Heute ist Gammeltag. Die kleine Insel in einer Buhne der Oder beim km 465 bot sich an. Sachen müssen getrocknet werden und die in den vergangenen Tagen wahllos in die Kisten geworfene Ausrüstung muss auch mal sortiert werden.
Die Nacht ist nicht so ruhig verlaufen wie es eigentlich zu erwarten war. Die Angler, die sich es ca. 500 m stromauf am gegenüberliegenden Ufer bequem gemacht hatten, haben ihr Bestes gegeben. Vor allem ihr hochprozentiges. Manchmal hat es sich auch so angehört, als würden sie Schweinehälften in den Fluss werfen. Gegen eins war der Spuk vorüber und der Alkohol hatte seine Wirkung getan. Dafür riefen irgendwelche Tiere nach wem auch immer. Bemerkenswert auch, dass sich am Abend nur eine einzige Wasserfledermaus einfand. Da hätte ich mehr erwartet. Schließlich gibt es hier ja sehr günstige Lebensbedingungen für die Tierchen.
Der Morgen brachte 07:30 Uhr nach dem Aufstehen Temperaturen von 6° C und viel Frühnebel. So kalt war es mir gar nicht vorgekommen. Egal, erst mal zwei Kaffee zum munter werden.
Frühnebel
Am Abend zuvor hatte ich einen Häring an die Wasserlinie gesteckt. In den letzten Nächten war das Wasser immer gefallen. Auch heute morgen waren es wieder rund 15 cm.
Sinkender Wasserstand
Vor dem sinkenden Wasserstand hatten sich auch die Muscheln geflüchtet.
Fluchtmuscheln
Überhaupt gibt es hier eine große Vielfalt von Muscheln und anderem niederen Wassergetier.
Dummerweise hatte ich gestern einige dieser großen Schalen zertrampelt und die sind recht scharfkantig. Vorsichtshalber habe ich schon mal das Pflaster bereitgelegt, denn heute ist Barfußtag. Ich sollte es nicht brauchen, dafür aber was anderes. Dazu später.
Neben dem Barfußtag ist allerdings auch Basteltag. Als erstes musste die Nationale dran, schließlich wird die Oder bald Grenzfluss. Mit Klebestreifen gelöst.
Behelfskonstruktion
In Ermangelung von frischem Fisch gab es zu Mittag Bratkartoffeln und Sülze. Auch lecker. An den Angeln entwickelte sich der Altweibersommer.
Da sonst nichts passierte, kam ich auf die Idee, ein bisschen Sonne auf den Bauch würde auch nicht schaden. Schlechte Idee, ganz schlechte Idee wie sich später herausstellen sollte. Doch erst mal entwickelte sich so etwas wie Ausflugsverkehr auf der Oder.
Auch zwei andere Sportboote wurden gesichtet. Und die Angler mit dem Wodka und den Schweinehälften waren auch pünktlich zum Abend zurück und entfachten erst mal die Feuer wieder.
Feuer
Sorry für das unscharfe Bild, aber die Lichtverhältnisse waren bescheiden und ich hatte etwas Schüttelfrost und aus Platzgründen kein Stativ. Der Schüttelfrost kam vom Sonnenbrand. Der Abend war also schnell zu Ende und ich landete beizeiten im Schlafsack. An Angeln war jedenfalls nicht zu denken.