Liebe Leser,
der Herbst ist mittlerweile angekommen, es ist nicht zu übersehen. Kürzlich war ich zu Besuch im Weinviertel (der Teil von Niederösterreich, der nördlich von Wien liegt). Dort befindet sich, ca. 30km von Wien entfernt der Naturpark Leiser Berge, eine idyllische Gegend inmitten von Getreide-, Sonnenblumen- und Kürbisfeldern. Die namensgebenden Weinfelder waren zumindest dort nicht zu sehen (die sind weiter nordöstlich, Richtung Mistelbach und natürlich im Westen, Richtung Wachau).
Dieser Weg ist auch Teil des (153km langen!) Jakobswegs Weinviertel.
Blick von Oberleis auf den Busch"berg", den höchsten der Leiser Berge, der sich mit seinen 491m nicht wirklich absetzen kann von der Umgebung.
Die zwei wie überdimensionierte Golfbälle wirkenden Gebilde sind Mittelbereichsradarstationen zur Überwachung des österreichischen Luftraums und werden von der Austro Control betrieben.
Immerhin reicht es für ein Gipfelkreuz. Man kann von dort weit auf die flache Landschaft des Wiener Beckens sehen.
Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) blüht bis in den Oktober und ist durch seine nektarreichen Blüten ein Magnet für Schmetterlinge und viele andere Insekten (auch weil um diese Zeit nicht mehr viel blüht).
Aufgrund der Form seiner Früchte ist naheliegend, warum der Gewöhnliche Spindelstrauch (Euonymus europaeus) auch Pfaffenkapperl genannt wird.
Achtung, die Früchte sind giftig und insb. für Kinder gefährlich!
Dafür sind die zum Steinobst zählenden Früchte bzw. Blütenstände vom Schwarzen Holunder oder Holler (Sambucus nigra) umso beliebter für Säfte und Tees, als Heilmittel gegen Diabetes und bei Magenbeschwerden und dienten früher (und auch heute wieder) als hochwertiger natürlicher Farbstoff. Die rohen bzw. unreifen (grünen) Früchte sind aber zu vermeiden, da sie Spuren von Blausäure enthalten (Quelle)!
Ein Kürbisfeld kurz vor dem Einholen, die Kürbisse wurden bereits abgeerntet und aufgereiht.
Auch dieses Maisfeld ist kurz vor der Ernte. Vorne habe ich einen Maiskolben freigelegt (falls jemand nicht weiß, wie der wächst).
Auf dem Weg dorthin machte ich einen Abstecher nach Großmugl. Dieser Ort ist nicht weiter erwähnenswert, wenn nicht in seiner Nähe ein seltsamer kleiner Hügel auffallen würde.
Von der anderen Seite:
Es handelt sich um einen 14m hohen Grabhügel aus der eisenzeitlichen Hallstattzeit (8.-5.Jhd.v.Chr.), der größte in Mitteleuropa. Es gibt in der Nähe auch noch andere, insg. als die "Pyramiden des Weinviertels" genannt, aber viele wurden schon spätestens im 19.Jhd. geplündert und zerstört.
Er wurde noch nicht geöffnet und archäologisch untersucht! Eine Untersuchung wäre sehr teuer und offenbar haben die Archäologen andere Prioritäten.
Blick vom Hügel (das Besteigen ist nicht erlaubt, aber wer kann da schon widerstehen?).
Hier gibt es auch einen "Sternenweg", einen astronomischen Wanderweg (angeblich den weltweit ersten), denn Großmugl (woher der Name kommt, ist jetzt auch klar (Mugl=Hügel)) liegt in einem Bereich mit wenig Lichtverschmutzung und hier kann man daher zum Beispiel die Milchstraße gut beobachten.
all pics by @stayoutoftherz