Willkommen beim "Lauftreff am Donnerstag", heute geht es um das Thema "Laufschuhe nach 1000 Km in den Müll?".
Die gängige Daumenregel für die Haltbarkeit von Laufschuhen heißt: "Nach 1000 Kilometer austauschen!".
In der nun folgenden, ganz persönlichen Betrachtung beantworte ich mir die Frage: "Ist das wirklich notwendig!".
Ansichten eines Läufers
Zuerst mal, ich bin weder Laufschuhtechniker noch Materialprüfer und schon gar kein Orthopäde. Ich bin einfach nur Läufer der vor allen Dingen unverletzt bleiben will. Und ja, an bzw. mit Laufschuhen kann man sich verletzen.
Laufverletzungen nehmen zu
Tatsächlich hat die Zahl der typischen Läuferverletzungen (z.B. Läuferknie) durch die Nutzung von immer weiter verbesserten Laufschuhen nicht abgenommen. Teilweise gibt es sogar mehr verletzte Läufer.
Die Gründe sind allerdings nicht klar und können schon gar nicht eindeutig in die Schuhe geschoben werden. Der Laufboom der vergangenen Jahrzehnte hat auch mehr schlecht oder gar nicht trainierte Menschen zu besonderen Leistungen animiert.
Schon dadurch bleiben mehr Verletzungen nicht aus.
Also, neue Schuhe oder was?
Also hält sich beharrlich die 1000 Kilometer-Daumenregel. Und wenn die Schuhe sich der Grenze nähern, dann wird der Läufer unruhig.
Dazu kommt die Werbung der Hersteller, dass mit dem neuen Modell deutliche Verbesserungen erzielt werden usw. und die neuen Farben sind auch echt geil.
Aber überlegen wir mal:
Obwohl, laut Hersteller jedes neue Modell haltbarer als das vorherige ist, und das schon über mehrere Jahrzehnte, soll es immer noch nach 1000 Kilometer ausgetauscht werden?
Na sicher sagen die Hersteller, dann ist die Dämpfung hinüber.
Obwohl, laut Hersteller, jedes neue Modell in der Dämpfung verbessert wurde, und das schon über mehrere Jahrzehnte, ist die Dämpfung immer noch nach 1000 Kilometer platt?
Stimmt, sagen die Hersteller. Und übrigens haben wir auch schicke Minimal- und Barfußschuhe im Angebot.
Moment mal
Jetzt mal unter uns, mein hochgedämpftes Schuhmodell ist also nach 1000 Kilometer kaputt und gleichzeitig werden Minimalschuhe propagiert, die zusammen nicht mal so viel Polster haben wie einer von meinen (kaputten) alten?
Da habe ich so ein bisschen den Glauben an die (Marketing-) Aussagen der Schuhindustrie verloren.
Solange wie's gut tut
Und seit dem laufe ich meine Schuhe solange wie sie mir gut tun. Wenn ich merke das es irgendwo zwickt und zwackt, dann tausche ich sie aus.
Oder ich nehme diese Schuhe für kürzere Läufe, solange ich das Gefühl habe das sie mir nicht weh tun.
So haben sich einige Schuhe mit unterschiedlichen Laufleistungen angesammelt.
Damit habe ich nun den Luxus mir jeweils ein zur Strecke passendes Modell auswählen zu können. Wenn's matschig ist, dann müssen die Alten ran. Wenn's weiter geht die Jungen.
Mit der Methode laufe ich weiterhin verletzungsfrei von 2 Kilometern bis Marathon.
Die Schuhe auf dem Bild z.B. bin ich zwar nur auf dem Laufband gelaufen, aber dafür schon über 6000 Kilometer.
Läuft doch!
Euer Beitrag
Wann tauscht Ihr Eure Schuhe aus?
Schreibt einen Kommentar und lasst es uns wissen.
Wer Fragen zu "Laufen, Walken, Bewegung" hat sollte diese im Kommentar stellen. Wir und hoffentlich viele andere erfahrene Läufer/innen geben gerne Antwort.
Euer Harald vom Team EULE
eule.eifel.com
Die Idee
Der "Lauftreff am Donnerstag" ist ein Ort wo sich Läufer und solche die es werden wollen zu ihrem Lieblingsthema "Laufen" austauschen. Es gibt immer einen Text zu einem Lauf-Thema und über die Kommentare die Möglichkeit Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten. Außerdem freuen wir uns auf Eure Tipps und Erfahrungen zum Thema "Laufen, Walken, Bewegung".
Mehr Infos im Eröffnungsbeitrag: Lauftreff am Donnerstag
Die Moderatoren
Lydia: Gesundheitsberaterin und Übungsleiterin.
6 Marathons, 40 Halbmarathons, läuft seit 16 Jahren, derzeit auch Streakrunnerin
Harald: Freizeitläufer
38 Marathons, 1 Ultra, viele Halbmarathons, läuft seit 17 Jahren, derzeit auch Streakrunner
Achtung: Dieser Post ist keine medizinische Beratung und wir übernehmen auch keine Verantwortung für irgendwelche positiven oder negativen Folgen. Die Informationen dienen als Anregung zum eigenen Nachdenken und eigenverantwortlichen Handeln.