Ehrlich gesagt erinnert mich Deutschland schon länger ans betreute Wohnen. Oder eben an so eine Art Demokratie-Simulation, irgendwo in einem Heim, wo man dann in einem Stuhlkreis sitzt und sich einer Nurse Ratchet erklären muss. Aber nur bis zu einem gewissen Punkt, weil es eben doch keine wirkliche Demokratie ist, sondern nur die institutionalisierte Betreuung von Schutzbefohlenen. Mittlerweile mag es da vielleicht so sein, dass der folgende Appell an den Gehorsam nicht mehr ganz so offen ausgesprochen wird, I'm Sinne von du musst gehorchen (oder mit den Konsequenzen rechnen), aber die Botschaft bleibt. Du sollst machen! Alternativlos, sozusagen.
Selbstkritik? Die gibt es nicht. Im Zweifelsfall sagt man es einfach durch die Blume und betont man müsse den eigenen Auoritarismus nur besser kommunizieren, weil der Bürger der Implikation nach nur zu blöde ist die noblen Absichten seiner Kindermädchen zu verstehen. Bildungsferne, Politikverdrossenheit, Vertrauensverlust... Liegt alles nur am Wähler. Dann interviewt dann ein Journalist aus der Blase den ehemaligen Deutschlandchef von BlackRock, oder so etwas in der Richtung, und fragt frei übersetzt: Ja warum sind die Ossis denn so dumm? Kann man da nichts machen?! Und der nickt dann und meint, ja, freie Meinungsäußerungen sind definitiv eine Gefahr für die Demokratie. Muss man wissen.
RE: Betreuungsangebot: Wir, Eure Heimerzieher