Wir kamen am Nachmittag an. Spätsommer, dieser besondere Duft nach warmem Stein, gemähtem Gras und langsam kühler werdender Luft. Unser Stellplatz lag direkt beim Sportzentrum – praktisch, nicht mal zehn Minuten zu Fuß bis in die Altstadt.
We arrived in the afternoon. Late summer — that particular scent of warm stone, freshly cut grass, and air that's just starting to shift. Our camper spot was right next to a sports center — practical, and just a ten-minute walk into the old town.
🔸Ein Blick – und man versteht, warum man bleibt.
🔸 One glance – and you understand why people stay.
Der Weg führte uns entlang des Inns. Das Wasser war ruhig, fast träge, spiegelte das Licht in mattem Gold. Am Ufer standen Bäume, ihr Laub noch sattgrün, aber mit dem Hauch von Veränderung. Ich liebe diesen Moment am Tag, wenn das Licht sich verändert und die Schatten länger werden. Noch war Sommer, aber der Herbst kündigte sich bereits an.
The path took us along the River Inn. The water flowed slowly, almost lazily, reflecting the soft golden light. Trees lined the banks, their leaves still lush and green, but with a quiet hint of change. I love that time of day when the light starts to soften and the shadows stretch. It was still summer, but you could feel autumn approaching.
🔸Farben tanzen im Wasser – die Promenade am Inn erwacht zum Leben.
🔸 Colors dancing in the water – the Inn promenade comes alive.
🔸Unterwegs am Inn: Natur, Berge und ein Himmel voller Leben.
🔸Along the Inn: Nature, mountains, and a sky full of life.
Spaziergang durch alte Gassen
Wandering Through History
Wir bogen in eine kleine Seitenstraße ein – und plötzlich waren wir mittendrin. Bunte Häuser, teils pastellfarben, teils kräftig gestrichen, mit liebevoll verzierten Fensterläden und Fassaden. Einige trugen noch Spuren alter Beschriftungen. Es könnten frühere Wirtshäuser gewesen sein. Irgendwas an dieser Straße wirkte, als hätte sie Geschichten aufgesogen. Manche Fenster standen offen, aus einem drang leise Musik, irgendwo klapperte Geschirr.
We turned into a narrow side street — and suddenly, we were in another world. Colorful houses, some pastel, others bold, with ornate window shutters and carefully decorated façades. Traces of old lettering still clung to the walls — maybe once inns or taverns. The street felt like it had absorbed a thousand stories. A window stood open; soft music drifted out. Somewhere, dishes clattered in a kitchen.
🔸Ein Haus voller Geschichten – bunte Fassade, Sprüche und Figuren erzählen mit.
🔸A house full of stories – colorful façade, sayings, and figures tell their tale.
🔸 Die Altstadt unter der Festung pulsiert vor Leben.
🔸The old town beneath the fortress pulses with life.
Kufstein überraschte mich. Ich hatte keine große Erwartung, eigentlich kannte ich den Ort nur aus einem Lied, das früher bei uns daheim gelegentlich lief – „Kufstein, du Perle Tirols“. Als Kind fand ich’s altmodisch. Heute betrachte ich die Dinge mit anderen Augen.
Kufstein surprised me. I hadn't expected much — I only knew the town from a song we used to hear at home now and then: “Kufstein, du Perle Tirols.” As a kid, I found it old-fashioned. Today, I see it differently.
🔸 Ein Spaziergang durch Kufstein – Architektur mit Charakter in drei Momenten.
🔸 A stroll through Kufstein – architecture with character, captured in three moments.
🔸 Kufstein erleben – fünf Eindrücke, ein Gefühl: Atmosphäre, die bleibt.
🔸Experiencing Kufstein – five impressions, one feeling: a lasting atmosphere.
Die Festung – mehr als ein Postkartenmotiv
The Fortress - More than just a Postcard Motif
Wir gingen weiter, stiegen hinauf zur Festung. Der Himmel zog sich zu, erste Wolken drängten über die Berge, der Wind wurde ein wenig rauer. Es passte – zu diesen massiven Mauern, den Türmen, den Geschichten, die sich hier eingebrannt haben. Ich weiß nicht, ob es die Höhe war oder die Stimmung – aber dort oben wurde es still in mir.
We kept walking, climbing toward the fortress. Clouds began to gather above the mountains, the wind picked up. It suited the place — the thick stone walls, the old towers, the weight of everything that happened here. Standing up there, I felt a sudden stillness inside me.
🔸Über allem: die Festung Kufstein – still, stolz und voller Geschichte.
🔸 Above it all: Kufstein Fortress – silent, proud, and full of history.
Die Geschichte der Festung ist komplex. Österreichisch. Dann bayerisch. Dann wieder zurück. Ein Ort zwischen den Welten. Ich mochte das Gefühl, auf etwas zu stehen, das so viel überdauert hat. Manchmal wünsche ich mir, wir könnten die Stimmen hören, die einst hier sprachen. Oder schwiegen.
The history of Kufstein Fortress is anything but simple. Once Austrian, then Bavarian, and then Austrian again. A place between borders and times. I liked standing on something that had endured so much. Sometimes I wish we could hear the voices that once filled places like this. Or the silence they left behind.
🔸 Zwei Perspektiven, ein Wahrzeichen – die Festung Kufstein vom Fluss und aus der Stadt.
🔸 Two perspectives, one landmark – Kufstein Fortress from the river and the town.
Ein Lied, eine Statue
A Song and a Statue
Auf dem Rückweg entdeckten wir die Statue von Karl Ganzer. Er sitzt da, ganz ruhig, fast verschmitzt, auf einer Kugel. Ziehharmonika in der Hand, den Blick leicht zur Seite. Es sieht aus, als würde er gleich losspielen. „Kufstein, du Perle Tirols…“
On our way back, we found the statue of Karl Ganzer — the composer of “Die Perle Tirols.” He’s perched on a globe, accordion in hand, with a playful look in his eye. It almost feels like he’s about to start playing.
🔸Er schrieb Kufstein ein Lied – Karl Ganzer im Klang der Erinnerung.
🔸 He gave Kufstein a song – Karl Ganzer in the sound of remembrance.
Ich musste lächeln. In dieser Stadt, die zwischen Bergen liegt wie ein alter Schatz, wirkt das Lied plötzlich nicht mehr kitschig. Sondern einfach wie das, was es ist: eine Liebeserklärung.
I had to smile. In a town tucked between mountains like a well-kept secret, the song no longer felt cheesy. Just honest. A love letter to a place someone never quite forgot.
🔸 Das Kufsteiner Lied – in der Interpretation von Franzl Lang weltberühmt geworden. Seine klare Stimme und das unverwechselbare Jodeln machten den Song zur klingenden Visitenkarte Tirols.
🔸 The Kufstein Song – made world-famous through Franzl Lang’s interpretation. His clear voice and unmistakable yodeling turned it into Tyrol’s musical calling card.
Kulinarisch überrascht
A Culinary First
Zum Abendessen gingen wir in ein kleines Restaurant in der Altstadt – ganz unscheinbar von außen, aber innen warm, holzvertäfelt, mit freundlichem Licht. Wir bestellten ohne viel Nachdenken – ich wählte ein Gericht, das ich noch nie gehört hatte: „Saures Schnitzel“. Und was soll ich sagen? Es war genial. Dünnes Fleisch, in einem würzigen Sud, leicht säuerlich, mit Zwiebeln und Kräutern. Einfach, ehrlich, großartig. Ich liebe solche kulinarischen Überraschungen auf Reisen – wenn ein Gericht so gut ist, dass man es am liebsten sofort nachkochen will, obwohl man keine Ahnung hat, wie.
We had dinner in a small restaurant in the old town — nothing flashy, wood-paneled walls, warm lights, welcoming staff. I ordered something I’d never heard of before: “Saures Schnitzel.” And honestly? It was fantastic. Thin slices of meat, in a tangy, savory broth with onions and herbs. Simple, bold, and full of flavor. I love when travel serves up these small surprises — when a dish is so good you want to learn how to make it, even if you have no idea where to start.
🔸Vielfalt auf dem Platz – während unseres Besuchs fand eine Travestie-Veranstaltung statt. Bunt, lebendig, gut besucht.
🔸Diversity on the square – during our stay, a drag event brought color, life, and a lively crowd.
Abschlussgedanken
Final Thoughts
Später am Abend, als wir zurück zum Camper gingen, hatte der Himmel sich ganz zugezogen. Die Straßen glänzten vom feinen Regen, die Festung lag im Dunst. Es war still geworden. Nur das Plätschern des Inns begleitete uns. Kufstein hat sich mir nicht aufgedrängt. Es war nicht spektakulär, nicht übertrieben. Aber es hat etwas hinterlassen – ein leises Gefühl von Zeit, von Heimat auf Durchreise, von Liedern, die bleiben. Und von der Erkenntnis, dass man manchmal gar nicht viel braucht, um sich berühren zu lassen: einen guten Spaziergang, ein neues Gericht, ein Lied aus Kindertagen – und jemanden, mit dem man all das teilen kann.
By the time we walked back to the camper, the sky had turned gray. A light rain made the streets shine, and the fortress above disappeared into the mist. Everything had quieted down. Only the soft murmur of the river kept us company. Kufstein didn’t try to impress. It wasn’t loud or dramatic. But it left something with me — a gentle sense of time, of roots and passage, of songs that stick with you. And the quiet realization that you don’t always need much to feel something shift inside: a walk, a new meal, a familiar melody from childhood — and someone to share it with.
🔸Das Kufsteiner Rathaus – stiller Zeuge vieler Geschichten. Ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart sich die Hand geben.
🔸 Kufstein’s town hall – a quiet witness to many stories. A place where past and present meet.
Wohnmobilstellplatz Fischergries
Motorhome parking space Fischergries
Unser Stellplatz in Kufstein lag direkt am Inn, auf einem ausgewiesenen Bereich für sechs Mobile – eben, asphaltiert, ohne Schatten, aber gut gelegen. Die Altstadt war in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar, auch die Festung ganz nah. Es gab Strom (1 €/3 kWh), Frischwasser (1 €/50 l), Entsorgung, WLAN und sogar ein WC – alles barrierefrei, Hunde willkommen. Gezahlt wurde am Automaten, 15 € pro Nacht, maximal drei Nächte Aufenthalt, ganzjährig geöffnet. Ideal für einen Zwischenstopp mit Stadtflair.
Our camper spot in Kufstein was right by the River Inn, on a designated area for six motorhomes – flat, paved, no shade, but well located. The old town was just a few minutes’ walk away, with the fortress close by too. On-site: electricity (€1/3 kWh), fresh water (€1/50 L), disposal, Wi-Fi, and even a toilet – all accessible, dog-friendly. Payment via machine, €15 per night, max stay three nights, open all year. Perfect for a short city stop with a touch of Tyrolean charm.
🔸Unser Platz für die Nacht – mit Blick auf Sport, Berge und alles, was man braucht.
🔸Our spot for the night – with views of sports grounds, mountains, and all the essentials.
Übersicht Wohnmobilstellplatz Fischergries
Overview Motorhome parking space Fischergries
Adresse Address | Fischergries 22, 6330 Kufstein |
Internet | https://www.kufstein.at/ |
Phone / Email | +43 5372 602923 office@immobilien.kufstein.at |
Geeignet für: Suitable for: | Wohnmobile, bis 8m motorhomes, up to 8m |
Für Wohnwagen geeignet: Suitable for caravans: | Nein No |
Anzahl Stellplätze: Number of parking spaces: | 6 |
Öffnungszeiten: Opening times: | January to December |
Max. Übernachtungsdauer: Max. Overnight stay: | 3 |
Stellplatzgebühr: Pitch fee: | 15,00 € |
Strom: Electricity: | 1,00 € / 3 kWh |
Frischwasser: Fresh water: | 1,00 € / 50 L |
Entsorgung Grauwasser: Disposal of grey water: | vorhanden present |
Entsorgung Schwarzwasser: Disposal of black water: | vorhanden present |
Hunde: Dogs: | erlaubt allowed |
Toiletten: Toilets: | vorhanden present* |
Dusche: Shower: | nicht vorhanden not present |
WLan: | nicht vorhanden not present |
Bezahlen: Paying: | Parkscheinautomat Parking ticket machine |
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🟠 About me:
I enjoy writing travel stories – but also about life itself: experiences that move me and thoughts that cross my mind. My texts are a mix of personal impressions, memories, and the small moments that shape everyday life. German is my native language. Supported by AI-powered tools like Nuance Dragon, I’m able to let my thoughts flow freely and create in detail. These texts were originally written in German – for better readability, some passages were linguistically adapted during translation. The photos I share or use in photomontages are – unless otherwise stated – my own.