Es kommt einem behaglichen Gefühl recht nahe, sich sicher sein zu können, mit dir einen außerparlamentarischen Reiseführer im Zirkel der Auserwählten zu haben, der mir Orte und Landschaften auf dem digitalen Tablett serviert, die ich wohl nie live und in Farbe erkunden werde. Ich schaffte es nämlich bislang nicht einmal bis Sarajevo (nach dem Krieg), wo der Magnet versteckt zu sein scheint, der mich unentwegt anzieht. Die Ursachenforschung kann rasch als abgeschlossen erklärt werden, wenn ich am frühen Morgen in die Gesichter der Tiere blicke, die sich in unserer Obhut recht sicher fühlen. In jener Zeit, als ich Meck-Pomm noch innerdeutsch hätte bewundern können, haben wohl Angela Merkel und Egon Krenz noch ihre Fußsohlen nach langen FDJ-Märschen im Malchower See abgekühlt. Deine Stadtführung legt nahe, dass beide nicht vor Ort anzutreffen waren, da sie inzwischen die Füße in trockenen Tüchern verstecken. Schon fast als traditioneller Höhepunkt deiner Reisebeschreibung anzusehen – die Vorstellung des reichlich gefüllten Tellers. „Knuspriges“ Schnitzel! Wie lange ist noch bis Weihnachten? Oder haben Hänsel und Gretel das Gasthaus oftmals angesteuert? Doch auch hier ist auf dich Verlass. Ein paniertes Schnitzel, das man mit einer Ladung Champignons und Bratkartoffeln auf dem platt gklopften Bauch in den kulinarischen Adelsstand erhob. Wieder ein Augenblick, in dem mir bewusst wird, vor Neidgefühlen nicht gänzlich gefeit zu sein.😉
RE: Malchow – Inselstadt zwischen Geschichte, Natur & Vanlife | Malchow – An Island Town Between History, Nature & Vanlife (de/en) #53