„Wo der Salbei gedeiht, ist eine starke Frau im Hause“
„Hast du Salbei im Garten, kann der Tod noch lange warten“
Familie
Salbei gehört zur Familie der Lippenblütlergewächse.
Für die medizinische Anwendung sind mehr als 800 Salbeiarten uns bekannt.
- Echter Salbei: Salvia officinales L.
- Dreilappigen Salbei: Salvia triloba L.
- Weißen Salbei: Indianischer Räuchersalbei
Der Echte Salbei wuchs ursprünglich auf der Balkanhalbinsel. Inzwischen ist sie im ganzem Mittelmeergebiet verbreitet.
Volkstümliche Namen
- Allerheilkraut
- Altweiberschmecken
- Edelsalbei
- Fischsalve
- Gartensalbei
- Geschmacksblatteln
- Griechischer Tee
- Königssalbei
- "Kraut der Wahrsagerei"
- Muskatellerkraut
- Mutterkraut
- Rauhe Salbe
- Sabikraut
- Scharleikraut
- Salbenblätter
- Salve, Sälvel
- Scharlachkraut
- Scharleiblätter
- Schmale Sophie, Sophieblätter
- Tugendsabe
- Zahnblätter
- Zahnsalbei
- Zupfblattel
Namensherkunft
Vom Lateinischen "salvare" = heilen
"salvere" = gesund sein
Mythologie/Geschichte
Im alten Ägypten nutzte man Salbei als Mittel gegen Unfruchtbarkeit. Wenn das Paar 4 Tage enthaltsam lebte und täglich gesalzenen Salbeisaft zu sich nahm, dann solle man Empfänglich sein.
In der griechischen Mythologie gilt Salbei als wirksamer Schutz und eine gottesgesegnete Heilpflanze. Die Griechen nahmen auch an, dass weise Männer ihr Gedächtnis dem Kraut zu verdanken haben. Außerdem war es für die Griechen ein Geburtskraut, welches die Frau bei Niederkunft gereicht bekommen hat.
Im Mittelalter war dieser Glaube an wirksamen Schutz auch sehr verstärkt. Man solle jeden Tag etwas Salbei zu sich nehmen.
Angeblich sahen die Kelten Salbei als Mittel der Wiederbelebung.
In England glaubte man nur, dass es das Leben verlängern kann.
Vor allem in Frankreich und England glaubte man, dass der Salbei als ambrosia deorum unsterblich machen könne.
9 Salbeiblätter essen unter Beschwörungsformeln, vertreibt das Fieber und Dämonen. Ebenso soll er vor Blitzschlag und Verschreiungen helfen.
Eigentlich interessiert mich die Mythologie brennend. Doch ich gehe davon aus, dass die meisten Mythologien nur aus Halbwahrheiten oder kompletten Lügen bestehen. Daher ist es ja auch mysthisch und neblig, weil man eben nicht mehr weiß, was auf wahren Begebenheiten beruht. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben. Jene, die die Geschichte dann so umdrehen, wie es ihnen passt.
Aus diesen Gedanken heraus überlege ich mich weniger mit der Mythologie zu beschäftigen und somit die Beiträge kürzer zu fassen.
Inhaltsstoffe
- ätherische Öle (Thujon: siehe letzten Hinweis): Beim Zerreiben der Salbeiblätter wird ätherisches Öl freigesetzt. Diese Öle befinden sich in Drüsenschuppen, die bei Kontakt beschädigt werden.
- Bitterstoffe
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Phytöstrogen
Wirkungen
- antibakteriell (desinfizierend)
- antiseptisch
- appetitanregend
- antibiotisch
- blutreinigend
- blutstillend
- entspannend
- entzündungshemmend
- harntreibend
- keimabtötend
- krampflösend
- menstruationsregelnd
- schleimlösend
- stimmungsaufhellend
- schweißtreibend
- tonisierend
Anwendungsgebiete
- Appetitlosigkeit
- blutenden und lockeren Zähnen, Zahnschwund und -geschwüren
- Drüsenerkrankungen
- Geschwüren
- Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen, Raucherhusten
- Krämpfe, Lähmungen
- psychische Anspannung
- positiv auf Gedächtnis und Konzentration, schafft Klarheit
- lindert starke oder schmerzhafte Monatsblutungen, Unfruchtbarkeit
- lindert Insektenstiche
- Mandelentzündung, Zahnfleischentzündungen, leichte Hautentzündung, Rachenentzündung
- Mundgeruch
- Nervenschwäche
- Rückenmarkleiden
- Stress, nervöse Zustände
- schwämmt Erkältungen heraus
- Schlaganfälle
- übermäßiges Schwitzen, Regulierung der Körpertemperatur (z.B. bei Wechseljahren), Nachtschweiß
- Verdauungsprobleme, Sodbrennen, Vollgefühl und Blähungen
- Zittern der Glieder
Mütter, die ihr Kind abstillen wollen, können Salbei nutzen, da es den Milchfluss unterdrückt.
Es ist schweißtreibend und gleichzeitig lindert es Hitzewallungen und Schweißausbrüche während der Wechseljahre, da es Phytöstrogene beinhaltet. Schweiß dient jediglich dazu Müll aus deinem Körper zu leiten, da unsere Haut das flächendeckendeste Entgiftungsorgan ist.
Wenn ihr harntreibend liest, dann könnt ihr euch eigentlich gewiss sein, dass es auch gut für die Blasen und die Nieren ist :)
Anwendungsbeispiele
- Tee (auch in Zyklustees enthalten): 1 Teelöffel Kräuter auf ein Viertel Liter Wasser, brühen, kurz ziehen lassen.
- Tinktur
- Räuchern: Reinigung der Atmosphäre
- Gewürz zu fetten Speisen, wie Schweine-, Gänse-, Truthahnbraten, Wildbret
- Hautpflegen und Deodorants
- Salbei-Essig: Man füllt eine Flasche locker bis zum Hals mit Blüten von Wiesensalbei, gießt Naturessig darüber, der die Blüten bedecken soll und lässt die Flasche 14 Tage in der Sonne oder Wärme stehen
- Salbeikuchen: zerriebene Salbeiblätter zum Teig hinzugeben
- Sitzbäder: Zwei gehäufte Doppelhände Blätter werden über Nacht im kalten Wasser angesetzt. Am nächsten Tag erhitzt man alles bis zum Kochen und gießt den erwärmten Auszug dem Badewasser zu.
- Mundspülung
- Kräuterkäse
- Gewürzsaucen
[Bild zur Verfügung gestellt von einer sehr netten angehenden Comiczeichnerin auf Telegram :3]
Botanik
Genutzte Pflanzenteile
getrocknete Salbeiblätter (Salviae folium)
Merkmale
- Wuchseigenschaften: frostempfindlich, Halbstrauch
- Wuchshöhe: bis zu 70 cm
- Boden:
- Wurzel:
- Stängel: vierkantig bis rundlich, steigen gerade oder bogig gekrümmt auf. Im oberen Teil dicht kraus behaart.
- Blätter: sind eher dick, grau-grün und filzig
- Blüten: violett
- Früchte:
- Samen:
- Vermehrung:
- Verbreitung:
- Duft: würzig, bitter
- Geschmack: etwas bitter
Vorkommen
- Südeuropa
Fundorte
- geschützte, sonnige Stelle
Sammelhinweise
- Blütezeit: im Juni und Juli
- Sammelzeit: Frühjahr bis Herbst
- Trocknen: An der Luft: Man nimmt die geernteten Zweige und bindet sie zu einem Strauch zusammen. Diesen hängt man in einem Raum mit 25 Grad Raumtemperatur. ;Im Backofen
- Sicherheitshinweis: Salbei darf nicht überdosiert werden, da er wie Beifuß das leicht giftige ätherische Öl Thujon enthält.
Meine Erfahrungen damit von den letzten Tagen sind, dass der Salbei Tee okay schmeckt. Es hilft mir bei meinen Periodenkrämpfen und lindert die Schmerzen. Je länger man den Salbei im Wasser lässt, desto bitterer wird er. Ich habe außerdem eine Mundspülung mit Salbei, Wasser und Natron ausprobiert und daraufhin hat sich auch etwas Zungenbelag gelöst. Natron ist jedoch auch nicht die beste Möglichkeit, da es nur mild-alkalisch ist und nicht basisch.
Die Informationssammlung dient ein Bewusstsein für naturgegebene Kräuter zu schaffen. Wie man diese nutzt und welchen Sinn man ihnen verleiht, ist jedem selbst überlassen.