Hallo meine lieben Hiver und Mitleser,
heute ist ein wichtiger Tag, der Gedenktag der Opfer des Holodomor. Eines der schlimmsten Verbrechen die der Kommunismus je begangen hat. Ich selbst kenne diesen Begriff erst seit ein paar Jahren, vielen von Euch wird er sicher nicht bekannt sein. Wie auch, schließlich greifen die meisten Schullehrpläne das Thema nicht auf oder reißen es nur lose an. Was verbirgt sich also dahinter?
Der Holodomor war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit das sich vom April 1932 bis November 1933 abspielte. Es war eine gezielte Vernichtungsaktion des Stalinregimes gegen das Ukrainische Volk, mittels Hunger. Als Strafe gegen den Widerstand der Bauern und Dorfräte gegen die Kollektivierung in Kolchosen und die Erfüllung unrealistischer Produktionsvorgaben. Denn die Ukrainer weigerten sich standhaft sich der Versklavung durch das kommunistische Regime zu beugen. Was sich in Massenprotesten und tausenden Austritten aus den Kolchosen äußerte.
Doch der skrupellose Tyrann Stalin konnte nicht zulassen die Ukraine als Kornkammer seines Sovietimperiums zu verlieren. Also erarbeite sein Regime den Plan einen Teil des Ukrainischen Volkes zu vernichten um dessen Widerstand zu brechen. Das Ganze startete getarnt als Getreideabgabe an den Staat, wurde aber dafür genutzt den Menschen sämtliche Nahrung und ihr Vermögen zu rauben, da die Vorgaben unerfüllbar waren. So begann die absichtliche Aushungerung der Menschen.
Um diese Massenhungersnot zu gewährleisten wurden die Menschen isoliert. Das System der "Schwarzen Tafeln" wurde eingeführt. Auf „schwarzen Tafeln“ eingetragene Dörfer und Kolchosen wurden von Milizen und dem sowjetischen Sicherheitsdienst umzingelt. Außerdem nahm man den Leuten die Lebensmittelvorräte weg. Jeder Handel und die Warenversorgung wurden unterbunden. Alle Rettungswege wurden gesperrt und Ausreisen verboten. Und natürlich wurden alle Information über die dortige Lage blockiert. Insgesamt wurden 22,4 Millionen Menschen eingekesselt.
Innerhalb dieses 17 monatigen Zeitraumes starben 7 Millionen Ukrainer innerhalb des Landes und noch 3 Millionen in Gebieten außerhalb, die von Ukrainern bevölkert waren. Die wahre Anzahl der Opfer kann man hierbei aber nicht genau bestimmen. Da das Sovietregime anordnete Todesfälle von Kindern unter 1 Jahr nicht zu registrieren und das Regime ohnehin ein großes Interesse hatte das Ganze möglichst zu verschweigen. Auf dem Höhepunkt des Holodomor starben wahrscheinlich täglich 30.000 Menschen. Auch viele junge Leute bis 17 Jahre, die etwa die Hälfte der Opfer ausmachten.
Das führte zu einem Phänomen das in der Geschichte der Menschheit einzigartig ist. Die durchschnittliche Lebensdauer lag in der Ukraine zu diesem Zeitpunkt bei 7,3 Jahren bei Männern und 10,9 Jahren bei Frauen. Das ist unvorstellbar. Auf den Holodomor folgten Jahrzehnte der Versklavung und Entrechtung der Ukrainischen Bauern, die ein Dasein als Kolchosarbeiter ohne Rente führen mussten. Die psychischen und sozialen Folgen haben die Ukrainer noch lange verfolgt und haben ihrer Kultur, sowie ihren Traditionen schweren Schaden zugefügt. Viele mussten schreckliche Dinge tun um zu überleben oder haben schlimme familiäre Verluste erlitten. Dieses Trauma war und ist nicht leicht zu verarbeiten.
Mahnmal der Opfer des Holodomor
Es liegt an uns Menschen nicht zu vergessen was geschehen ist und unsere Schlüsse daraus zu ziehen. Damit so etwas und ähnliche Verbrechen sich nicht wiederholen können. Ein Schritt dazu ist überhaupt zu wissen dass ein solches Verbrechen statt gefunden hat. Ich hoffe ich konnte mit diesem Post einen kleinen Beitrag dazu leisten. Auch wenn das Thema nicht sehr schön ist. Aber gerade in der jetzigen Zeit sollten wir alle darauf achten nicht unsere Menschlichkeit zu verlieren.
Im stillen Gedenken †
Quelle: Seite der ukrainischen Botschaft