Unter diesem Titel war das Konzert angekündigt. Nun bin ich kein Abenteurer, aber geradezu krankhaft neugierig. Folglich habe ich mir Karten besorgt. Die Instrumentenaufstellung auf der Bühne hat dann schon Ungewöhnliches versprochen. Zwei Konzertflügel, drei elektronische Keyboards, E-Gitarre, Mandoline, Zither, diversestes Schlagwerk - ich war gespannt. Um etwas vorzugreifen: der große Gong konnte wirklich infernalischen Krach machen.
Angekündigt war das Ensemble Modern aus Frankfurt. Es handelt sich um ein Kammerorchester, das sich den Werken zeitgenössischer Künstler verschrieben hat. In dieser Aufführung waren ausschließlich Stücke eines einzelnen zeitgenössischen Komponisten zu hören, der kurz vor seinem Tod noch persönlich mit diesen Musikern zusammengearbeitet hat. Er hatte das Ensemble Modern sogar als "seine letzte Band" bezeichnet.
Es wurden Ausschnitte aus Frank Zappas Album Yellow Shark und dem posthum erschienenen Greggery Peccary & Other Persuasions. Namensgebend für das erstere Album war ein aus einem alten Surfboard geschnitzter gelber Hai. Sie hatten das Original als Bühnenschmuck dabei. Er wurde während des Konzerts vor dem rechten Flügel auf einem Stuhl abgelegt. Wenn ihr genau hinseht, könnt ihr ihn oben auf dem Foto erkennen. Im Programmheft gab es auch ein kleines Bild davon.
Was das Konzert betrifft: es wurde halt das wilde Spätwerk von Zappa gespielt. Bobby Brown war somit nicht dabei, sondern nur die Orchestermusik. Á propos: das Orchester war phänomenal und mitreißend. Die drei Schlagwerker hatten alle Hände voll zu tun und auch die anderen Musiker konnten sich nicht schonen. Dabei haben sie die ganze Zeit richtig gute Laune ausgestrahlt.
Die Musik ist vermutlich nicht jedermanns Sache. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen. Da war ich auch nicht der Einzige. Das Publikum in der Elphi ist einiges gewöhnt und lässt sich nicht so leicht zu standing ovations hinreißen. An diesem Abend hat es die Zuschauer geradezu aus dem Sitz gerissen. Das mag schon etwas heißen.
Nach zwei atemberaubend schnell gespielten Zugaben war der Abend dann leider schon vorbei und ich habe mich wieder einmal gefreut, dass wir in Hamburg so viel Geld für den Bau der Philharmonie in die Hand genommen haben.
Mein Platz war diesmal ziemlich weit oben im 16. Stockwerk, ungefähr auf Höhe des Reflektors. Man sieht von da aus fast senkrecht auf die Musiker herunter. Es sind die Plätze, auf denen man den vielbesprochenen trocken-transparent-analytischen Klang des großen Saals besonders intensiv erlebt. Bei diesen überaus präzise spielenden Musikern war das ein großes Vergnügen.
Die Fotos habe ich mit meinem Nokia 2 gemacht, so dass leider Abstriche in der Qualität unvermeidlich sind.
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