Hallo Freunde,
ich dachte mir einmal ich berichte einmal von einer Fortbildung auf der ich heute war. Ich war bei der DRF Luftrettung, dem Betreiber der meisten Rettungshubschrauber und Intensivtransporthubschrauber in Deutschland. Hier kurz ein Video zum ITH hier in Nürnberg, dessen Besatzung heute auch die Fortbildung gegeben hat.
Aufbau der Luftrettung in Deutschland
In Deutschland gibt es 84 Luftrettungsstationen, die von der DRF, dem ADAC, den Johannitern oder dem Bundesinnenministerium betrieben werden. Dabei handelt es sich bei 16 Stationen um ITH Hubschrauber, die Rund um die Uhr operieren können. Die anderen können nur bei Taglicht opierieren. Das kommt daher. dass ITHs einen zweiten Piloten bei Nacht aufnehmen können und Nachtsichtgeräte mitführen.
Man muss an der Stelle einmal kurz ausholen, denn es gibt in Deutschland zwei verschiedenen Hubschraubertypen die ausgeschrieben werden. RTH und ITH. Also Rettungstransporthubschrauber und Intensivtransporthubschrauber. Erstere haben eine Seilwinde und sind für die Notfallrettung gedacht, die zweiten führen mehr Sauerstoff mit und haben paar Abwandlugnen und sind für Intensivtransporte gedacht - was in Bayern auch Notfallverlegungen sein könenn. Alle anderen Bundesländer kennen das nicht. Wobei heutzutage die Unterschiede nicht mehr so groß sind. Die meisten Hubschrauber sind H145 und H135, wobei die meisten langfristig nur noch H145 betreiben wollen, da man so nur noch einen Schubrauber in Dienst hat, der auch mehr Platz bietet und mehr Flexibilität.
Das Aufgabenspektrum der RTHs kann man relativ gut mit einem Notarztwagen vergleichen. Es ist möglich einen Notarzt zum Einsatzort zu bringen, einen Patienten zu transportieren, hier vor allem schonend oder eine Versorgung vor Ort durchzuführen. Vorteil ist, dass man direkt fliegen kann, ohne Umwege fahren zu müssen. Dazu muss man sagen, dass wir uns in Deutschland ein dichtes Netz an Flugstationen leisten, was Weltweit einzigartig ist.
Die Besatzung
Schauen wir uns einmal kurz die Besatzung eines Helikopters an. Effektiv unterscheiden sich ITH und RTH durch den zweiten Piloten bei Nacht, da der ITH bei Nacht einen zweiten Piloten bei Nacht braucht.
Der Pilot braucht 1500 Stunden Flugerfahrung, was etwa 8 Jahre Erfahrung bedeutet. Dazu kommt dann ein Erste Hilfe Kurs und eine Einarbeitung auf den Aufbau des Hubschraubers, aber Medizinisch ist da keine große Ausbildung da, wobei viele dann doch den Rettungssanitäter machen.
Der Arzt hat eine Facharztausbildung und mehrere Jahre notfallmedizinischer Erfahrung, also als Notarzt fahren. Danach folgen ein paar Tage Ausbildung auf der Ausrüstung eines Hubschraubers. Aber fliegerisch haben sie keine Ausbildung.
Der der am Ende beide Welten verbindet ist der HEMS-TC, ein Notfallsanitäter mit zusätzlicher Krankenpflegerausbildung und einer einjährigen Ausbildung in der Flugtechnik. TC steht hierbei für Technical Crew Member, was auch bei der Bundeswehr und Polizei jeder ist, der nicht Pilot ist aber in der Luftfahrt arbeitet.
Je nach Bedarf werden dann noch Spezialisten mitgenommen, vor allem bei Intensivtransporten. Kinderkrankenpfleger und Ärzte, Intensivpfleger oder Kardiologen.
Ablauf eines Einsatzes
Wir schauen uns jetzt einmal den Notfalltransport an. Dabei wird die Crew alarmiert und hat dann zwei Minuten um in der Luft zu sein. Unterm Tag haben sie eine Einsatzreichweite von 15-20 Minuten, in der Nacht von bis zu 45 Minuten. Alarmiert werden sie durch die jeweiligen Leitstellen. Anschließend rücken sie zum Einsatzort aus, fliegen dort einmal eine Schleife um den Landeplatz zu begutachten, der meistens vor Ort von Einsatzkräften ausgeleuchtet und begangen worden ist. Dort wird dann der Weg zur Einsatzsstelle aufgenommen, entweder per Einsatzfahrzeug, zu Fuß und manchmal einfach mit Passanten die dann die Besatzung mitnehmen. Dort wird dann die Versorgung durchgeführt und wenn diese Abgeschlossen ist und der Patient für den Transport bereit ist, wird er in den RTH geladen und ins nächste geeignete Aufnahmebereite Krankenhaus geflogen.