Liebe Hiver,
nahe der Stadt Heidenreichstein im nordwestlichen Waldviertel, schon fast an der Grenze zu Tschechien gibt es einen auf ca. 600m Seehöhe gelegenen Naturpark (den kleinsten Österreichs) mit offenen Moorflächen am Rande des Winkelauer Teiches.
Wir waren heute dort, bei regnerischem Wetter, doch das hat uns nicht abgehalten, ganz im Gegenteil. Es waren herrlich wenig Besucher dort und so konnte man die Natur umso besser geniessen!
Ich bin kein Botaniker, aber vom meinem Biologiestudium weiss ich noch, wie einzigartig die Pflanzenvielfalt in diesen staunassen. mageren und sauren Wiesen ist. Mittendrin immer Granitsteine, typisch für das Waldviertel.
Gutes Schuhwerk ist hier ein Muss, der nächste Schritt kann schon im Wasser sein.
Durch den vielen Regen in den letzen Wochen war der Wasserstand besonders hoch, sodass wir keine Chance hatten, bis zum See vorzudringen. Hier sieht man @melange beim vorsichtigen Waten durchs Wasser, auf der Suche nach einem Motiv für die Linse.
Im Wasser tummelt sich das Leben. Leider habe ich keine Ahnung, was für ein Insekt das sein könnte. Wer kann hier helfen?
An der Grenze zwischen Moor und Wald wachsen üppige Farne.
Mitten im Nadelwald finden sich die so typischen Felsblöcke aus Granit, dicht von Moos überwachsen.
Dieser Formation aus 5, scheinbar harmonisch aneinandergefügten Blöcken wurde der Name "5 Brüder" gegeben.
Dieser Kegel aber entpuppte sich aus der Nähe als...
...stattlicher Ameisenhaufen der Gattung Formica (vermutlich Formica rufa).
Diese Raupe, kaum größer als eine Tannennadel, hat beeindruckende Borsten und warnt ihre potentiellen Freßfeinde deutlich, dass sie nicht eine schmackhafte Beute ist.
Das sah aus der Entfernung fast so aus, als versteckte sich da etwas hinter dem Baum, aber es wird wohl eine Wucherung von Wundgewebe nach einer Pilznfektion sein, auch als "Baumkrebs" bezeichnet.
Am Rückweg lief uns noch eine Ameise über den Weg, entweder eine Drohne nach ihrem Hochzeitsflug oder eine Königin auf der Suche nach einem guten Platz zur Gründung einer neuen Kolonie.
Heidenreichstein hat auch eine von einem Wassergraben umgebene bewohnte Burg, dessen hoher Bergfried aus dem 12.(!) Jhd. stammt. Aber das ist eine andere Geschichte...
Alle Fotos by @stayoutoftherz
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