**Samstag, 03.12.2022
...ein paar Gedanken aus meinem Buch, an dem ich gerade schreibe.
03:00 Uhr. Ich wache auf, blicke aus dem Panoramafenster in den klaren Sternenhimmel und spüre, wie ich todmüde bin. Irgendwas in mir raubt mir unendlich viel Energie. Ich könnte Stunde für Stunde schlafen. Ich konnte gestern Abend nicht mehr weiter schreiben, weil meine Augen zugefallen sind. Heiß. Es ist richtig heiß in meinem Zimmer. Klimaanlage? Aus. Na gut, ich drehe mich um und schlafe weiter. 05:20 Uhr zeigt mein Handy Bildschirm an, als ich das zweite Mal wach werde. Meine Augen tränen, meine Nase ist zu. Ich habe die Nase voll. Von was? Irgendwas ist da.
Ich fühle mich schlapp. Während mein Blick im Zimmer umher schweift und anschließend wieder aus dem Fenster wandert, bemerke ich in mir ein ganz komisches Gefühl. Ich liege hier in einem wundervollen Bett, in einem noch bezaubernden Hotelzimmer, mit riesigen Panoramafenster vor meinen Augen und draußen überall Palmen zu sehen. Ein Augenschmaus, soweit das Auge reicht. Eine Realität, die für mich lange unmöglich erscheinte. Meine Lebensfreude müsste bei 1000 % liegen. Tut sie nicht. Ich fühle mich traurig und erschöpft. “Egal wie es Dir im Inneren geht, das im Außen kann das nicht heilen.
Was brauchst Du diesen Luxus, wenn Du ihn nicht genießen kannst?, schießt es mir durch den Kopf. Ja, bei mir sind gerade einige Themen vorhanden. Themen, bei denen Veränderungen anstehen, bei denen ich Entscheidungen treffen darf. Egal wo ich nun wäre, die Themen wären sowieso da. Ich erfahre hier gerade lebendig, dass all der Luxus im Außen Deine inneren Themen niemals heilen kann. Niemals. Ich hatte dies noch nie so erfahren. Wie auch? Diesen Lifestyle konnte ich so bisher nicht fahren. Was, wenn ich nach Uluwatu gekommen bin, gerade dieses Wochenende, um genau diese Erfahrung zu machen?
Was, wenn es nur um die Erfahrung zum Leben selbst geht?
Ich frage mich, wie können Menschen diesen Luxus genießen? Denn überwiegend die Menschen, die im Luxus leben, sind nur die Außen. Kümmern sich nicht um ihre Innenwelt. Ich möchte nochmal erwähnen, ich rede Luxus nicht schlecht. Auf keinen Fall. Ich mag es. Sehr sogar! Doch ich erkenne einfach nur, dass, wenn Du in Dir in einem tiefen Prozess steckst, dieser Prozess und diese Themen immer da sein werden. Du kannst die schönsten Autos fahren und die teuersten Designer-Klamotten tragen. Du kannst im Paradies, auf Bali oder in Dubai leben. Egal wo Du bist. Du kannst reisen, wohin Du möchtest, es wird immer da sein. Deine Innenwelt passt sich nicht deiner Außenwelt an. Deine Herausforderungen und Probleme lösen sich dadurch nicht in Luft auf. Im Gegenteil, hast Du mehr Geld, bist Du erfolgreicher, ist Dein Business größer, so hast Du gleichzeitig größere Herausforderungen, größere Probleme, ja vielleicht sogar größere Ängste und Sorgen. Ängste, alles wieder verlieren zu können. Ängste, dass es nicht so weiter geht, wie bisher.
Denn hast Du mehr, passt sich oftmals der Lifestyle nach oben an. Diesen wieder herzugeben, das sind die meisten nicht bereit. Warum auch? Natürlich, wenn Du es dir leisten kannst, dann musst Du ihn nicht hergeben. Doch was, wenn alles Weg ist?
Stell dir einmal die Frage, was wäre, wenn all das nicht mehr in deinem Leben wäre? Wie ging es dir dann?
Was bleibt über?
Wenn ich unsere Gesellschaft beobachte, dann ist es genau das. Die Menschen streben nach Luxusreisen, streben danach an die schönsten Strände zu fahren, die besten Insta Spots zu besuchen, um dort ein paar Fotos schießen zu können. Sie fliehen von ihrem Leben Zuhause. Suchen nach etwas, das sie selbst nicht in sich finden können. Dafür benötigen Sie Geld. Viel Geld, das sie durch harte Arbeit versuchen zu verdienen. Ein endloser Teufelskreis, der niemals endet. Immer mit einem Gefühl von innerer Unzufriedenheit, innerer Leere und einem Streben nach mehr verbunden ist. Höher, weiter und schneller. Wenn das nicht eines der größten Learnings für mich auf dieser Reise bisher ist. Denn auch ich reiste in der Vergangenheit immer von einem zum nächsten Ort. Nicht unbedingt Reisen im Sinne von Urlaub, sondern von verschiedenen Wohnorten. Ständiger Wechsel. Immer im Glauben oder der Hoffnung, woanders wäre alles besser. Woanders würden meine Themen der Vergangenheit angehören. Verdammt. Nein. Diese Täuschung hat ein Ende. Reisen aus dem Aspekt heraus, Neues zu erfahren, zu lernen und an sich selbst zu wachsen. Ja! Doch Reisen, um dort etwas zu erhalten, was Du zuvor nicht erhalten hast, das könnte schief gehen.
Es ist interessant. Denn ich dachte, dass mir das alles schon lange bewusst war. Doch ich erfahre jetzt, dass ich es nur gewusst hatte, doch wirklich bewusst war es mir nicht. Hier liegt ein großer Unterschied zwischen “Gewusst und Bewusst”. Bewusst wird es mir erst jetzt. Wie auch zuvor? Ohne, dass Du es selbst erlebst, kann es dir nicht bewusst werden. Es ist eine Reise, die niemals endet und immer wieder neue Lernquellen mit sich bringt.
Ich treffe und umgebe mich in den letzten Wochen überwiegend mit Menschen, bei denen Geld keine Rolle spielt. In mir wurde dieses Verlangen nach ihrem Leben dadurch immer größer. Was, wenn Geld wirklich keine Rolle mehr spielt? Diese Frage beschäftigte mich oft.
Dann ist einiges leichter. Auf jeden Fall. Denn Geld schafft Dir nun mal unendliche Möglichkeiten. Diese Woche reflektierte ich meinen ersten Business-Monat. Oktober 2022. Es lief Bombe. Noch nie so leicht, so viel Geld verdient. Also für mich war es viel. Am Ende waren es 3.600 Euro. Und nun? Kommen Gefühle von “Was, wenn ich das im nächsten Monat nicht mehr schaffe, was, wenn das nicht so weiter geht?”
Geld spielte ab diesem Zeitpunkt für mich auf Bali nicht mehr die Rolle. Mit diesem Geld kannst Du hier gut leben.
Ich ermöglichte mir einige Dinge, die ich mir zuvor nicht ermöglicht hatte. Ob das nun schöne Kleidung war, oder mein Extensions. Ja, es ist nice to have. Es lässt mich gut fühlen. Verleiht mir ein Gefühl von Weiblichkeit. Ich könnte mir nun dies und jenes leisten. Es wird in den nächsten Monat auch so weitergehen. Diese Gewissheit aufgrund meiner Energie und meinen Skills trage ich in mir.
Doch! Mir stellt sich hier die Frage, wie möchte ich leben? Versuche ich weiterhin ein Leben anderer nachzuahmen, oder drücke ich meine Individualität aus. Denn wir sehen das Leben anderer Menschen und verlieren uns oft darin. Leben im Glauben, dass wir genauso leben möchten. Doch was, wenn es für dich nicht das Richtige ist?
Ich stehe nun wirklich an einem Punkt, an dem ich herausfinden darf, wie ich leben möchte. Was fühlt sich gut für mich an und wohin möchte ich.
Auch hier. Ich dachte bereits, ich wüsste dies. Anscheinend auch noch nicht. Ich bin dankbar dafür, dass ich mir dieses Wochenende dieses Hotel gebucht habe und bereits jetzt mit dieser Realität konfrontiert werde und mich dahingehend wieder weiterzuentwickeln.
Fortsetzung folgt in meinem Buch.
In Liebe
Miriam <3