zum Glück bin ich kein Student, durch so eine Anrede würde ich mich definitiv nicht angesprochen fühlen, Ihr vielleicht?
Liebe Hiver,
damit das klar ist, mit "liebe Hiver" sind klarerweise, gemäß der korrekten deutschen Grammatik, SÄMTLICHE Geschlechter gemeint (genaugenommen ist GAR KEIN bestimmtes Geschlecht gemeint).
Es ist soweit, ich muss mich wieder einmal über Gendergaga echauffieren! Als Freund der deutschen Sprache sollte man die Debatte nicht nur Feministen führen lassen und Leuten, denen unsere Sprache (und Kultur!) völlig egal sind!
Leider aber haben heute fast alle Institutionen im übereifrigen Bemühen, sich einer lautstarken, aber trotzdem einer Minderheit zu unterwerfen, die Rechtschreibung der deutschen Sprache zugunsten des Genderns einfach über Bord geworfen.
Zum Beispiel schreibt die Universität Wien (die deutschen Unis sind auch nicht besser), expliziert vor, dass für solche Anreden wie im Titel gefälligst ein "Gendersternchen" zu verwenden sei. Also keine binären Anreden wie "Liebe Studentinnen und Studenten", denn das diskrimiere angeblich "alle anderen Geschlechter". "Studierende" (1) sei zwar besser, doch habe das den Nachteil, so behauptet sie, dass das "die Geschlechtervielfalt unsichtbar mache". Daher will die Uni Wien ernsthaft "Lieb* Studierend* " verwenden (Quelle) - eine empörende Sprachverstümmelung, gegen die sich aber zum Glück einige Wissenschaftler und Studenten zur Wehr setzen, zumindest rhetorisch. Es soll das Gendergagasternchen sogar in mündlicher Rede verwendet werden, als kurze Pause gelesen, also "Student*innen" soll gesprochen werden als Student-[pause]-innen (Quelle). Geht´s noch?
Die nächste Stufe der Sprachvertrottelung ist damit eingeleitet.
Als ob es nicht nur 2 Geschlechter gäbe und Zwischenstufen, sondern noch andere. Es gilt anscheinend: Wenn etwas nur oft genug behauptet wird und von einer genügend großen Anzahl an Geisteswissenschaftlern, Genderprofessoren, Feministen und "Journalisten" gebetsmühlenartig perpetuiert, wird es dann auch wahr. Aber biologische Fakten lassen sich nicht durch Willenskraft verleugnen.
Wozu überhaupt dieses verkrampfte Bemühen, die Geschlechtsidentität möglichst genau abzubilden? In den allermeisten Texten spielt es doch gar keine Rolle, ob der Leser sich als Frau oder Mann oder sonstwas sieht. Wenn nicht einmal die Gendergagaisten selbst wissen, wieviele Geschlechter es gibt (Quelle), warum sollte dann ein neutraler Text alle diese (eingebildeten) Geschlechter inkludieren?
Sollte der Leser sich in erster Linie nicht als Mensch - jenseits von geschlechtlichen Kategorien - sehen? Angeblich gibt es keine Rassen, alle Menschen sind gleich und man sollte einen Menschen bloss nicht über seine Hautfarbe definieren. Aber beim Geschlecht ist das auf einmal vergessen und da soll man es auf einmal genauer als genau nehmen, selbst auf Kosten der Sprache, seiner Melodie und Lesbarkeit?
Übrigens hat der deutsche Bundesgerichtshof in einem Urteil von 2018 festgestellt, dass "allein durch die Verwendung generisch maskuliner Personenbezeichnungen keine Benachteiligung im Sinne von § 3 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes" gegeben ist (Quelle).
Zum Abschluss die Grafik des Tages: Sie passt zwar nicht ganz zum Thema, zeigt aber, was das Gewährenlassen des radikalen Feminismus, diese derzeitige Appeasementpolitik gegenüber linkslinken Parasiten der Gesellschft, in der Praxis bewirken kann:
Aufwachen, Leute! Lasst Euch nicht von einer Minderheit Eure Sprache allmählich wegnehmen. Orwell lässt grüssen. Neusprech ist nicht mehr weit weg, wenn es so weiter geht.
Anm.: (1) Ich weigere mich nach wie vor, sog. "substantivierte Partizipien" als angeblich geschlechtsneutralen Ersatz für Wörter zu benutzen, also z.B. "Studierende", da ein Student nicht IMMER studiert und auch mal Pause macht, und auch ein Wähler nicht immer wählt und daher kein Wählender sein sollte, genauso wenig wie Schnüffelnde ständig schnüffeln und stattdessen besser Schnüffler bleiben sollten. Diese Partizipien kommen mittlerweile auch schon in zusammengesetzten Wörtern vor, z.B. "Wählendenverzeichnis" - was für eine Sprachvergewaltigung!
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Über das Märchen von der Schlechterstellung der Frauen
Warum das Sprachgendern abartig ist
Also, lieb* Lesend*, noch Fragen?