Nur noch wenige Monate bis zum großen Showdown: Im Oktober 2025 entscheidet sich, ob Europa endlich seine eigene digitale Waffe bekommt – oder ob der digitale Euro im Kugelhagel geopolitischer Interessen, technischer Hürden und privater Konkurrenten zerschmettert wird.
Es war eine dieser Nächte in Frankfurt, in denen das Licht noch in den Bürotürmen brennt, lange nachdem die Börsenkurse geschlossen haben. Draußen nieselte es, drinnen, in einem der gläsernen Konferenzräume der EZB, saßen sie zusammen: Juristen, Techniker, Zentralbanker. Stumm starrten sie auf ein riesiges Whiteboard, auf dem nur zwei Buchstaben in roter Schrift prangten: D€.
Bald soll das „Rulebook“ erscheinen – das geheime Drehbuch, das festlegt, wie unser Geld künftig funktioniert. Es geht nicht um irgendeine technische Spielerei. Es geht um Macht. Kontrolle. Souveränität. Und um eine Finanzwelt, die sich gerade radikaler verändert, als es viele wahrhaben wollen.
Europa hat ein Problem. Bargeld stirbt. 2019 wurden im Euroraum noch 40 % aller Zahlungen bar abgewickelt. 2024 waren es nur noch 24 %.
Im Schatten dieser Entwicklung formiert sich die digitale Konkurrenz:
China mit dem e-CNY, der 2024 bereits über 7 Billionen Yuan (≈ 982 Mrd. US-Dollar) bewegt hat.
Russland, das mit SPFS eine eigene SWIFT-Alternative aufgebaut hat.
Indien, das mit UPI die Welt erobert.
Die EU will nicht länger zuschauen, wie amerikanische Kreditkartenriesen oder chinesische Plattformen den Zahlungsverkehr dominieren. Die EZB ruft nach „strategischer Autonomie“. Doch der Preis dafür ist hoch. Schon jetzt sprechen die Zahlen eine deutliche Sprache: 1,2 Milliarden Euro sind allein für externe Berater und Gutachten ausgegeben worden, und das Rulebook ist noch nicht einmal final.
Der digitale Euro soll vieles gleichzeitig sein: Sicher. Schnell. Günstig. Datenschutzfreundlich. Offline-fähig. Und natürlich die europäische Antwort auf Stablecoins wie USDC oder Tether. Doch hier liegt der Konflikt: Stablecoins und tokenisiertes Giralgeld sind längst Realität. Von J.P. Morgan über Circle bis Coinbase – sie handeln schon, während Europas Beamte noch beraten.
Der Krimi um die Macht über unser Geld
Die EZB will alles kontrollieren. Anonyme Zahlungen? Ja – aber nur bis ein Limit erreicht ist. Danach schlägt der digitale Überwachungsstaat zu. 500 bis 3.000 Euro pro Wallet stehen zur Debatte. Alles darüber wird automatisch vom Bankkonto abgebucht. Eine nette Idee für die Geldwäschebekämpfung. Eine Katastrophe für die Freiheit?
Deutschland spielt eine Schlüsselrolle im europäischen Krimi. In Frankfurt laufen die Fäden zusammen. Die Bundesbank forscht eifrig, Bürger sollen demnächst in Pilotprojekten erstmals D€ testen – inklusive Offline-Funktion und QR-Zahlungen.
86 Prozent der Deutschen erledigen inzwischen ihre Bankgeschäfte online. Selbst bei den über 65-Jährigen stieg der Anteil der Online-Banker binnen eines Jahres von 61 auf 83 Prozent. Bargeld? Für viele Senioren nur noch ein Relikt.
Doch es gibt einen Haken:
Geplant sind Kontolimits von 500 bis 3.000 Euro.
Für Treasury-Abteilungen ist das ein Problem. Großunternehmen benötigen Lösungen für Milliarden-Transaktionen, nicht für Taschengeld. Der digitale Euro bleibt zunächst ein Retail-Instrument.
Doch die wahren Strippenzieher sitzen längst nicht mehr nur in London oder New York. Schauen wir nach China: Dort rollt das große Geld-Experiment bereits. Der e-CNY – Chinas digitaler Yuan – hat allein bis Mitte 2024 ein Transaktionsvolumen von 982 Milliarden Dollar erreicht. Nicht in zehn Jahren, sondern innerhalb weniger Monate.
Die USA bereiten sich heimlich auf die nächste Stufe digitaler Finanzmärkte vor – selbst dort, wo niemand es erwartet hätte: beim Eigenheimkauf.
Bill Pulte, der Chef der Aufsichtsbehörde FHFA, hat Fannie und Freddie befohlen, ein Konzept zu entwickeln, wie Kryptowährungen als Eigenkapital bei Hypothekendarlehen berücksichtigt werden können.
Ein revolutionärer Schritt. Künftig könnte ein Krypto-Depot statt eines Sparbuchs ausreichen, um eine Immobilie zu finanzieren – sofern die Coins auf einer US-regulierten Börse liegen.
Die Europäische Zentralbank hat eine Testreihe zur Transaktionsabwicklung von Zentralbankgeld mithilfe von Distributed-Ledger-Technologie (DLT) angekündigt.
Geplant sind zwei Projekte, “Pontes”, das sich auf kurzfristige Lösungen konzentriert, und die länger angelegte Initiative “Appia”.
Erst vergangene Woche gab die EZB bekannt, im Rahmen eines Pilotprojekts mit der Technologie des XRP Ledgers zu experimentieren.
Axiology konzentrierte sich auf die institutionelle Emission von Schuldverschreibungen und das Life-Cycle-Management solcher Wertpapiere – von der Emission über die Kuponzahlungen bis hin zur Rückzahlung.
Die Plattform wurde unter Verwendung des Open-Source-Codes der Ripple-Blockchain entwickelt. Sie wurde jedoch so konzipiert, dass sie privat und “permissoned”, also genehmigungspflichtig, ist.
Die Experimente konzentrieren sich vor allem darauf, ob die Infrastruktur und Lösungen von Axiology mit Zentralbankgeld und externen Abwicklungsplattformen interoperabel sind.
Ich zitierte aus folgendem Artikel...
https://www.btc-echo.de/schlagzeilen/ezb-testet-technologie-des-xrp-ledgers-210182/
https://www.btc-echo.de/schlagzeilen/ezb-startet-blockchain-programm-210537/
Mein persönliches Fazit:
Es ist schon komisch zu lesen, dass sich die Europäische Union von der Abhängigkeit amerikanischer und chinesischer Konzerne lösen möchte. Und das wollen sie mit dem amerikanischen Ripple-Netzwerk schaffen?
Wozu brauchen wir eine staatliche Kryptowährung, wenn es doch bereits genügend private gibt?
Was hältst du davon?
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English
Only a few months remain until the big showdown: In October 2025, it will be decided whether Europe will finally get its own digital weapon – or whether the digital euro will be crushed in a hail of bullets from geopolitical interests, technical hurdles, and private competitors.
It was one of those nights in Frankfurt when the lights still burn in the office towers long after the stock market has closed. Outside, it was drizzling; inside, in one of the ECB's glass-walled conference rooms, they sat together: lawyers, engineers, central bankers. They stared silently at a giant whiteboard on which only two letters in red were emblazoned: D€.
The "Rulebook" is due to be published soon – the secret script that determines how our money will function in the future. It's not about some technical gimmick. It's about power. Control. Sovereignty. And about a financial world that is currently undergoing more radical changes than many would like to admit.
Europe has a problem. Cash is dying. In 2019, 40% of all payments in the eurozone were settled in cash. By 2024, this figure had fallen to just 24%.
In the shadow of this development, digital competition is emerging:
China, with its e-CNY, which by 2024 had already moved over 7 trillion yuan (approximately 982 billion US dollars).
Russia, which has built its own SWIFT alternative with SPFS.
India, which is conquering the world with UPI.
The EU no longer wants to stand by and watch American credit card giants or Chinese platforms dominate payment transactions. The ECB is calling for "strategic autonomy." But the price for this is high. The figures already speak volumes: €1.2 billion have been spent on external consultants and expert opinions alone, and the rulebook isn't even finalized yet.
The digital euro is intended to be many things at once: secure. Fast. Affordable. Privacy-friendly. Offline-capable. And, of course, the European answer to stablecoins like USDC or Tether. But therein lies the conflict: stablecoins and tokenized bank money have long been a reality. From J.P. Morgan to Circle to Coinbase – they're already trading while European officials are still deliberating.
The thriller about the power over our money
The ECB wants to control everything. Anonymous payments? Yes – but only until a limit is reached. After that, the digital surveillance state strikes. €500 to €3,000 per wallet is up for debate. Anything above that will be automatically debited from the bank account. A nice idea for combating money laundering. A catastrophe for freedom?
Germany plays a key role in this European thriller. All the threads converge in Frankfurt. The Bundesbank is conducting intensive research, and citizens will soon be testing the German currency for the first time in pilot projects – including offline functionality and QR payments.
86 percent of Germans now conduct their banking online. Even among those over 65, the proportion of online bankers rose from 61 to 83 percent within a year. Cash? A relic for many seniors.
But there's a catch:
Account limits of €500 to €3,000 are planned.
This poses a problem for treasury departments. Large corporations need solutions for billion-dollar transactions, not pocket change. The digital euro will initially remain a retail instrument.
But the real power brokers are no longer based solely in London or New York. Let's look at China: The grand monetary experiment is already underway there. The e-CNY – China's digital yuan – reached a transaction volume of $982 billion by mid-2024 alone. Not in ten years, but within a few months.
The US is quietly preparing for the next stage of digital financial markets – even where no one would have expected it: in home purchases.
Bill Pulte, head of the Federal Financial Supervisory Authority (FHFA), has ordered Fannie and Freddie to develop a concept for how cryptocurrencies can be considered equity in mortgage loans.
A revolutionary step. In the future, a crypto account instead of a savings account could be sufficient to finance a property – provided the coins are held on a US-regulated exchange.
The European Central Bank has announced a series of tests for processing central bank money transactions using distributed ledger technology (DLT).
Two projects are planned: "Pontes," which focuses on short-term solutions, and the longer-term initiative "Appia."
Just last week, the ECB announced it would be experimenting with XRP Ledger technology as part of a pilot project.
Axiology focused on institutional debt issuance and the lifecycle management of such securities – from issuance through coupon payments to redemption.
The platform was developed using the open-source code of the Ripple blockchain. However, it was designed to be private and permissioned.
The experiments focus primarily onem on whether Axiology's infrastructure and solutions are interoperable with central bank money and external settlement platforms.
I quoted from the following article...
https://www.btc-echo.de/schlagzeilen/ezb-testet-technologie-des-xrp-ledgers-210182/
https://www.btc-echo.de/schlagzeilen/ezb-startet-blockchain-programm-210537/
My personal conclusion:
It's strange to read that the European Union wants to break free from its dependence on American and Chinese corporations. And they want to achieve this with the American Ripple network?
Why do we need a government-run cryptocurrency when there are already enough private ones?
What do you think?