Der Mitinitiator des Bitcoin-Volksbegehrens von Anfang des Jahres hatte eine staatliche Bitcoin-Reserve in Höhe von 2,3 Milliarden Euro angeregt – laut aktuellem Stand rund 22.200 Bitcoin. In der Zwischenzeit hat der Bitcoin seinen Höchststand mehrfach überschritten. Während sich die USA unter Donald Trump mit Kryptoassets eindecken, gibt man sich in Österreich verhalten.
Friedl dürfte dabei die Geduld verloren haben und entschied sich, die Sache ins Laufen zu bringen. Er besorgte eine Card-Wallet, überwies darauf 0,00070021 BTC (rund 72 Euro) und brachte sie Mitte Juni versiegelt und eigenhändig zum Finanzministerium. Dort überreichte er die milde Gabe an der Poststelle mit dem Ersuchen, sie an Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) weiterzugeben – inklusive Anleitung, wie man damit umgeht.
Und dann geschah einmal: wenig. Friedl hörte nichts vom Finanzministerium und wurde noch ungeduldiger. Dann kam Mitte Juli die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Neos durch Finanzminister Marterbauer, die unter Verweis auf das Bitcoin-Volksbegehren den Umgang des Ministeriums mit Kryptowährungen zum Thema hatte. Auf die Frage, ob das Finanzministerium "Bitcoin oder andere Kryptowährungen" innehabe, gab es zur Antwort ein lakonisches "Nein".
Finanzministerium will keine Geschenke
Also wandte er sich an den STANDARD.
Die Antwort erfolgte rasch. Und sie fiel nüchtern aus: "Die Schenkung nach den §§ 938 ff ABGB ist entgegen verbreiteter Meinung nicht ein einseitiges, sondern ein zweiseitiges Rechtsgeschäft (kein Realvertrag). Als solches unterliegt sie grundsätzlich allgemeinen rechtsgeschäftlichen Regeln; insbesondere bedarf es Angebot und Annahme", heißt es in der Nachricht aus dem Finanzministerium.
"Die Schenkung wurde durch die Republik Österreich nicht (auch nicht konkludent) angenommen. Auch ein Besitzwille seitens der Republik Österreich liegt nicht vor."
Keine strategische Reserve geplant
So wurden etwa 2024 rund 33,8 Millionen Euro an Kapitalertragssteuer für Einkünfte aus Kryptowährungen bezahlt, was 0,57 Prozent des Gesamtaufkommens an KESt ausmacht. Die Einführung einer Behaltefrist, mit der nur bei Weiterverkäufen innerhalb eines Jahres Steuern anfielen, werde aktuell nicht in Erwägung gezogen. Und Überlegungen, eine strategische Bitcoin-Reserve anzulegen, gebe es auch nicht.
Vereinigtes Königreich will beschlagnahmte Bitcoin verkaufen
Die von einem chinesischen Ponzi Scheme sichergestellten BTC sollen in Milliardenhöhe verkauft werden, um das Haushaltsdefizit zu stopfen.
Wie The Telegraph am Samstag berichtete, arbeitet das Innenministerium des Vereinigten Königreichs mit der Polizei zusammen, um einen Bestand an beschlagnahmten Bitcoin – im Wert von 7 Milliarden US-Dollar – zu verkaufen.
Der Gesamtwert aller vom Vereinigten Königreich beschlagnahmten Kryptowährungen ist nicht bekannt. Der Bestand enthält jedoch mindestens 61.000 BTC, die von einem chinesischen Schneeballsystem sichergestellt wurden.
Obwohl die Opfer die Rückgabe der Gelder gefordert haben, hat die Staatsanwaltschaft beim High Court die Erlaubnis beantragt, die beschlagnahmten BTC zu behalten, die dann an das Finanzministerium gehen.
Der mögliche Verkauf hat die Aufmerksamkeit von Finanzministerin Rachel Reeves erregt, die mit einem erheblichen Haushaltsdefizit konfrontiert ist. Ökonomen glauben, dass sie im Herbst umgerechnet bis zu 27 Milliarden US-Dollar auftreiben muss.
Bitcoin-Journalistin Susie Ward erklärt jedoch, dass die Bitcoin nach wie vor rechtlich umstritten sind: “Solange dieses Verfahren nicht abgeschlossen ist, kann kein Verkauf stattfinden.” Bis zu einem möglichen Verkauf dürfte es ihr zufolge also noch lange dauern.
Haben die USA wirklich den Großteil ihrer Bitcoin verkauft – etwa vor Donald Trumps Amtsantritt?
Die Bitcoin-Reserve der USA könnte deutlich kleiner sein, als viele bislang angenommen haben. Die unabhängige Journalistin L0La L33Tz hat im März 2024 eine Anfrage an den US Marshals Service (USMS) gestellt. Auf die Frage, wie viele Bitcoin die Behörde des US-Justizministeriums hält, erhielt sie jetzt eine Antwort – und die dürfte einige überraschen.
Aus dem Schreiben der Behörde geht hervor, dass diese lediglich 28.988,35643016 BTC im Gegenwert von circa 3,5 Milliarden US-Dollar hält. Die Annahme war jedoch, dass die Bitcoin-Reserve der USA, die sich zu Beginn aus konfiszierten Coins zusammensetzen soll, rund 200.000 BTC umfassen wird.
Ich bin alarmiert über Berichte, dass die USA über 80 % ihrer Bitcoin-Reserven verkauft haben – sodass nur noch etwa 29.000 Coins übrig sind.
Wenn das stimmt, ist das ein strategischer Fehler und er wirft die USA im Bitcoin-Wettlauf um Jahre zurück.
Cynthia Lummis
Die von Trump und Sacks erwähnten Zahlen entsprechen in etwa der Bitcoin-Summe, die Arkham Intelligence den USA zuordnet. Laut der Analysefirma halten die USA nämlich 198.012 BTC im Gegenwert von mehr als 23 Milliarden US-Dollar.
Doch es war zuvor bereits klar, dass nicht alle dieser Coins tatsächlich den USA zur freien Verfügung stehen. Beispielsweise gehören circa 100.000 dieser Coins eigentlich Bitfinex – das Justizministerium hat diese nach dem Hack der Krypto-Börse sichergestellt.
„Der USMS ist hauptsächlich für eingezogene Vermögenswerte zuständig, also Vermögenswerte, die in das Eigentum der Regierung übergegangen sind“, so L0La L33Tz. „Die Liste, die ich vom USMS erhalten habe, ist eine Liste aller BTC, die vom USMS gehalten werden.“
Demzufolge könnte es sich bei den 29.000 BTC tatsächlich um die einzigen Bitcoin handeln, die Teil der Bitcoin-Reserve werden können. Die anderen Coins dürften noch von den USA gehalten werden, aber separiert, da diese augenscheinlich kein Eigentum der US-Regierung sind.
Sollte die Bitcoin-Reserve tatsächlich nur rund 15 Prozent von dem entsprechen, was Trump und sein Team initial angenommen haben, so könnte es wahrscheinlicher geworden sein, dass sie an einer aktiven Vergrößerung interessiert sind. Und sollte der Gesetzentwurf von Cynthia Lummis verabschiedet werden, dann müssten die USA umso mehr Bitcoin vom Markt kaufen.
Ich zitierte aus folgenden Artikeln...
https://www.blocktrainer.de/blog/gehoeren-den-usa-nur-noch-29000-btc
Mein persönliches Fazit:
Ich persönlich bin sehr zufrieden über diese Nachrichten, dass Staaten wie Österreich, das Vereinigte Königreich, Deutschland und die USA kaum Bitcoin halten beziehungsweise diese wieder veräußern. Insbesondere mit Steuergeldern sollte der Aufbau einer solchen Reserve strikt verboten sein. Staaten sollten sich darauf beschränken, Investoren durch Regulierung vor Betrügern zu schützen und diese zu bestrafen. Eine aktive Einmischung durch Käufe auf dem Aktien- oder Kryptomarkt nenne ich jedoch Marktmanipulation und Einflussnahme auf diese Projekte/Unternehmen. Dann sind wir wieder beim Sozialismus, und den will doch keiner.?
English
The co-initiator of the Bitcoin referendum at the beginning of the year had proposed a state Bitcoin reserve of €2.3 billion – currently around 22,200 Bitcoin. Since then, Bitcoin has exceeded its peak several times. While the US under Donald Trump is stocking up on crypto assets, Austria is remaining cautious.
Friedl must have lost patience and decided to get things moving. He obtained a card wallet, transferred 0.00070021 BTC (around €72) to it, and delivered it personally, sealed, to the Ministry of Finance in mid-June. There, he handed over the charitable donation at the post office with the request that it be passed on to Finance Minister Markus Marterbauer (SPÖ) – including instructions on how to handle it.
And then, for once, little happened. Friedl heard nothing from the Finance Ministry and became even more impatient. Then, in mid-July, Finance Minister Marterbauer responded to a parliamentary inquiry from the Neos, which, with reference to the Bitcoin referendum, addressed the ministry's handling of cryptocurrencies. When asked whether the Finance Ministry held "Bitcoin or other cryptocurrencies," the answer was a laconic "No."
The Finance Ministry doesn't want gifts
So he turned to the STANDARD.
The response came quickly. And it was sobering: "Contrary to popular belief, the donation according to §§ 938 ff ABGB is not a unilateral, but a bilateral legal transaction (not a real contract). As such, it is fundamentally subject to general legal rules; in particular, it requires offer and acceptance," reads the message from the Ministry of Finance.
"The donation was not accepted (not even implicitly) by the Republic of Austria. There is also no intention of possession on the part of the Republic of Austria."
No strategic reserve planned
For example, in 2024, around €33.8 million in capital gains tax was paid on income from cryptocurrencies, which represents 0.57 percent of the total capital gains tax revenue. The introduction of a holding period, under which taxes would only be levied on resales within one year, is not currently being considered. And there are no plans to create a strategic Bitcoin reserve either.
United Kingdom plans to sell seized Bitcoin
Billions of BTC seized from a Chinese Ponzi scheme are to be sold to plug the budget deficit.
As The Telegraph reported on Saturday, the United Kingdom's Home Office is working with police to sell a stash of seized Bitcoin – worth $7 billion.
The total value of all cryptocurrencies seized by the United Kingdom is unknown. However, the stash includes at least 61,000 BTC seized from a Chinese Ponzi scheme.
Although the victims have demanded the return of the funds, the Crown Prosecution Service has applied to the High Court for permission to keep the seized BTC, which will then go to the Treasury.
The potential sale has caught the attention of Chancellor Rachel Reeves, who is facing a significant budget deficit. Economists believe she may need to raise the equivalent of up to $27 billion this fall.
However, Bitcoin journalist Susie Ward explains that Bitcoin remains legally controversial: "Until this process is complete, no sale can take place." According to her, it will likely be a long time before a potential sale occurs.
Has the US really sold most of its Bitcoin – perhaps before Donald Trump took office?
The US Bitcoin reserve could be significantly smaller than many previously assumed. Independent journalist L0La L33Tz submitted a request to the US Marshals Service (USMS) in March 2024. When asked how many Bitcoins the US Department of Justice agency holds, she now received a response – and it may surprise some.
The agency's letter reveals that it only holds 28,988.35643016 BTC, equivalent to approximately $3.5 billion. However, the assumption was that the US Bitcoin reserve, initially composed of confiscated coins, would amount to around 200,000 BTC.
I am alarmed by reports that the US has sold over 80% of its Bitcoin reserves – leaving only about 29,000 coins left.
If true, this is a strategic mistake and will set the US back years in the Bitcoin race.
Cynthia Lummis
The figures cited by Trump and Sacks roughly correspond to the amount of Bitcoin that Arkham Intelligence attributes to the US. According to the analytics firm,The US holds 198,012 BTC, equivalent to more than $23 billion.
But it was already clear that not all of these coins are actually freely available to the US. For example, approximately 100,000 of these coins actually belong to Bitfinex – the Department of Justice seized them after the crypto exchange was hacked.
"The USMS is primarily responsible for confiscated assets, i.e., assets that have become government property," said L0La L33Tz. "The list I received from the USMS is a list of all BTC held by the USMS."
Accordingly, the 29,000 BTC could actually be the only Bitcoin that can become part of the Bitcoin reserve. The other coins are likely still held by the US, but separately, as they are apparently not US government property.
If the Bitcoin reserve actually amounts to only around 15 percent of what Trump and his team initially estimated, it may be more likely that they are interested in actively increasing it. And if Cynthia Lummis's bill is passed, the US would have to buy even more Bitcoin from the market.
I quoted from the following articles...
https://www.blocktrainer.de/blog/gehoeren-den-usa-nur-noch-29000-btc
My personal conclusion:
I am personally very pleased with the news that countries like Austria, the United Kingdom, Germany, and the USA hardly hold any Bitcoin or are selling it again. Building up such a reserve, especially with taxpayer money, should be strictly prohibited. States should limit themselves to protecting investors from fraudsters through regulation and punishing them. However, I call active interference through purchases on the stock or crypto markets market manipulation and exerting influence on these projects/companies. Then we're back to socialism, and nobody wants that.