX in Leipzig seit Juli 2015 bis September diesen Jahres.
Von berufswegen erhalte ich jeden Monat den Stromdurchschnittspreis und kann daher hier das Diagramm so genau zeigen. Bei Statista erhält man leider keine so lange Zeitreihe.
Die zugrundeliegenden Werte lauten:
Seit Sommer letzten Jahres kann man einen starken Anstieg des Preises erkennen. Seit März diesen Jahres bis August ist er förmlich explodiert.
Natürlich hat das auch mit dem Krieg in der Ukraine zu tun, aber Preisentwicklungen sind immer auch das Ergebnis vieler Faktoren bzw. Einflüsse.
Aus diesem Grund habe ich in das o.g. Diagramm einmal die verschiedenen Stillegungen von deutsche Kraftwerken seit Juli 2015 mit weißen Pfeilen markiert. Das betrifft insbesondere Kohle- und Kernkraftwerke.
Die Tabelle dazu zeigt folgende Kraftwerke:
Seit dem Sommer 2015 wurden demnach über 11 GW aus dem Netz in Deutschland entfernt! Und für Ende 2022 sind drei weitere Kohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 1,3 GW geplant vom Netz zu nehmen.
Im Diagramm siegt man gut, dass die ersten drei Stillegungen von 2015 bis Ende 2019 fast gar keine Auswirkungen auf den Preis hatten, dann jedoch steigt er an und zwar noch vor dem Ukrainekrieg. Bis dahin hatte er sich schon fast vervierfacht! Nach dem Krieg dann nochmal knapp verdreifacht.
Aber das nur am Rande zum Nachdenken.
Bis dahin