Liebe Survivalisten und Naturfreunde!
Normalerweise verlinke ich nicht einfach nur so ein Video und fertig.
Aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen, denn dieser Kanal ist einfach so gut, daß ihn möglichst alle kennen sollten!
Es geht um den Australier John Plant mit seinem Kanal "Primitive Technology", der laut eigenen Angaben selbst nicht in der Wildnis lebt (und auch keine indigene Abstammung aufweist), aber sich gerne in den Busch begibt und dort ohne moderne Technologie (nicht mal ein Taschenmesser, Feuerzeug oder eine Axt) alles mögliche herstellt, Hütten, Brennöfen, in denen er eigene Töpferwaren herstellt, Sandalen, Reusen zum Fang von Flusstieren, Steinäxte, Bögen und Speerschleudern. Alles nur mit Materialen, die er in der Natur vorfindet - sehr beeindruckend!
Sein Kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCAL3JXZSzSm8AlZyD3nQdBA
Er hat auch eine Wordpress-Seite und einen Wikipedia-Eintrag.
Seine Videos sind alle ohne gesprochene Kommentare (aber mit erklärenden Untertiteln!), nur die Umgebungslaute der Natur sind zu hören. In den Untertiteln sind die einzelnen Arbeitsschritte genau erklärt. Diese völlig ohne Selbstdarstellung und Effekthascherei auskommenden Videos sind so wohltuend anders als alles andere an DIY-Videos, die ich bisher gesehen habe, dass alleine das Zuschauen schon beruhigend und meditativ wirkt - von dem interessanten Inhalt ganz abgesehen.
Sie sind quasi die Antithese zu den Myriaden an "Unboxing"-Videos, wo jemand gekaufte Konsumartikel erklärt, während hier Dinge aus dem Nichts geschaffen werden. Konsumartikel sind ja das Jagdwild unserer Zeit und der Konsument ist der Jäger nach den "Schnäppchen" - in den Unboxing-Videos wird dann das "erlegte" Konsumgut rituell ausgeweidet, in dem es dem Zuschauer in seinen Details erklärt wird. Letzlich ein armseliger Vorgang, eine Ersatzhandlung.
Wenn man sich ein paar seiner Videos angesehen hat, hat man zumindest eine Vorstellung, dass es möglich wäre, länger als ein paar Tage in völliger Wildnis durchzuhalten. Er betrachtet seine Videos aber nicht primär als Anleitung zum Überlebensschutz, sondern als Experiment zu primitiven Bautechniken, eine Art experimentelle Archäologie. Trotzdem finde ich sie sehr spannend und hilfreich für einen extremen Notfall.
Ach ja, der Titel und Anlass des posts. Nach 2 Jahren Abwesenheit ist er jetzt offenbar zurück. Hier sein neuestes Video:
Es gibt auch andere Kanäle in dieser Art, z.B. "Primitive Survival Tool" oder "Primitive Unique Tool", aber die überzeugen mich nicht, da es extrem unglaubwürdig ist, dass da nicht ein ganzen Team dahintersteckt und mich daher das Ganze eher an einen Sandburg-Wettbewerb erinnert (und mich die ständige Zeitraffer und unterlegte Musik nervt). Es gibt auf YT eine unendliche Fülle derartiger Kanäle, relativ OK ist noch "Cyprien Outdoor Adventures".