Let's Quake again!

Vor etwa 3 Monaten habe ich einen Beitrag zum Verhalten in aktuellen Onlinespielen geschrieben. Als „Alter Sack“ des Gamings, habe ich mich über die „jungen Rüpel“ aufgeregt. Dazu hatte ich eine kleine Liste an Spielen, in denen die Stimmung besser zu sein scheint. Und mit Quake Champions gesellt sich nun ein weiteres Spiel dazu.
Viele, der älteren Semester werden Q3A (Quake 3 Arena) kennen, einer der schnellsten und skilllastigsten Arena-Shooter der Gaminggeschichte. Zwar ein grandioses Spiel, aber so groß und legendär es auch in den frühen 2000ern war, so wenig würde es heute funktionieren. Es wäre zu stumpf, zu monoton und „nur Gore“ lockt heute niemanden mehr. Auch wenn Quake bzw. id Software mit dem sogenannten Gibbing quasi den Grundstein für jeden modernen Gore-Effekt gelegt hat.
Gibbing, abgeleitet von Giblets, ist eine spezielle Art von Todesanimation. Figuren im Spiel können einen gewissen Healthnegativwert erreichen, ab einem gewissen Wert wird das Gibbing als Todesanimation angewendet, um es auf Deutsch zu schreiben: Die Figur zerplatzt.
Quake Champions schlägt einen interessanten Weg ein, zum einen versucht es viel aus Q3A mitzunehmen, zum Anderen nimmt es einiges aus aktuellen Spielen um nicht nur alte Fans anzusprechen, sondern auch neue zu gewinnen.
Immer das Gleiche
Was ist gleich geblieben? Der Skillanspruch, alle Quake-Spiele sind primär eher limitiert in ihren Bewegungsabläufen, dennoch gibt es Tricks seine Bewegungsgeschwindgkeit zu erhöhen (Strafe Jumping) oder seine Sprünge effektiver zu gestalten (Rocket-Jump) usw. Nichts davon ist einfach so da, man muss üben, was ich persönlich als sehr gut empfinde. Ebenfalls bekannt aus den Vorgängern ist das Geschwindigkeitsgefühl, das sich hier harmonisch in das erbarmungslose Setting einfügt. Umfassend kann man sagen Quake Champions ist, wie seine Vorgänger, einfach zu spielen und hart zu meistern.
Id Softwares Super Smash Bros.
Neu in Quake Champions sind die namensgebenden Champions. Hier finden sich einige der üblichen Verdächtigen aus dem Quake-Universum aber auch der Doom Slayer (Doom) und B.J. Blazkowicz (Wolfenstein). Die Champions zeichnen sich durch verschiedene aktive und passive Fähigkeiten aus. Die aktiven Fähigkeiten sind zu vergleichen mit den Ultimates aus Overwatch, aber im Gegensatz zum Blizzardspiel sind die Fähigkeiten nicht so kriegsentscheidend eher eine weitere individuelle Waffe.
Die passiven Attribute geben den Figuren weitere Fähigkeit wie Bewegungseigenschaften oder Heilungsoption und auch hier gilt wieder, gut zu haben aber nicht entscheidend. Des Weiteren haben die Champions fixe Attribute in denen sie sich unterscheiden, als da wären Health, Armor und Speed.
Die Summe, HR Giger und H.P. Lovecraft
In der Summe bleibt ein tolles Spielgefühl. Schnell und kompetitiv, hart aber fair. Das Ganze ist eingebettet in einem Setting, das seines gleichen sucht. Es ist düster und wahnsinnig, die Maps könnten aus einem Traum von H.P. Lovecraft stammen in denen sich HR Giger gemütlich eingerichtet hat.
Hier einige Impressionen:
Fazit:
Für mich macht Quake Champions alles richtig, es weckt den alten Geist der Arenashooter, ohne dabei Angestaubt zu wirken. Natürlich wird es immer krampfhafte Nostalgiker geben, die den Vorgänger besser finden, das ist nicht zu umgehen. Das Spiel bildet eine gute Einheit aus Neuem und Alten. Die Champions sind gut um neue Spieler ins Boot zu holen, wer Overwatch und Konsorten mag, wird sich hier gut zurechtfinden. Dennoch sind die Champions nicht so mächtig, als das durch Skill nicht mehr zu erreichen wäre, also genau richtig für die alten Hasen.
Warum meine ich aber das die Stimmung besser ist? Nun ich schieb es teilweise auf die Community, die wohl im Schnitt etwas älter sein dürfte. Aber auch auf die Geschwindigkeit, in Overwatch schaff ich es schon mal einen ganzen Satz in den Chat zu schreiben, dazu habe ich in Quake Champions schlicht nicht die Zeit, wenn ich was reißen will.
Quake Champions ist Free to Play, also wenn ihr es mal testen wollt, sehen wir uns in der Arena!