Jeder hat so ein zwei Schachteln, wo man ein Sammelsurium von Fotos aufbewahrt, die man eigentlich in ein Album einkleben wollte. In so einer Schachtel fand ich kürzlich ein etwas "älteres" Foto, 7 x 10 cm, etwas verblaßt. Es zeigt dieses schöne Auto von Auto Union, einen DKW 1000 S Coupé, den ich für ca. 1000 DM vom Vater übernommen hatte. Wenn ich das Auo heute noch hätte, in gut erhaltenem Zustand, wäre es ein Vielfaches in € wert und sähe dann etwa so aus, s.u.
Foto von Pixaby
Die Farbe meines DKWs war etwa lavendelblau, sonst alles wie bei dem hier abgebildeten Oldtimer. Weißes Dach, Lenkrad im Elfenbeinlook und Weißwandreifen. Von diesem Typ wurden von 1958 – 1963 ca 200 000 Stück hergestellt. Dann wurde die Produktion in Deutschland eingestellt, in Brasilien und Argentinien bis 1967 weiter geführt.
Gerne erinnere ich mich an dieses Auto, ließ es sich doch sehr gut fortbewegen mit rund 50 PS aus 0,98 Liter Hubraum, aber unter 1000 kg Eigengewicht. Das waren gute Werte für damalige Verhältnisse, wie auch der bekannte Sportredakteur und Autotester, Rainer Günzler feststellte. Nach dem Vergleich aller Eigenschaften kam er zu dem bemerkenswerten Schluß, daß der Audi einen 65 Liter größeren Kofferraum hatte.
Der DKW war ein Zweitakter mit Frontantrieb, wie z.B. Trabant und Wartburg, aber damals schon kultivierter bezüglich Laufruhe und Abgasen, wurde aber auch mit Gemisch gefahren, d.h. dem Benzin war bereits Öl zugemischt. Dieser Umstand trug auch zum Rückgang der Zweitakter bei, sehr zum Leidwesen der Zweitakterliebhaber.
Mein erstes Auto kam aus dem viel größeren Lager der Viertakter, ein VW 1200 mit dem nun stärkeren 34 PS Motor s.u.
Foto von Pixaby (Ein Auto hatte ich, aber keinen Fotoapparat)
Die Steigerung von 26 PS auf 34 PS beim 1200 -er VW war nicht unproblematisch. Dem sprichwörtlich robusten und sparsamen Motor war das gar nicht so gut bekommen. Ich hatte den VW einem Studienkollegen für 500 DM abgekauft. Er wollte eigenlich nicht an mich verkaufen und hatte mich eindringlichst ermahnt, das Auto vorsichtig einzufahren. Nach 200 000 km war nämlich ein 34 PS Motor eingebaut worden, der eigentlich für Tuning vorgesehen war, was aber verworfen worden war.
Meine erste größere Fahrt ging von Essen nach Holland (Zandvoort). Soweit kam ich aber gar nicht. Bis zur holländischen Grenze hab mich an die Anweisung gehalten und bin auf Landstraßen, zwangsläufig, nicht hochtourig gefahren. Auf der Autobahn bin ich dann leider immer „mutiger“ geworden und hab mit Freude einen VW nach dem anderen abgehängt, wie ein Anfänger eben. In der Gegend von Utrecht wurde mein VW langsamer und das Motorengeräusch zunehmend rauher. Die Erinnerung an die Ermahnung und die gemäßigte Fahrweise kamen zu spät. Ich hab mich, glaube ich, mit VW bis zur nächsten Ausfahrt und Raststätte „geschleppt“. Handy gab es noch lange nicht. Der herbei telefonierte Monteur sagte, was ich gut verstehen konnte: dat Krückenass is kaput, was heißt, die Kurbelwelle ist im Eimer und damit auch mein Urlaub in Holland. Aber diese Fahrt und der verkorkste Urlaub, ist mir in vielen Einzelheiten in Erinnerung geblieben. Ein Onkel den ich am Urlaubsort gertroffen hatte, hat mir aus der Bredoullie geholfen und mir die 400 Gulden vorgestreckt, die Reparaturkosten. Gut wenn man solche Onkel hat, er war Arbeiter im Kohlebergbau, die man dort Kumpel nennt, zu Recht, wie ich dabei gelernt habe.
Zum Abschluß noch was Positives, eine Panne dieser Art kann einem demnächst nicht mehr passieren, wenn die Entwicklung mit dem Auto so weiter geht, denn ein E- Auto hat keine Kurbelwelle, die kann schon mal nicht kaputt gehen. Bleibt zu hoffen, daß man auch die Batterien immer dann aufladen kann, wenn erforderlich und im gewünschten Tempo.