Mittlerweile hat sich so etwas wie "Empörungsmarketing" etabliert. Manchmal passiert das unabsichtlich, sehr oft aber mittlerweile gewollt.
Man provoziert absichtlich eine der Meinungs/Filterblasen, die empört sich und teilt es wie wild, wodurch (ein Großteil der User liest ja nur passiv mit) viel mehr Leute erreicht werden und die Filterblase (die es eigentlich gut findet) beginnt es ebenfalls zu teilen. Die Marketingfuzzis jubeln :)
Aktuell Beispiele sind die Kampagne eurer Bundeswehr auf der Gamescom, die Nike Kampagne mit Colin Kaepernik, bei uns das ÖBB Sujet mit den 2 Männern und dem Baby usw. usw.
Provoziert wurde natürlich schon früher (die klassischen Benetton Kampagnen), aber der Level über was sich Leute empören ist durch diese Filterblasen mmn. massiv (bei allen politischen Seiten) gesunken.
Und ja, Künstler wie Harald Schmid, John Cleese gehen ab.
Mein Idol John Cleese durfte ich ja dieses Jahr in Wien erleben. Ca. bei der Hälfte seufzte er und meinte "Was ich wirklich vermisse in diesen Tagen, ist ein guter rassistischer Witz". Schweigen im Saale :)
Danach hat er 1 Stunde rassistische Witze erzählt, von allen Weltreligion, den meisten Topnationen usw. Aber das halt auf seine unnachahmliche charmante Weise. Er hat dann erklärt, wie Monty Python arbeitete und wie sie immer wieder Grenzen ausgetestet haben. Aber er war niemals wirklich beleidigend oder hetzerisch. Das ist der Punkt.
Die Grenze ist natürlich bei vielen anders, aber Personen des öffentlichen Lebens müssen schon auch bissl was einstecken. Das ist sicher nicht immer leicht, aber halt der Preis.
Williams hätte die Karikatur wunderbar nutzen können, um die Sache umzudrehen und Sympathiepunkte zu gewinnen, in dem sie die Szene z.b. nachstellt und sich über sich selbst lustig macht. Sache gegessen. Danach würde wahrschienlich auch niemand mehr eine Karikatur von ihr machen.
Was man selbst machen kann: Sich nicht über jedes Fuzziding mitaufregen, sich nicht von oft lauten, aber kleinen Gruppen den Mund verbieten lassen, aber halt auch auf das Niveau, wie man Dinge rüberbringt achten.
RE: Rassismus oder kein Rassismus, das ist hier die Frage?