Deutsch
Ich gerade beim Vorbreiten einer Präsentation mit dem Thema Bienen in der Mythologie & Symbolik. Und da habe ich mir gedacht, da ich eh schon alle Bilder und Texte habe, mache ich noch eine kurze Zusammenfassung (nicht vollständig ,da sonst zu umpfangreich) mit ein paar schönen Bildern für den Blog.
Anfang
Die bisher älteste bekannte Abbildung von Bienen und einem Imker(in) ist die Höhlenzeichnung aus Cuevas de la Araña in Spanien. Man schätz das Alter auf ca. 9000 v.Chr. Das Bild zeigt einen oder eine Honigsammler(in), der/die auf einem Baum, der Honig aus einem Bienennest sammelt. Drum herum schwirren einige Bienen. Diese Abbildung stellt für mich den ersten Zeidler dar. Man darf davon ausgehen, dass die Bienen und ihre Produkte (Wachs, Honig,) den Menschen von jeher begleiteten und ihre Lebensweise (als Bien=Superorganismus) viel Raum für Fantasie und Mythen lieferten.
English
I just preparing a presentation with the topic Bees in mythology & symbolism. And I thought to myself, since I already have all the pictures and texts, I'll make a short summary (not complete ,because too comprehensive) with a few nice pictures for the blog.
Beginning
The oldest known image of bees and a beekeeper is the cave drawing from Cuevas de la Araña in Spain. The age is estimated to be about 9000 B.C. The picture shows a honey collector(s) on a tree collecting honey from a bees nest. There are some bees buzzing around. This picture represents for me the first Zeidler. One may assume that the bees and their products (wax, honey,) accompanied the people from time immemorial and their way of life (as a bee=superorganism) provided much room for fantasy and myths.
Achillea, GPL, via Wikimedia Commons
Altes Ägypten
Im alten Ägypten war der König von Unterägypten: "Der zur Biene Gehörige", wie die Binse das Symbol des Königs von Oberägypten war.
Ancient Egypt
In ancient Egypt, the king of Lower Egypt: "He who belonged to the bee", as the bine was the symbol of the king of Upper Egypt.
John -Andrew Ginsbury, Copyrighted free use, via Wikimedia Commons
In der ägyptischen Mythologie des Honigs und der Bienen galten Bienen als die herabgefallenen Tränen des Sonnengottes Ra. Somit galt Honig nicht nur als Speise der Götter und der Toten sondern auch als ein Mittel zur spirituellen Selbsterkenntnis. Der emsige Flug der Bienen von Blüte zu Blüte ist der Mythologie nicht entgangen. Seit jeher gilt die Biene als Symbol des Fleißes und der Arbeit.
Anmerkung von mir: „Von den 24h am Tag arbeitet die Biene nur ca. 4h – dafür ist sie aber verdammt effizient“.
In the Egyptian mythology of honey and bees, bees were considered the fallen tears of the sun god Ra. Thus, honey was considered not only food of the gods and the dead but also a means of spiritual self-knowledge. The busy flight of bees from flower to flower has not escaped mythology. Since time immemorial, the bee has been considered a symbol of diligence and work.
Note from me: "Of the 24h a day, the bee works only about 4h - but for that it is damn efficient".
Minoische Kultur
Bugonie bezeichnet die in der Antike und im Mittelalter verbreitete sagenhafte Vorstellung, dass aus dem verwesenden Körper eines toten Stieres ein Bienenvolk und auch andere Insekten von selbst entstehen würden. Obwohl die moderne Biologie und die Vertreter der Imkerei dies als nicht möglich erachten, ist die Bugonie, die wohl aus Persien stammte und über Ägypten Einzug in die Welt der klassischen Antike hielt, offenbar praktiziert worden.
Minoan culture
Bugonie refers to the legendary idea, widespread in antiquity and the Middle Ages, that a colony of bees and also other insects would arise of their own accord** from the **decaying body of a dead bull. Although modern biology and the representatives of beekeeping do not consider this possible, the bugonia, which probably originated in Persia and found its way into the world of classical antiquity via Egypt, has apparently been practiced.
Ältestes Bienen Schmuckstück ca. 1650 v Chr. Gefunden auf der Insel Kreta – Minoisch. Zeigt zwei Bienen, die ein Wabenstück halten. Das Fresko zeigt der typische Stiersprung bei minoischen Festzeremonien.
Alte Griechen
Bienen wurden als Vögel der Muse bezeichnet und galten als Boten der Götter, Honig als Quelle der Weisheit, Beredsamkeit und Dichtkunst. Der Göttervater Zeus trug den Beinamen Bienenkönig. Da er auf der Insel Kreta als Baby mit Honig gefüttert wurde.
Oldest bee jewelry piece ca. 1650 BC Found on the island of Crete - Minoan. Shows two bees holding a piece of honeycomb. The fresco shows the typical bull jump at Minoan festive ceremonies
Ancient Greeks
Bees were called birds of the muse and were considered * messengers of the gods*, honey as a source of wisdom, eloquence and poetry. Zeus, the father of the gods, bore the epithet king of the bees. Since he was fed with honey as a baby on the island of Crete.
Rabax63, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Der Honig gilt auch als Nahrung der Seele und des Geistes. Der griechische Mathematiker und Philosoph Pythagoras soll sich überwiegend von Honig ernährt haben. Auch einigen Seherinnen von Delphi wird eine besondere Beziehung zum Honig zur Unterstützung ihrer Hellsicht nachgesagt. Honig spielt somit eine bedeutsame Rolle in der griechischen Mythologie.
The honey is also considered food of the soul and the spirit. The Greek mathematician and philosopher Pythagoras is said to have fed predominantly on honey. Also some seers of Delphi are said to have a special relationship to honey to support their bright-sight. Honey thus plays a significant role in Greek mythology.
Der Schutzpatron der Imker ist der heilige Ambrosius, dessen Name an Ambrosia, der Nahrung der Götter erinnert (Die Startbild linke Figur).
The patron saint of beekeepers is St. Ambrose, whose name recalls Ambrosia, the food of the gods (The starting image left figure).
Die Römer
Die Bienenzucht erlangte im römischen Wirtschaftsleben eine solche Bedeutung, dass es für den vornehmen Römer, soweit er landwirtschaftlich interessiert war, eine Pflicht wurde, über eine eigene Imkerei zu verfügen, um seine Gäste mit den aus eigenen Stöcken entnommenen Honig-Scheiben bewirten zu können
Mit außerordentlicher Bewunderung wird in den Werken antiker Schriftsteller der staatlichen und geselligen Ordnung der Bienen Erwähnung getan. So lobt der römische Dichter Varrò besonders die große Verträglichkeit der Bienen untereinander. Nie wird die Wabe der einen Biene durch eine andere zerstört und selbst bei Hungersnot und Nahrungsmangel verlässt keine der Bienen den Stock, um dem sicheren Tode zu entgehen. Da die Römer die meisten Götter der Griechen übernehmen, wurden somit auch die Mythen und Eigenschaften der Götter bezüglich Bienen und Produkte übernommen, auf die ich hier nicht nochmals eingehe.
Indien
In Indien steht Honig in hohem Ansehen. Die Verden, die heilige Schrift der Inder erzählt von den Asurinas, den Göttern der Morgenröte, die die Erde mit Milch und Honig besprengen. Nach der indischen Mythologie war Honig die erste Speise, die der Gott Indra nach seiner Geburt erhielt. Dem Gott Krishna war eine Biene geweiht. Dem indischen Totenkult zufolge verlies die Seele den Körper in Form einer Biene.
The Romans
Beekeeping became so important in the Roman economy that it became obligatory for the noble Roman, if he was interested in agriculture, to have his own apiary, in order to be able to serve his guests with honey taken from his own hives.
In the works of ancient writers, the state and social order of bees is mentioned with extraordinary admiration. Thus, the Roman poet Varrò especially praises the great compatibility of bees among themselves. The honeycomb of one bee is never destroyed by another, and even in times of famine and lack of food, none of the bees leaves the hive to escape certain death. Since the Romans adopted most of the gods of the Greeks, the myths and characteristics of the gods regarding bees and products were thus also adopted, which I will not go into again here.
India
In India, honey is held in high esteem. The Verden, the sacred scripture of the Indians tells of the Asurinas, the gods of the dawn, sprinkling the earth with milk and honey. According to Indian mythology, honey was the first food given to the god Indra after his birth. A bee was dedicated to the god Krishna. According to the Indian cult of the dead, the soul left the body in the form of a bee.
China
In China ist das Wort für Biene (feng) ähnlich dem für Grafenwürde klingt, liegt eine Ideenverbindung zur Karriereleiter nahe. Ansonsten war die Biene weniger Symbol des Fleißes als Bild des an Mädchenblüten naschenden jungen Verliebten. Auch in chinesischen Märchen helfen, wie in Europa, Bienen beim Herausfinden der richtigen Braut (Das Märchen: Die Bienenkönigin).
Aus China stammt folgender Spruch von Konfuzius, 5. Jahrhundert v. Chr.:
Willst Du drei Stunden glücklich sein – trinke Wein.
Willst Du drei Wochen glücklich sein – schlachte ein Schwein.
Willst Du drei Jahre glücklich sein– nimm ein Weib.
Willst Du ein Leben lang glücklich sein –
bebaue einen Garten und halte Bienen darin!
China
In China, the word for bee (feng) sounds similar to that for grace dignity, an idea connection to the career ladder is obvious. Otherwise, the bee was less a symbol of diligence than image of young lover nibbling on girl flowers. Also in Chinese fairy tales, as in Europe, bees help to find the right bride (The Fairy Tale: The Queen Bee).
From China comes the following saying by Confucius, 5th century BC:
If you want to be happy for three hours - drink wine.
If you want to be happy for three weeks - slaughter a pig.
If you want to be happy for three years - take a wife.
If you want to be happy for a lifetime -
cultivate a garden and keep bees in it!
Germanen
Bienenweg war die germanische Umschreibung der von Totenseelen erfüllten Luft. In der Vorstellung unserer Vorfahren, den Kelten und Germanen, kamen alle Insekten aus der Welt der Sonne und waren unmittelbar mit ihr verbunden. Sie galten in unseren Breiten deshalb als Lichtwesen, die aus der lichtvollen Welt des Geistes kommen und den Menschen Fröhlichkeit und Freude am Feiern von Festen bringen. Betrachtet man die Bienen an herrlichen Sonnentagen bei Ihrer Arbeit, so wird deutlich, weshalb man mancherorts Bienen im Volksmund auch als Sonnentänzer bezeichnet und Bienen Tiere sind, die auch tatsächlich mit der Sonne tanzen.
Germans
Bienenweg (Beeway) was the Germanic paraphrase of the air filled with dead souls. In the imagination of our ancestors, the Celts and Germanic tribes, all insects came from the world of the sun and were directly connected with it. Therefore, in our latitudes they were considered light beings, coming from the light-filled world of the spirit and bringing happiness and joy to people celebrating festivals. If you look at the bees on beautiful sunny days at your work, it becomes clear why some places bees in the vernacular also called Sun dancers and bees are animals that actually dance with the sun.
Der Honig tropfte als Tau von der Weltesche Yggdrasil und wurde als Gabe der Götter angesehen. Honig war eine Götterspeise, der Gottvater Odin seine Unsterblichkeit, Kraft und Weisheit verdankt. Bienen galten bei den Germanen als heilige Tiere, es durfte in in Gegenwartes eines Bienenschwarms nicht gekämpft werden.
The honey dripped as dew from the world ash Yggdrasil and was considered a gift of the gods. Honey was a food of the gods, to which godfather Odin owed his immortality, power and wisdom. Bees were considered sacred animals by the Germanic tribes, and fighting was not allowed in the presence of a swarm of bees.
Christentum
Die christliche Bilderwelt konnte sich diese Vergleiche nicht entgehen lassen. Die Unermüdlichkeit der Biene bei der Arbeit für ihre Gemeinschaft galt als vorbildlich. St. Ambrosius verglich die Kirche mit dem Bienenkorb, die frommen Gemeindemitglieder mit den Bienen, die von allen Blüten nur das Beste sammelten und den Rauch der Hoffart scheuten.
Die Vorstellung, Bienen lebten nur vom Duft der Blumen, machte sie zum Symbol der Reinheit und Enthaltsamkeit, für Bernhard von Clairvaux zum Sinnbild des Heiligen Geistes.
Christianity
Christian imagery could not miss these comparisons. The untiringness of the bee in working for its community was considered exemplary. St. Ambrose compared the church to the beehive, the pious parishioners to the bees who gathered only the best of all the blossoms and shunned the smoke of courtliness.
The idea that bees lived only on the scent of flowers made them a symbol of purity and abstinence, for Bernard of Clairvaux the sense of the Holy Spirit.
Profanen Bereich
Im profanen Bereich galt die Biene als königliches Symbol, da die Königin der Bienen lange als König angesehen wurde. Das französische Lilienwappen wird hypothetisch vom stilisierten Bild einer Biene abgeleitet.
Die Süße des Honigs wurde zum Symbol der honigsüßen Beredsamkeit von St. Ambrosius und St. Johannes Chrysostomus (Goldmund). Als Christus-Symbol diente ebenfalls die Süße des Honigs (Milde), jedoch in Verbindung mit dem scharfen Stachel beim Weltgericht.
Die Vorstellung, auch aus der Antike übernommen, dass Bienen ihre Brut nicht selbst zeugen, sondern aus den von ihnen besuchten Blüten aufsammeln, machte die Biene auch zum Symbol der Jungfrau Maria.
In der Wappenkunst tritt die Biene meist in mehrfacher Gestalt auf, so etwa im Wappen der korsischen Familie Buonaparte, als Symbol von Ordnungssinn und Fleiß.
Profane area
In the profane realm, the bee was considered a royal symbol because the queen bee was long considered the king. The French lily emblem is hypothetically derived from the stylized image of a bee.
The sweetness of honey became the symbol of the honeyed eloquence of St. Ambrose and St. John Chrysostom (goldmouth). The sweetness of honey (mild) also served as a symbol of Christ, but in conjunction with the sharp sting at the Last Judgment.
The idea, also adopted from antiquity, that bees do not beget their brood themselves, but collect it from the flowers they visit, also made the bee the symbol of the Virgin Mary.
In heraldry, the bee usually appears in several forms, such as in the coat of arms of the Corsican family Buonaparte, as a symbol of a sense of order and diligence.
Schluß
Bis hier her habe ich mal aus meiner Sicht die wichtigsten Themen zur Biene und der Mythologie dokumentiert. Natürlich gäbe es noch weitere Bereiche, aber das würde dann doch zu lange werden und mir ist wichtig eine grobe Übersicht zu geben.
Bis demnächst - BeeSmart
End
Up to here I have documented from my point of view the most important topics about the bee and the mythology. Of course, there would be other areas, but that would be too long and it is important to me to give a rough overview.
See you soon - BeeSmart