Bienengift, medizinisch Apitoxin, ist das Gift der Honigbienen, eine Mischung verschiedener Sekrete. Es wird als Insektenstich mit einem Giftstachel dem Gegner eingespritzt. Eine Honigbiene kann etwa 0,1 mg Gift verspritzen, somit ergeben 10.000 Bienenstiche ca. 1g Bienengift. Bienengift ist sauer und hat eine gelblich-opalisierende Farbe.
Das Bienengift wird Während der aktiven Saison von April bis Juli geerntet. Dabei kann von 0,2 g bis 1g Bienengift pro Tag von einem Bienenstock durch das Strom-Drahtfallenverfahren gewonnen werden. Die beste Tageszeit zum Sammeln von Bienengift ist der frühe Morgen, 1-2 Stunden bevor die Bienen herausfliegen. Das Bienengiftsammeln dauert von 5-20 Minuten am Tag. Die Giftmenge der Biene hängt auch von ihrem Alter und nicht zuletzt von der Pollenversorgung des Volkes ab.
Auswirkung eines (in Zahl: 1) Bienenstichs in meinen Kopf. Man ist dann meist 1-2 Tage nicht gesellschaftsfähig und natürlich der Spot seiner Familie und seiner Freunde da eine Ähnlichkeit zu Quasimodo nicht von der Hand zu weisen ist. Aber die Haut ist für 2-3 Wochen sichtbar und fühlbar glatter (siehe unten - Heilwirkung von Bienengift) – Das kann ich bestätigen😉
Deshalb – Ein Kopfschutz ist sehr empfehlenswert, wenn man zu den Bienen geht.
Die Gewinnung von Bienengift
Die Gewinnung von Bienengibt erfolgt mithilfe von Strom-Drahtfallen. Für den geübten Elektroniker habe ich den Schaltplan für ein solches Gerät für alle anderen diese Internet Adresse. Hier mein Film zur Bienengiftgewinnung – viel Spaß.
Geschichte des Bienengifts
Bienengift (Apitoxin, Apium, Bee Toxin, Bee poisen, Venenum, Crystalline venom, Apis virus, Apium Virus) ist mit seinen Wirkungen schon seit einigen Tausend Jahren bekannt. In China existiert (Huang Di Neijing, bekannt als „Der innere Canon von Huangdi“, ein alter medizinischer Text, dessen erster Teil zwischen 2698 und 2598 v.Chr. entstanden ist. Er wird auch als Grundlage für die heutige traditionelle chinesische Medizin bezeichnet, in dem schon damals über Bienengifteinsatz bei Gelenkrheuma, Gicht und Arthritis berichtet wird.
So wurde die Bienenkönigin während der ersten Dynastie (ca. 3100 - 2890 v. Chr.) zum Wappentier der unterägyptischen Königskrone und behielt diese Aufgabe bis zum Ende der Ptolemäerzeit (ca. 332 - 30 v. Chr.). 13 Der durchsetzungsfähige König wurde als Biene mit deutlich sichtbarem Stachel dargestellt, aber in den alten ägyptischen Papyri sind keine unmittelbaren Hinweise auf die ausdrückliche Benutzung des Bienengiftes und/oder des Bienenstiches zu finden, auch wenn Chouliara-Raios von den Wohltaten des Stichappates spricht.
Bei den alten Griechen wird allen voran Hippokrates als bekanntester Vorreiter des Bienengifteinsatzes genannt. Der historischen Wahrheit entspricht aber Folgendes: Hippokrates hat wohl das Wenigste selbst in dem nach ihm benannten Corpus Hippocraticum geschrieben, sondern Ärzte der hippokritischen Schule haben in diesem Werk ihre gemachten Heilerfahrungen zusammengetragen. Hier ist der Begriff Bienengift gänzlich unbekannt. Schon allein aus diesem Grunde sollte man vorsichtig sein, wenn man den alten Griechen und vor allem Hippokrates den definitiven Einsatz des Bienengiftes zu therapeutischen Zwecken andichten möchte. Dagegen wurden von Hippokrates hin und wieder Begriffskombinationen wie pharmakon deleterion bzw. pharmakon thanasimon benutzt. Auch wenn er also den Terminus Bienengift nicht benutzt, so waren ihm dennoch die Zusammenhänge der Wirkungen des Bienengiftes nicht unbekannt. Es gab auch Honigmischungen, in die zerquetschte Bienen eingerührt wurden. Somit waren Spuren von diesem Gift in diesem speziellen Honig enthalten, der dann auch zum therapeutischen Einsatz kam.
Übrigens: Stachel und Giftblase werden heute zusammen mit dem gesamten Bienenkörper der Arbeiterinnen in dem homöopathischen Arzneimittel Apis mellifica L. der Deutschen Homöopathie-Union (DHU; 8.0/2024) Europäisches Arzneibuch, S. 2189) verarbeitet, bei dem bislang keine Nebenwirkungen bekannt geworden sind.
Wen das weiter interessiert, sei das Friedrichs Hainbuch’s – Bienengift – Akupunktur mit Bienengift und Bienenstichen ans Herz gelegt.
Wirkstoffe im Bienengift
Bienengift ist eine komplexe Mischung verschiedener Proteine. Hauptbestandteil ist Melittin (52 %). Es wirkt entzündungshemmend (100 mal stärker als Cortison) und schützt die Zellen vor Zerstörung bei starken Entzündungen.
Apamin, ein weiterer Bienengiftbestandteil, bewirkt eine gesteigerte <emCortisolproduktion in der Nebennierenrinde, ist aber auch als Nervengift bekannt. Cortisol ist ein natürlicher Entzündungshemmer.
Adolapin (2–5 %) ist entzündungshemmend und hat einen schmerzstillenden Effekt, indem es die Cyclooxygenase hemmt: siehe Analgetikum.
Interessant ist auch die Phospholipase A2mit 10–12 % Giftanteil. Das ist der zerstörerischste Bestandteil von Bienengift. Phospholipase A2 ist ein Enzym, das die hydrolytische Spaltung von Phospholipiden katalysiert. Aus einem Hauptbestandteil biologischer Membranen, dem Lecithin, wird so Lysolecithin, ein starkes Detergens, welches Zellmembranen angreift. Klinisch kommt es zur Senkung des Blutdrucks und zur Abnahme der Gerinnfähigkeit des Blutes. Phospholipase A2 führt zur Freisetzung von Arachidonsäure aus Phospholipiden. Diese vierfach ungesättigte Fettsäure ist der Ausgangsstoff der Prostaglandinsynthese. Prostaglandine steuern im Körper unter anderem Entzündungsreaktionen und die Blutgerinnung. Viele von ihnen sind stark schmerzerzeugend. Wespengift enthält mehr Phospholipase A1 als A2.
Hyaluronidase (1–3 %) erweitert die Blutgefäße und ihre Durchlässigkeit und bewirkt somit eine Ausbreitung der Entzündung.
Histamin (0,5–2 %) wirkt ebenso und wird oft in der Medizin zur Rheumabehandlung eingesetzt. Dopamin und Noradrenalin (1–2 %) bewirken höhere Aktivität und erhöhen den Herzschlag.
Protease-Hemmer (2 %) wirken entzündungshemmend und blutstillend.
Schließlich sollte man die Alarmpheromone (4–8 %) nicht unterschätzen. Sie signalisieren anderen Bienen, dass eine aus ihrem Volk angegriffen wurde und sie sich für die Abwehr vorbereiten sollten. Man sollte also die Einstichstelle nach dem Stich am besten abwaschen und natürlich den Stachel entfernen.
Die (Heil)Wirkung von Bienengift
Das Bienengift hat eine gewisse Reizwirkung auf den menschlichen Körper und kann rheumatische Erkrankungen, Neuralgien und Entzündungen des Bewegungsapparates lindern. Durch das Zusammenspiel vieler Komponenten, wie wir es bei allen Erzeugnissen der Biene beobachten können, ist auch das Bienengift vielseitig wirksam.
Sichtbare Erweiterung der Gefäße, mit einer blutdrucksenkenden Folge, beeinflusst auch das Nervensystem. Wer Bienengift verträgt, kann mit einer Behandlung den Organismus leicht umstimmen und dadurch besonders bei Rheumaerkrankungen, Gelenkerkrankungen, Ischias, Hexenschuss, Rheuma, Entzündungen, multipler Sklerose, Ohrenentzündungen (stärkt das Nervensystem) Neuralgie oder ähnlich gelagerten Beschwerden eine Linderung oder Heilung herbeiführen.
Bienengift bei Krebs: Das ist ein sehr Heikles Thema an dem zwar geforscht wird aber wirklich Erkenntnis nicht vorliegen. Dass Imker seltener an Krebs erkranken als andere Personengruppen, ist zwar bekannt, aber statistisch noch nicht ausgewertet. Bewirkt es das Bienengift, Propolis, Honig oder alles zusammen? Vielleicht.
Weitere Anwendungen (Siehe Bild oben): In der jüngeren Vergangenheit hat Bienengift auch als Anti-Aging-Mittel Beachtung gefunden. U. a. durch seine Wirkung auf die Kollagenbildung kann es dem Alterungsprozess entgegenwirken und wird zudem auch anstelle von Botox eingesetzt, um Falten wieder zu glätten!
Weitere Informationen findet man beim Deutschen Apitherapie Bund.
Gesundheitliche Risiken von Bienengift
Achtung: Bienengift bei innerer Anwendung darf nur durch erfahrene Mediziner oder Heilpraktiker verabreicht werden.
Die Anwendung durch Bienengift -Salben- bei einer entsprechend starken Verdünnung - ist dagegen unbedenklich.
Sicherheitsmaßnahmen.
Treffen Sie alle Vorsichtsmaßnahmen zur Sicherung einer ungefährdeten Arbeit mit dem Bienengift. Benutzen Sie Handschuhe, Schutzbrille und eine Mund- und Nasemaske. Achten Sie darauf, dass das Gift nicht in Berührung mit den Augen, dem Mund und der Nase kommt. Arbeiten Sie immer zu zweit.
Lagerung und Haltbarkeit von Bienengift
Das gefriergetrocknete Bienengift kann im Kühlschrank bis 5 Jahre aufbewahrt werden – Bitte als Gift kennzeichnen und von Kindern fernhalten.
Preis
Wie immer kommt am Ende die Frage was ist den 1g Bienengift wert?
Tja was willst du wissen, den Wert oder den Preis? Ein Liter Wasser bekomme ich für 20 Cent - in der Wüste ist der Liter manchmal unbezahlbar. Also ich verlange für 1g Bienengift 60€ (Stand 2020). Aber ich weiß, dass Bienengift im Internet für viel mehr gehandelt wird.
Für mich ist das Bienengift Medizin und aus diesem Grund werde ich dieses auch nur an ausgewählte Personen verkaufen, die mir einen validen Grund liefern, was sie mit dem Gift tun wollen.