Liebe Hivegemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,
das Problem an der heutigen Gesellschaft ist, es gibt viel zu viel Geschrei um nichts.
Wo es früher niemanden interessierte, was einer für politische Ansichten vertritt, bricht heute immer eine Seite sofort in lautes Geschrei aus, wenn die andere Seite irgend etwas kundtut.
Vor allem in den sozialen Medien ist es besonders schlimm.
Man beschimpft sich gegenseitig entweder als Kommunisten und Kulturmarxisten, die das Abendland und die westliche Kultur zerstören wollen oder man beschimpft die andere Seite als Nazis, die das vierte Reich errichten wollen.
Je nachdem wo man steht und was gerade modern ist.
Warum das so ist, habe ich lange Zeit nicht verstanden, aber nun glaube ich die Lösung gefunden zu haben.
Es liegt an der Sprache.
Beide politischen Seiten sprechen zwar auf den ersten Blick die selbe Sprache.
Aber eben nur auf den ersten Blick.
In Wirklichkeit sprechen sie zwei völlig verschiedene Sprachen und deshalb spricht man nicht mehr miteinander, sondern schreit sich nur noch gegenseitig an.
Am Wochenende habe ich wieder mal so ein Geschrei entdeckt.
Dieses Mal war es die rechte, konservative oder wie sich diese Seite auch immer nennt, die laut geschrien hat.
Grund für dieses Geschrei war folgendes Werk:
Was soll bitte an Mathematikunterricht rassistisch sein?
Das war auch meine erste Reaktion.
Wenn aber eine Seite des politischen Spektrums besonders laut schreit, dann werde ich neugierig.
Ich habe also das Werk runtergeladen (hier) und habe es gelesen.
Angeblich unterstützt Bill Gates die Organisation, die diese Broschüre herausgibt.
Dies lässt natürlich den Blutdruck einiger Schreihälse noch weiter ansteigen.
Für mich war es noch ein weiterer Grund es zu lesen.
Ich muss sagen, es ist gar nicht so schlecht.
Es ist sogar sehr gut, nur man muss das richtige Übersetzungsprogramm im Kopf haben.
Irgendwo habe ich im Internet den Begriff Church of Woke für Teile der heutigen Linken gefunden.
Der Begriff war wahrscheinlich als Beleidigung gemeint.
Ich finde den Begriff allerdings großartig und überhaupt nicht beleidigend.
Er ist geradezu der Schlüssel, um das oben genannte Werk zu verstehen und richtig zu deuten.
Stellen wir uns folgende Situation vor:
Jemand hängt einen Teddybären an die Wand, kniet vor ihm nieder und betet ihn an.
Die meisten Leute würden sich darüber lustig machen.
Ersetzen wir nun diesen Teddybären durch ein Kreuz.
Nun wird sich keiner mehr lustig machen.
Wir begegnen der Religion anderer Menschen mit Respekt und machen uns nicht lustig über religiöse Handlungen oder Vorschriften.
Schauen wir uns also mal das oben genannte Werk mit der religiösen Brille der Church of Woke an.
Damit man eine fremde Religion versteht, muss man natürlich auch die entsprechenden Fachbegriffe kennen und diese in die eigene Sprache übersetzen.
Gerne werde ich für Euch den Dolmetscher spielen.
Wieso ich das kann?
Ich war schon woke, da habt ihr euch noch mit Negerküssen vollgestopft.
Also schauen wir uns ein paar Ausschnitte aus der Broschüre an:
Hier tauchen gleich zwei sehr wichtige Begriffe auf:
1. White supremacy
2. Racism
Damit ist natürlich nicht wirklich weiße Vorherrschaft und Rassismus gemeint.
Fast jede Religion hat einen Gott und natürlich gibt es auch das entsprechende Gegenstück.
Dieses Gegenstück, also das Böse, heißt bei den Katholiken Satan oder Teufel, bei den Moslems heißt es Schaitan, bei den Juden nennt man es Jezer Hara , bei der Church of Woke heißt es white supremacy und Rassismus und bei der Church of Trump bzw. bei der Church of AfD heißt es Sozialismus oder Kulturmarxismus.
Da sich diese Broschüre um Unterricht dreht, kann man in diesem Zusammenhang die Begriffe white supremacy und Rassismus am besten mit schlechter Unterricht bzw. schlechter Lehrer übersetzen.
Da wir nun die wichtigsten Begriffe gelernt haben, können wir uns weiter mit der Broschüre beschäftigen.
Ich werde mir exemplarisch ein Beispiel herausgreifen und für euch übersetzen und aus pädagogischer Sicht bewerten.
Ich übersetze frei:
Wie kontrolliere ich den Lernfortschritt der Schüler?
Schlechte Unterrichtskultur (=white supremacy) zeigt sich im Mathematikunterricht, wenn...
Den ganzen Absatz kann ich mit einem Zitat übersetzen, welches uns im Studium immer eingehämmert wurde und welches zeitlos gültig ist:
"Man soll den Schüler dort abholen, wo er steht.”
(von wem dieses Zitat stammt, weiß ich leider nicht mehr)
Ich übersetze wieder einige der Anregungen:
Man könnte z.B. die Aufgabe geben, das Erlernte einem fiktiven Schüler, der heute krank war, in eigenen Worten zu erklären.
Man könnte die Schüler das Erlernte mit Hilfe von TikTok Videos darstellen lassen, als Stummfilme, oder als Cartoons.
Zusätzlich sollte man berücksichtigen, dass Einwandererkinder möglicherweise andere Strategien erlernt haben, um Probleme zu lösen.
Lässt man sich diese Problemlösungsstrategien von den Einwanderekindern nun erklären, können möglicherweise auch die anderen Schüler etwas daraus lernen.
Fazit
Die Broschüre enthält zahlreiche vernünftige pädagogische Ansätze.
Keine davon gefährdet das Wohl der Kinder, hindert sie am Lernen oder vernichtet die kulturellen Errungenschaften des Abendlandes.
Ganz im Gegenteil.
Die einzige Schwierigkeit waren die Begriffe white supremacy und racism, die auf den ersten Blick völlig unpassend waren.
Das Problem war aber nicht, dass sie unpassend waren. Vielmehr war das Problem, dass der Leser nicht die richtigen Vokabeln gelernt hatte.
Also, keine Angst. Wenn jemand aus der Church of Woke ständig mit Begriffen wie white supremacy und Rassismus um sich wirft, meint er unter Umständen nicht dasselbe wie ihr.
Meist hilft es genauer hinzuschauen, bevor man los brüllt.
Die meisten Leute meinen es gut und sind nicht eure Feinde.
Sie drücken sich nur oft anders aus.
Hat man das einmal verstanden, kann man sich das Gebrüll sparen und sich wieder lieb haben.