Ich will seit einiger Zeit richtiges Virtual Reality Gear kaufen (eher mieten). Zum einen gibt es auf der Arbeit ein VR Projekt das ich beenden muss und die VR Cardboards sind nicht gerade der Burner, zum anderen will ich mich auch privat mit C# herumspielen. Aber irgendwie weiß ich nicht ob das eine gute Idee ist.
Jeder sagt, dass man am glücklichsten ist, wenn man im Leben viel gesehen und erlebt hat. Wenn man viele Interessen hat und offen genug ist, um sich für Neues zu interessieren und Neues auszuprobieren. Das ist der Pinnacle des Lebens. Dann ist man anderen überlegen. Auch wenn Glücklichsein nur eine Phase ist, und man vermutlich eher die Ausgeglichenheit meint, habe ich das Gefühl, je mehr ich erfahre und ausprobiere, desto schwieriger fällt es mir, ausgeglichen zu bleiben.
Ich finde es komisch, dass sich Normalos über Menschen lustig machen, die ein konservatives und simples Leben führen, obwohl gerade diese Menschen geringe Ansprüche haben um sich ausgeglichen zu fühlen. Vielleicht liegt es daran, dass Normalos denken, dass diese Menschen zu wenig in ihrem Leben gesehen haben, um zu wissen, was wahres Glücklichsein bedeutet. Aber dann macht es keinen Sinn, dass sich Normalos auch über Heroinabhängige lustig machen, denn gerade diese erfahren in wenigen Minuten mehr Glück als Normalos in ihrem ganzen Leben.
Wenn man nicht weiß wie sich Glück, das höher ist, als das höchste Glück das man empfunden hat, anfühlt, dann gibt es dieses höhere Glück nicht.
Manchmal denke ich mir, wie leicht es einem fallen muss, sich ausgeglichen zu fühlen, wenn man in seinem Leben nie gereist ist. Nie gelesen hat. Nie viel besessen hat. Nie umgezogen ist und immernoch im selben Dorf wohnt in dem man aufgewachsen ist. Wenn man immer nur die Menschen aus diesem Dorf gekannt hat. Wenn man nichts anderes in seinem Leben konsumiert hat außer Wasser, Gemüse, Fleisch. Wenn man nie physische, psychische oder soziale Herausforderungen auf sich genommen hat. Wenn man nie eine andere Realität wahrgenommen hat. Wenn die meisten Reize der eigenen Fantasie entsprungen sind und man nie eine andere Beschäftigung gehabt hat, außer jene, die die Natur anzubieten hatte.
Mir hat gestern jemand gesagt, dass sich Kinder heutzutage zu wenig in der Natur aufhalten. Als ich gefragt habe warum das denn wichtig sei meinte er, wenn man mehr zu der Natur verbunden ist, schätzt man sie auch mehr. Deswegen weiß ich nicht ob es eine so gute Idee wäre, wenn ich mich mehr mit Virtual Reality befasse. Und anfange, sie mehr zu schätzen.
Und obwohl man sich einschränkt, befreit man sich zur selben Zeit.
von meiner wenigkeit gezeichnet, mit extra schlechter quali (danke steemit!)